Österreich: Bischof spricht sich für Viri probati und Diakoninnen aus
Der Bischof der österreichischen Diözese Feldkirch, Benno Elbs, hat sich für eine Öffnung des Weiheamts ausgesprochen. Der Zölibat sei zwar wichtig, "aber ich glaube, es ist ebenso wichtig, darüber nachzudenken, ob nicht Viri probati für gewisse Regionen die geeignete Lösung sind", sagte Elbs am Mittwoch in der TV-Sendung "Praxis" des Österreichischen Rundfunks (ORF). Er verwies dabei auf diesbezügliche Signale von Papst Franziskus.
Der Zölibat sei zwar ein Zeichen für Transzendenz, dennoch gebe es in vielen Regionen einen extremen Priestermangel, etwa im Amazonasgebiet in Nordbrasilien, so Elbs. Der Feldkircher Bischof sagte, er befürworte das, was Papst Franziskus 2017 im Interview mit der "Zeit" gesagt hatte. Der Pontifex hatte damals betont, dass die Kirche über die Möglichkeit der Weihe von Viri probati ("bewährte, verheiratete Männer") nachdenken und bestimmen müsse, welche Aufgaben sie übernehmen könnten. In Kirchenkreisen wird seit längerem darüber spekuliert, ob das Thema auch auf die Agenda der im Herbst stattfindenden Amazonas-Synode kommt.
Frauen spielen eine entscheidende Rolle in der Kirche
Gleichzeitig hofft Elbs auf die Öffnung des Diakonenamts für Frauen. Er wünsche sich, dass die vatikanische Kommission, die ihre Arbeit zu diesem Thema vorläufig nur mit einem Zwischenbefund beendete, ihre Tätigkeit wieder aufnimmt. "Frauen spielen eine entscheidende Rolle in der Kirche, sie waren die ersten Verkünder der Auferstehung. In diesem Sinnen wäre die Weihe von Diakoninnen ein wichtiger und richtiger Schritt", so Elbs. Er glaube, dass Franziskus auf einen Abschlussbericht der vatikanischen Kommission hoffe, der grünes Licht zur Weihe von Diakoninnen gebe.
Benno Elbs ist seit 2013 Bischof der Diözese Feldkirch (Vorarlberg). Er war Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz bei der Familiensynode im Oktober 2015 in Rom. (mal)