US-Priester gefasst – Er soll mehr als 50 Opfer missbraucht haben
Ein katholischer Priester aus den USA ist auf den Philippinen wegen des Verdachts auf zahlreiche Sexualstraftaten festgenommen worden. Der 77-Jährige soll mehr als 50 Opfer, darunter viele Messdiener, sexuell belästigt und vergewaltigt haben, wie eine Sprecherin der philippinischen Einwanderungsbehörde am Mittwoch sagte. Unter den Opfern seien auch einige Siebenjährige.
Ein Gericht im US-Staat Ohio hatte einen Haftbefehl gegen den Geistlichen erlassen, der seit mehr als 37 Jahren in einer Kirche der philippinischen Inselstadt Biliran Predigten gehalten hatte. In dem Ort rund 500 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila nahmen philippinische und US-amerikanische Beamte ihn am Mittwoch fest. Der Mann muss damit rechnen, an die USA ausgeliefert zu werden.
2017 hatte die philippinische Regierung den einstigen philippinischen Priester Fernando Sayasaya an die USA überstellt. Ihm war dort sexueller Missbrauch zweier Jungen in den 1990er Jahren vorgeworfen worden. Er hatte sich fast 20 Jahre lang auf den Philippinen versteckt. Auch andere katholische Priester von dort sind beschuldigt worden, in den USA und im südostasiatischen Inselstaat sexuelle Straftaten begangen zu haben. Mit einem Katholikenanteil von 80 Prozent sind die Philippinen das größte mehrheitlich katholische Land Asiens.
"Eure Bischöfe, tötet sie"
Unterdessen griff der philippinische Präsident Rodrigo Duterte erneut die Kirche in seinem Land an. Ohne Gott hätte er selbst es im Leben zu nichts gebracht, sagte Duterte am Mittwoch in Manila. "Aber eure Bischöfe, tötet sie. Sie sind nutzlos, sie sind Dummköpfe. Sie kritisieren nur herum." Sein eigener Gott besitze viel gesunden Menschenverstand, sagte der 73-Jährige. Doch der Gott der katholischen Kirche sei "dumm". Er betonte aber: "Ich habe nie gesagt, ich sei Atheist." Die Präsidentschaft sei ein Geschenk Gottes.
Duterte sorgte in jüngerer Vergangenheit mehrfach wegen seiner Angriffe gegen die Kirche für mediale Aufmerksamkeit. Weil sie Dutertes "Drogenkrieg" kritisieren, warf der Präsident den Bischöfen seines Landes unter anderem eigenen Dorgenkonsum vor und drohte ihnen sogar mit Enthauptung. Duterte behauptete zudem, er sei selbst während seiner Schulzeit in Davao City missbraucht worden. (tmg/dpa)