Frist bis Ende Februar

Vatikan: Bischöfe sollen sich mit Missbrauchopfern treffen

Veröffentlicht am 18.12.2018 um 15:10 Uhr – Lesedauer: 
Vatikan: Bischöfe sollen sich mit Missbrauchopfern treffen
Bild: © KNA

Vatikanstadt ‐ Im Februar kommen die Vorsitzenden aller nationalen Bischofskonferenzen nach Rom, um über Missbrauch in der Kirche zu beraten. Nun erging an jeden einzelnen von ihnen eine Anweisung aus Rom.

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Bevor die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen Ende Februar in Rom über die Missbrauchskrise in der katholischen Kirche sprechen, soll sich jeder von ihnen mit einem Opfer sexueller Gewalt in der Kirche treffen. Über einen entsprechenden Aufruf informierte der Vatikan am Dienstag. "Der erste Schritt muss sein, als Wahrheit anzuerkennen, was geschehen ist", heißt es in dem Brief. In einer solchen Begegnung solle jeder Vorsitzende einer Bischofskonferenz aus erster Hand erfahren, welches Leid diese Menschen ertragen müssten.

Schicksal der Betroffenen ehrlich wahrnehmen

Verfasst wurde der Brief an die Bischofskonferenzen von dem vier Mitglieder starken Komitee, das das Treffen vom 21. bis 24. Februar im Vatikan vorbereitet. Ihm gehören an die Kardinäle Blase Cupich von Chicago sowie Oswald Gracias von Bombay (Mumbai), ferner der Chefaufklärer des Papstes, Erzbischof Charles Scicluna von Malta, sowie der deutsche Psychologe und Jesuit Hans Zollner, Leiter des Kinderschutzzentrums an der Universität Gregoriana und Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission.

Weiter heißt es, erst wenn das Schicksal der Betroffenen ehrlich wahrgenommen und berücksichtigt werde, könnten die drei Hauptanliegen des Treffens angemessen behandelt werden: Verantwortlichkeit, Rechenschaft und Transparenz. Des weiteren geht es in dem Schreiben um organisatorische Angelegenheiten. (KNA)

Linktipp: Missbrauch

2010 wurde erstmals eine größere Zahl von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche in Deutschland bekannt. Seitdem bemüht sich die Kirche um eine Aufarbeitung der Geschehnisse. Bei ihrer Vollversammlung veröffentlichen die deutschen Bischöfe am 25. September 2018 eine Studie, die die Missbrauchsfälle im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz zwischen 1946 und 2014 dokumentiert.