Selbst im Bombenhagel gibt es Hoffnung
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Impuls von Christoph Kreitmeir
Vom Ende der Zeiten, verbunden mit unheilvollen Zeichen am Himmel, verheerenden Erschütterungen und angstmachenden Geschehnissen sprechen Jesu Worte, die mich an Situationen im Krankenhaus erinnern. Einem Menschen wird eine erschütternde Diagnose mitgeteilt, nachdem er sich aufgrund zunehmender gesundheitlicher Probleme genau hat untersuchen lassen.
Wie Bombenhagel prasseln angstmachende Informationen auf ihn herein und unheilvolle Gefühle wühlen seine Seele auf. Stationsärzte, Oberärzte, ja vielleicht sogar Chefarztprofessoren werden wie Heilsbringer im drohenden Unheil ersehnt. In deren Worten sucht man lupengleich nach Spuren der Hoffnung, ob es vielleicht doch noch gut ausgehen könnte.
Man erinnert sich an vieles aus der Vergangenheit, sucht nach Gründen, die einen erkranken ließen, zermartert sich Kopf und Herz, sucht Trost in Beziehungen zu Partnern, Kindern, Freunden, Religion, vielleicht sogar Gott. "Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr (all) das geschehen seht, dass das Ende vor der Tür steht." Und "Lernt etwas..." steht im heutigen Evangelium.
Licht in der Dunkelheit, Frühling im November, Hoffnung in der Katastrophe werden dringend benötigt. Wann, Wie, Wo und durch Wen wird mein Ende aber kommen?
Wann? Das weiß niemand, auch nicht der Arzt, sondern nur der Herr des Lebens.
Wie? Das kann man nur erahnen und das macht Angst.
Wo? Auf einer Normalstation im Krankenhaus, im Alten- oder Pflegeheim, auf Palliativ, im Hospiz, vielleicht sogar daheim?
Durch Wen? Ja, durch Wen? Das ist heutzutage auch nicht mehr so sicher...
Die apokalyptischen Zustände, von denen Jesus im heutigen Evangelium spricht, finden in jedem Leben früher oder später angesichts des eigenen Todes statt. Das Ende beinhaltet – gläubig gesehen – aber einen neuen Anfang, wie es auch immer wieder in der Natur geschieht. Nichts geht verloren, was gehofft, geglaubt, geliebt wurde.
Nutze die Zeit, lerne etwas, erkenne! Öffne dich für die Möglichkeit einer heilsamen, tröstenden und heilenden Begegnung mit dem Menschensohn, der durch die Katastrophe ins neue Leben führt. Gelebte Zeit kann nicht einmal der Tod auslöschen. Liebe bleibt und treibt neue saftige Zweige.
Durch das acht- und behutsame Begleiten von Sterbenden, durch das Wissen um das ehrliche Ringen und gute Tun des medizinischen Personals und durch das gläubige Türöffnen zur heilsamen Begegnung mit Gott verliert für mich die Katastrophe von Sterben, Tod und Trauer seinen Stachel. Gott sei Dank!
Evangelium nach Markus (Mk 13, 24-32)
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: In jenen Tagen, nach der großen Not, wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.
Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist.
Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, dass das Ende vor der Tür steht. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.