Kardinal Müller veröffentlicht "Glaubensmanifest"
Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat einen Text veröffentlicht, in dem er zentrale Punkte der kirchlichen Lehre zusammenfasst. Der mit der Überschrift "Glaubensmanifest" versehene Text wurde in der Nacht zum Samstag auf den Internetseiten der "Catholic News Agency" veröffentlicht. Darin benennt der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation auf knapp vier Seiten aus seiner Sicht grundlegende Glaubenswahrheiten der katholischen Kirche. Er äußert sich zum dreifaltigen Gott, Jesus Christus, dem Wesen der Kirche und den Sakramenten.
Als Anlass der Veröffentlichung nennt er eine "sich ausbreitende Verwirrung in der Lehre des Glaubens". Von mehreren Seiten sei er daher "um ein öffentliches Zeugnis gebeten worden". Unter anderem betont Müller die Einzigartigkeit Jesu Christi als Mittler zwischen Gott und Menschen; er verteidigt den Zölibat und die ausschließliche Priesterweihe für Männer.
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Ohne konkrete Debatten zu erwähnen, betont Müller, dass wiederverheiratete Geschiedene sowie Nichtkatholiken die Eucharistie "nicht fruchtbar empfangen, weil sie ihnen nicht zum Heil gereicht". Weiter kritisiert er eine abnehmende Beichtpraxis sowie Bischöfe, die sich "lieber in der Rolle als Politiker gefallen denn als Lehrer des Glaubens".
Der 71-jährige Müller war von 1986 bis zu seiner Ernennung zum Bischof von Regensburg im Jahr 2002 Dogmatikprofessor in München. 2012 berief ihn Papst Benedikt XVI. an die Kurie und ernannte ihn zum Präfekten der Glaubenskongregation. 2014 erhob ihn Papst Franziskus zum Kardinal. Drei Jahre später endete Müllers Amtszeit als Präfekt ohne Verlängerung durch den Papst. Seitdem wurde ihm kein neues Amt übertragen. (rom/KNA)