Papst würdigt öffentlich-rechtliche Medien Deutschlands
Papst Franziskus hat die öffentlich-rechtlichen Sender Deutschlands in ihrer Arbeit bestärkt. Sie hätten die "verantwortungsvolle Aufgabe, für das hohe Gut der menschlichen Freiheit und Würde entschieden Stellung zu beziehen", sagte er am Donnerstag im Vatikan. Dies sei besonders wichtig bei Themen wie Recht auf Leben und angesichts eines "Vormarschs der Euthanasie". Die Sender sollten sich für soziale Gleichheit, Integration, Menschenwürde und Gewissensfreiheit stark machen, so das Kirchenoberhaupt in einer Ansprache vor deutschen Medienvertretern.
"Ich ermutige Sie, in Ihrem Einsatz dafür zu sorgen, dass es Fakten statt Fake News, Objektivität statt Gerüchte, Differenzierung statt oberflächlicher Schlagzeilen gibt", sagte der Papst bei der Audienz für rund 20 Vertreter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Er würdigte auch den "lebendigen Austausch" von Informationen, Meinungen und Analysen öffentlich-rechtlicher Medien mit den Kirchen. Zur Audienz waren neben Vertretern von ARD, ZDF, Deutscher Welle und Deutschlandradio auch eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland gekommen.
Kardinal Marx dankte für langjährige Kooperationen
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sagte, die öffentlich-rechtlichen Medien seien ein "wichtiger Pfeiler für die Sicherung der Demokratie". Sie fragten "kritisch und auch unbequem nach" und hätten "immer die wesentlichen Werte einer pluralen und freien Gesellschaft vor Augen", so der Münchner Erzbischof. Auch im Namen des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, dankte Marx für die langjährigen Kooperationen, etwa bei Verkündigungssendungen oder Gottesdienstübertragungen.
Im November letzten Jahres hatte Papst Franziskus bereits 360 Absolventen und Auszubildende der deutschen katholischen Journalistenschule ifp empfangen. In seiner Ansprache mahnte der Papst zu einem kritischen und engagierten Journalismus. Franziskus erinnerte daran, dass die Journalistenschule der katholischen Kirche in Deutschland vor 50 Jahren im Anschluss an das Zweite Vatikanische Konzil gegründet worden sei, um Verantwortung für Menschen in den Medien zu übernehmen. Deutschland könne sich "glücklich schätzen", in säkularen wie in kirchlichen Medien zahlreiche Absolventen dieses Instituts zu haben. (cst/KNA)