Künftiger ZdK-Generalsekretär: Kirche braucht Veränderung
Die Kirche in Deutschland braucht nach Ansicht von Marc Frings neue Impulse. Hoffnungen setzt der künftige Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) dabei auf den geplanten Reformdialog, wie er am Sonntag dem Kölner Domradio sagte. "Noch schaue ich ja von außen auf diese Herausforderung und ich weiß, dass in diversen Gremien daran gearbeitet wird, eine gute gemeinsame Arbeitsgrundlage für diesen synodalen Weg zu finden", sagte Frings, der seit 2015 das Büro der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in Ramallah leitet. "Wichtig ist für mich, dass es überhaupt zu Veränderungen kommt."
Frings weiter: "Nach den vielen Skandalen und Enttäuschungen, aber auch vor allem angesichts einer massiven Vertrauenskrise in der Frage des Missbrauchsskandals ist es von zentraler Bedeutung, dass die Kirche sich hier bewegt. Dass man wieder aus der Defensive herauskommt und allen Beteiligten klar sagt, dass die Ortskirche in Deutschland den großen Wurf alleine nicht schaffen kann. Dafür wird man Rom brauchen."
Bischöfe und Laien benötigen sich gegenseitig
Sowohl die Deutsche Bischofskonferenz als auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hätten ein großes Interesse daran, den Reformdialog auf den Weg zu bringen, betonte Frings. "Die Bischöfe benötigen die Laien, um Vertrauen in der Breite zurückzugewinnen. Und das ZdK braucht die Bischofskonferenz, um für ihre Reformagenda zu werben und diese möglichst gut umzusetzen."
Ihm persönlich sei es wichtig, auch mit denen in Kontakt zu treten, die sich nicht vom ZdK repräsentiert fühlten, sagte Frings. "Ich glaube, statt Barrikaden zu vertiefen, sollte man gesprächsfähig und gesprächsoffen nach allen Seiten bleiben."
Nach intensivem Ringen hatten die deutschen Bischöfe im Frühjahr einen "verbindlichen synodalen Weg" beschlossen. Ziel ist es, nach dem Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen und zugleich nach Wegen für die Zukunft des kirchlichen Lebens zu suchen. Dabei soll es vor allem um die Themen Macht, kirchliche Sexualmoral, Lebensform der Priester und die Rolle der Frau gehen. Die inhaltliche Vorbereitung übernehmen vier Foren, deren Teilnehmer vor Kurzem bekanntgegeben wurden. Der Startschuss für die eigentlichen Reformgespräche soll Anfang Dezember zum Ersten Advent fallen. Das erste große Treffen ist für das Frühjahr 2020 geplant. (rom/KNA)