Justin Welby interviewt Papst Franziskus per Handykamera
Justin Welby, der anglikanische Erzbischof von Canterbury, hat mit seiner Handykamera Papst Franziskus interviewt. Das Statement des katholischen Kirchenoberhaupts veröffentlichte Welby am Sonntag auf seinem Twitter-Account. Nach Angaben Welbys entstand es spontan während eines kürzlichen Treffens der beiden im Vatikan.
"Freche" Anfrage, sofortige Zustimmung
Thema ist die Gebetsaktion "Thy Kingdom Come" (übersetzt: "Dein Reich komme"), die Welby vor drei Jahren zusammen mit dem anglikanischen Erzbischof von York, John Sentamu, ins Leben gerufen hatte. Wie Welby berichtet, sei er bei seinem Besuch im Vatikan so "frech" gewesen, den Papst dafür um ein Statement zu bitten. Überaschenderweise habe dieser sofort zugestimmt. Laut der Internetseite "Christian today" soll das Video neben der Verbreitung im Internet unter anderem am Pfingstsonntag auf dem Trafalgar Square in London gezeigt werden.
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In dem Statement bittet Franziskus, der Heilige Geist möge zu Pfingsten auf die Gläubigen kommen und ihre Herzen öffnen. Die Herzen der Menschen seien immer in Gefahr, in sich zusammenzuschrumpfen und zu verhärten. Dieses Problem der inneren Verschlossenheit könnten die Menschen aber nicht selbst lösen, sondern nur der Heilige Geist, der in ihnen arbeite, so Franziskus. Die Teilnehmer der Gebetsaktion sollten wissen, dass die katholischen Christen sie in ihrem Gebet begleiten.
Welby: Franziskus ist außergewöhnliche Persönlichkeit
Auf Welbys Twitter-Account wird das knapp zweiminütige Video mit einer Anmoderation des Erzbischofs eingeleitet. Darin bezeichnet er Franziskus als "außergewöhnliche" Persönlichkeit. Was der Papst in dem Statement sage, sei absolut "inspirierend", so Welby.
Die Gebetsaktion "Thy Kingdom Come" findet zwischen Christi Himmelfahrt (30. Mai) und Pfingsten (9. Juni) statt. Die Teilnehmer beten darum, dass sich noch mehr Menschen auf der ganzen Welt für die Botschaft Jesu öffnen. Bisher hat das Papst-Video auf Twitter gut 70.000 Aufrufe. (gho)