Den Hund begraben
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Wer einen hat, der weiß: Man kann ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht. Katzenliebhaber werden das für ihre Samtpfoten genauso sehen. Die Deutschen halten etwa 34 Millionen Tiere, Tendenz steigend. Über 4,5 Milliarden Euro Umsatz macht die Branche jährlich mit Futter und Ausrüstung für die heißgeliebten Vierbeiner – pardon: Fische und Vögel sind eingeschlossen.
So mancher Hund ist für seinen Lieblingsmenschen aber weit mehr als nur ein Haustier. Er ist Partner für die Einsamen, Spielgefährte für die Kinder und treuer Begleiter bei langen Wanderungen. Er freut sich nachts, wenn ich nachhause komme und nimmt mich klaglos, wie ich bin. Vielleicht kann Gott sogar auf den Hund kommen, um mir seine Liebe zu zeigen. Kein Wunder also, dass sein Tod schmerzen kann wie der jedes anderen Familienmitglieds. Und dann? Den toten Freund im Garten zu verscharren oder in der Tierkörperbeseitigungsanlage entsorgen zu lassen, ist für immer mehr Tierfreunde keine Lösung. Die Zahl der Friedhöfe und Krematorien für Haustiere in Deutschland steigt rasant. Selbst Pferde können hierzulande neuerdings eingeäschert werden. Das ist nicht skurril oder abwegig, sondern völlig verständlich.
Traurig, dass sich die Kirchen nach wie vor dem Thema christliche Tierbestattung nicht annehmen. Tiere sind Geschöpfe wie der Mensch, von Gott geliebt. Beide verbindet damit grundsätzlich viel mehr, als sie voneinander trennt. Beide gehen "voran auf das gemeinsame Ziel zu, das Gott ist, in einer transzendenten Fülle, wo der auferstandene Christus alles umgreift und erleuchtet". Und der Mensch "ist berufen, alle Geschöpfe zu ihrem Schöpfer zurückzuführen", schreibt Papst Franziskus (Laudato si, Nr. 83).
Nichts spricht also gegen eine gut gestaltete liturgische Begräbnisfeier für Tiere, nichts gegen eine Bestattung auf dem eigens ausgewiesenen Teil eines katholischen Friedhofs. Im Gegenteil: Aus Respekt dem toten Mitgeschöpf gegenüber und in seelsorglicher Verantwortung vor dem trauernden Tierhalter ist ein solches pastorales Handeln geboten. Der Himmel steht Menschen und Tieren offen. Das wusste schon Wilhelm Busch, der vom heiligen Antonius und dem mit ihm befreundeten Schwein am Himmelstor dichtete. Und die Muttergottes verkündet persönlich: "Willkommen! Gehet ein in Frieden! / Hier wird kein Freund vom Freund geschieden. / Es kommt so manches Schaf herein, / Warum nicht auch ein braves Schwein!" / Da grunzte das Schwein, die Englein sangen. / So sind sie beide hineingegangen.