Papst empfängt Österreicher im Propädeutikum

Franziskus überrascht über Priesteramtskandidaten: "So wenige?"

Veröffentlicht am 23.05.2019 um 11:48 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Papst Franziskus hat die österreichischen Männer empfangen, die gerade ihr Vorbereitungsjahr für das Priesteramtsstudium absolvieren. Wie ein überraschter Ausspruch zeigte, hatte er offensichtlich mit deutlich mehr Kandidaten gerechnet...

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Wie wenige Priesteramtskandidaten es in manchen Teilen der Weltkirche noch gibt, überrascht sogar den Papst: Das wurde am Mittwoch deutlich, als Franziskus mit den drei Männern zusammentraf, die in Österreich derzeit das Propädeutikum absolvieren, also das Vorbereitungsjahr auf das Priesteramtsstudium. "So wenige?", fragte Franziskus nach Angaben von "Vatican News" zunächst erstaunt, bevor er die Besucher ermutigte, ihrer Berufung treu zu bleiben.

26 Neupriester dieses Jahr

Wie in Deutschland, so gibt es auch in Österreich immer weniger junge Männer, die Priester werden wollen. In diesem Jahr werden in der Alpenrepublik mit 26 zwar zwei Neupriester mehr geweiht als im Jahr zuvor. Diese Zahlen liegen aber deutlich unter denen der vergangenen Jahrzehnte: In den 1990er Jahren gab es noch durchschnittlich 50 Neupriester pro Jahr, in den 1970er Jahren sogar 74. Ähnlich sieht die Situation in Deutschland aus. Hier stammen die neuesten Zahlen aus 2017. In diesem Jahr gab es 85 Neuaufnahmen von Priesteramtskandidaten in die Seminare. Insgesamt gab es 489 Seminaristen und 74 Neupriester. Im Jahr 1962, als die Deutsche Bischofskonferenz diese Zahlen erstmals bundesweit erhob, waren es noch 557 Neupriester, im Jahr 2000 immerhin noch 154.

Auch weltweit sinkt die Zahl der Priesteramtskandidaten. Nur in Afrika verzeichnet das Statistische Jahrbuch der Katholischen Kirche noch leichte Zuwächse. (gho)

Linktipp: Priestermangel: Hilft nur noch Beten?

Die Zahl der Priesteramtskandidaten sinkt rapide. Das Tragische: Eine Trendwende scheint nahezu unmöglich. Denn an den sechs wichtigsten Ursachen für den Priestermangel lässt sich kaum etwas ändern.