Wo das Leben von Christen bedroht ist
HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.
Das Schicksal von Asia Bibi aus Pakistan zeigt, dass Christen in anderen Ländern weit weniger komfortabel leben als hierzulande. In manchen islamisch geprägten Staaten leiden sie unter massiver Verfolgung, es geht um ihre Existenz. Der Fall erinnert zugleich daran, dass Religionsfreiheit weltweit nicht selbstverständlich und beharrliches Eintreten dafür notwendig ist.
Die christliche Feldarbeiterin wurde 2010 in Pakistan wegen angeblicher Gotteslästerung – die sie selbst bestritten hat - ins Gefängnis gesteckt, zum Tod verurteilt und kürzlich freigesprochen. Doch offen und frei bewegen kann sich Asia Bibi immer noch nicht, denn radikale Islamisten wollen sie ermorden. Und nicht nur ihr eigenes Leben ist gefährdet, auch das ihrer Richter.
Wütende Drohungen der Hassprediger auf der Straße nach Lynchjustiz und ihre Verteidigung der berüchtigten Blasphemie-Gesetze führten dazu, dass die pakistanische Regierung eingeknickt ist. Nun wird ein Berufungsverfahren geprüft. Es sind radikale, einflussreiche Islamisten, die in ihrer strengen Religiosität eine Vorstellung vertreten, die das Gegenbild eines liebenden, barmherzigen Gottes ist. Und die ernsthaft glauben, ein allmächtiger Gott könne von Menschen in irgendeiner Form beleidigt werden.
Wer allerdings meint, angesichts brutaler Christenverfolgung in Pakistan, in Saudi-Arabien oder Nigeria "den" Islam verurteilen zu können, der irrt und trifft ein undifferenziertes, falsches Pauschalurteil. Zum einen, weil "der" Islam so verschieden ist wie reformierte, orthodoxe oder katholische Christen und es bekanntlich allein unter Katholiken verschiedene Richtungen gibt. Und zum anderen, weil der Koran wie die Bibel Gott nicht allein als mächtig beschreibt, sondern auch als barmherzig und liebend, als einen Gott, der Mitgefühl und Mitleid mit den Menschen hat.
Was ist also zu tun? Christen sollten auf Gefangene wie Asia Bibi aufmerksam machen, Religionsfreiheit einfordern und unter den Muslimen jene unterstützen, die einen modernen, aufgeklärten Islam vertreten.