Bistum Trier will engeren Dialog mit Homosexuellen
Das Bistum Trier und regionale Vertreter der LSBTI-Szene (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle) wollen künftig in einen engeren Dialog treten. In Deutschlands ältester Diözese hat sich dazu ein Arbeitskreis "Sexuelle und geschlechtliche Identitäten - Regenbogenpastoral" gegründet. Die ersten Treffen hätten seit Oktober 2017 noch im losen Rhythmus stattgefunden, ab 2019 seien quartalsmäßige Begegnungen vorgesehen, teilte das Bistum am Mittwoch mit. Der Name "Regenbogenpastoral" gehe auf die Eigenbezeichnung innerhalb der Szene zurück.
"Leider allzu oft von der Kirche enttäuscht"
Laut Bistum hat die 2016 beendete Trierer Diözesansynode einen kontinuierlichen Dialog mit gleichgeschlechtlich orientierten Menschen sowie die Entwicklung von entsprechenden seelsorglichen Angeboten angeregt. "Es ist erfreulich, dass im Nachgang zur Synode Ende 2017 katholische LSBTI-Menschen auf das Bistum zugegangen sind", erklärte die Pastoraldirektorin des Bistums, Mechthild Schabo. Es gebe etwa in Kindertagesstätten oder in der Jugendpastoral viele Berührungspunkte, weshalb Mitarbeiter dafür sensibilisiert werden sollten. Das Thema sei längst in der Seelsorge angekommen. Betroffene bräuchten einen Platz in der Kirche: "Es sind getaufte, glaubende Menschen, die aber leider allzu oft von der Kirche enttäuscht worden sind."
Dem Arbeitskreis gehören nach den Angaben Bistumsmitarbeiter sowie Vertreter von "Queere Christen Saar-Pfalz", der Saarbrücker Arbeitsgruppe "Homosexuelle und Kirche (HuK)" und dem "SCHMIT-Z" (Schwul-lesbisches Zentrum Trier e.V.) an. HuK-Vertreter Alexius Klein betonte: "Ich bin getauft und homosexuell - beides macht mich gleichermaßen aus. Für viele ist das jedoch immer noch ein Widerspruch. Wir wollen helfen, Brücken zu bauen, damit wir auf der Basis von Respekt, Mit-Fühlen und Empathie zueinander finden und erkennen, dass wir alle Gottes Kinder sind."
SCHMIT-Z-Geschäftsführer Alex Rollinger sagte auf Anfrage: "Ein konkretes Ergebnis des Arbeitskreises ist, dass wir Fortbildungsangebote über die LSBTI-Themen für Erzieherinnen anbieten wollen." SCHMIT-Z-Bildungsreferent Vincent Maron ergänzte, die Kooperation sei ein erster Schritt. "Jedoch ist der Weg noch lang und wir hoffen auf zukünftiges 'Brücken-bauen' mit allen Beteiligten." (KNA)