"Verantwortung, wo Kinder sind"

Söder: CSU offen für neue Familienformen

Veröffentlicht am 20.01.2019 um 12:20 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Nach der Einführung der "Ehe für alle" erwog die CSU eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht. Doch ihr frisch gewählter Vorsitzender Markus Söder deutet nun an, dass sich die Meinung der Partei – teilweise – geändert hat.

  • Teilen:

Der neue CSU-Vorsitzende Markus Söder sieht seine Partei offen für gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Auf die Frage, ob diese zum Leitbild der CSU zählten, sagte Söder am Samstag in der Sendung "Münchner Runde extra" des Bayerischen Rundfunks: "Das Leitbild der Familie heißt zunächst einmal: Verantwortung, wo Kinder sind."

Der bayerische Ministerpräsident ergänzte: "Verantwortung für Kinder ist das, was Familie stark macht." Söder weiter: "Wir sind offen für jede neue Familienform – aber ehrlich gesagt: Es muss sich auch keiner schämen, wenn er eine traditionelle Familie pflegt."

Nachdem der Bundestag im Juni 2017 mehrheitlich für eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare gestimmt hatte, erklärte die bayerische Staatsregierung noch, sie halte an der traditionellen Ehe als Leitbild ihrer Familienpolitik fest. Die Ehe von Mann und Frau bleibe auch künftig im Zentrum des Regierungshandelns in Bayern, hieß es damals. Der Freistaat erwog, gegen das "Ehe für alle"-Gesetz vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen, tat dies aber wegen mangelnder Erfolgsaussichten nicht. (KNA)