Schneechaos hält Katholiken nicht vom Kirchgang ab
In der seit Samstag von der Außenwelt abgeschnittenen Gemeinde Jachenau im Tölzer Land geht das pfarrliche Leben trotz Schneemassen weiter. In der flächenmäßig größten Pfarrei im Bistum Augsburg mit mehr als 700 Katholiken finden die Gottesdienste regulär statt, wie ein Sprecher der Diözese am Mittwoch auf Anfrage erklärte. Dies sei auch am vergangenen Sonntag der Fall gewesen, als stundenlang der Strom ausgefallen sei.
Nach dem massiven Schneefall über Nacht habe er gedacht, "da kommt keiner", sagte der Pfarrer von Sankt Nikolaus, Willi Milz, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dennoch seien im Hochamt um 9 Uhr einige Gläubige dagewesen und auch die zwei Sternsingergruppen. Alle hätten sich um den Altar herum versammelt, und weil wegen des Stromausfalls kein Orgelspiel möglich gewesen sei, habe die Organistin alle Lieder unmittelbar angestimmt. Später hätten sich die Menschen über den Besuch der Sternsinger in ihren Häusern gefreut.
Der Pfarrer lobte, dass in der Gemeinde "alle zusammenstehen" und wie großartig die Leute mithelfen würden, alles zu räumen. Neben den offizielen Räumdiensten seien Bauern mit ihren Traktoren unterwegs. Auch er selbst greife zur Schaufel, müsse aber wegen seines angeschlagenen Herzens aufpassen, sagte der 66-Jährige. Der Schnee sei nämlich ziemlich schwer. Trotz seinen 1,97 Meter Körpergröße überragten ihn die aufgeschütteten Schneeberge schon. (KNA)