CDU-Politiker: "C" im Namen ist mehr als "Marketing-Gag"
CDU-Innenstaatssekretär Günter Krings hat die Bewerber um den CDU-Vorsitz aufgefordert, sich klarer zu positionieren. Die Kandidaten müssten inhaltlich nachlegen, verlangte Krings im SWR, es brauche konkretere programmatische Aussagen. Die CDU müsse bestimmte Prinzipien herausstellen, sich ein deutlicheres Profil zulegen und besser erklären, warum es gut sei für Deutschland, wenn sie regiere.
Prinzipiell sei es möglich, einen großen Teil der AfD-Wähler wieder zurückzugewinnen, ebenso wie Grünen-Wähler, meinte der CDU-Politiker. Das habe nichts mit einem Rechtsruck zu tun. Vielmehr müsse eine Partei, die das "C" im Namen führe, auch "liefern", das sei "mehr als ein Marketing-Gag".
Kandidaten für den CDU-Vorsitz alle katholisch
Krings räumte ein, dass der Stil der Auseinandersetzung mit der CSU in den vergangenen Monaten nicht in Ordnung gewesen sei. Die Bewerber für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz und Jens Spahn, gingen jedoch kollegial und sachlich miteinander um. Deshalb sei nicht zu befürchten, dass "der schlechte Stil des Streits" mit einem neuen Parteichef wiederkehre oder "in die CDU hineingetragen" werde, so der Staatssekretär. CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer wird sich am Mittwoch in der saarländischen Landesvertretung in Berlin erstmals zu ihrer Kandidatur öffentlich äußern.
Merz, Spahn und Kramp-Karrenbauer stammen alle aus dem katholischen Milieu. Merz ist Mitglied einer katholischen Studentenverbindung, des heimischen Schützenvereins und der Kolpingfamilie. Der Westfale Spahn sagte im Interview mit "Christ und Welt" im Mai, katholisch zu sein sei für ihn etwas Selbstverständliches. "Wo ich herkomme, da fragt keiner, ob man gerne Katholik ist. Man ist es." Kramp-Karrenbauer ist unter anderem Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). (bod/KNA)