Rom widerspricht Churer Bischof

Kontakt zu Piusbrüdern: Doch kein Vatikan-Auftrag für Huonder?

Veröffentlicht am 10.04.2019 um 12:05 Uhr – Lesedauer: 

Chur ‐ Verwirrung um den Dialog mit der Piusbruderschaft: Im Januar hatte das Bistum Chur angekündigt, Bischof Vitus Huonder sei künftig für die Gespräche mit den Traditionalisten zuständig. Doch nun hat der Vatikan dieser Darstellung widersprochen.

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Der Vatikan hat dementiert, dass der Churer Bischof Vitus Huonder im Auftrag der Glaubenskongregation die Kontakte zur Piusbruderschaft halten soll. "Der Pressestelle ​​des Heiligen Stuhls ist kein offizieller Auftrag" bekannt, berichtete am Mittwoch das Schweizer Fernsehen. Die Redaktion der Nachrichtensendung "Rundschau" hatte diesbezüglich im Vatikan nachgefragt. Auf Anfrage von katholisch.de wollte das Bistum Chur die Aussagen aus Rom nicht kommentieren. Der Medienbeauftrage der Diözese kündigte jedoch an, am Donnerstag eine Stellungnahme auf der Bistumshomepage zu veröffentlichen.

"Jetzt steht Aussage gegen Aussage", sagte der Schweizer Jesuit Christian Rutishauser laut "Rundschau". "Die Quelle, der ich letztlich vertraue, ist der Vatikan." Der Provinzial der Schweizer Jesuiten vermutet, Huonder habe versucht, mit Verweis auf die Glaubenskongregation seinen Umzug zur Priesterbruderschaft St. Pius X. zu rechtfertigen.

Neuer Verantwortlicher für Piusbrüder-Dialog

Im Januar hatte das Bistum Chur verkündet, Huonder werde nach seiner Emeritierung am 21. April seinen Wohnsitz in ein Jungeninternat der Piusbruderschaft in Wang im Schweizer Kanton Sankt Gallen verlegen. Begründet wurde dieser Schritt damit, im Auftrag des Vatikan den Kontakt zu der traditionalistischen Gemeinschaft aufrechtzuerhalten. Zuvor hatte Papst Franziskus die bis dahin für den Dialog mit den Piusbrüdern zuständige Kommission "Ecclesia Dei" aufgelöst und ihren Aufgabenbereich in der Glaubenskongregation angesiedelt.

Medienberichten zufolge soll zukünftig ein Abteilungsleiter der Glaubenskongregation, Patrick Descourtieux, die Gespräche mit den Piusbrüdern verantworten. Descourtieux war vor seiner jetzigen Tätigkeit bereits Mitglied der Kommission "Ecclesia Dei". Der Priester gilt als Kenner des außerordentlichen Ritus, den er selbst regelmäßig zelebriert. (rom)