Projekt "Seeing It Differently" beendet

Jahrmarktrutsche in Kathedrale von Norwich lockt 10.000 Besucher an

Veröffentlicht am 19.08.2019 um 19:25 Uhr – Lesedauer: 

Norwich  ‐ Elf Tage war in der Kirche ein "Helter Skelter" aufgebaut. Zum Schluss nutzte der zuständige anglikanische Bischof das Gerät als Kanzel und rutschte dann selbst hinunter. Doch nicht jeder war so begeistert von der Aktion.

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Die Jahrmarktrutsche in der Kathedrale von Norwich hat in elf Tagen rund 10.000 Besucher angezogen. Außerdem habe das 16 Meter hohe "Helter Skelter" in der romanischen Kirche für Schlagzeilen in internationalen Medien zwischen Japan und den USA, Norwegen und Tschechien gesorgt, teilte die anglikanische Gemeinde nach Ende der Aktion mit.

Beim Abschlussgottesdienst am Sonntag nutzte der Bischof von Lynn, Jonathan Meyrick, demnach die bunte Jahrmarktattraktion aus dem Jahr 1947 als Kanzel. Anschließend rutschte er ein letztes Mal die 46 Meter lange spiralförmige Rutschbahn hinunter - und setzte damit den symbolischen Schlusspunkt des Projekts "Seeing It Differently".

Das Helter Skelter stand zwischen 8. und 18. August im Langhaus der zwischen 1096 und 1145 erbauten Kathedrale der ostenglischen Universitätsstadt. Mit der Initiative "Seing it differently" der Gemeinde sollten Besucher einen neuen Blick auf die Bibel, das Gotteshaus und Glaubensinhalte erhalten. Sie wurden auch dazu angeregt, sich auf Yoga-Matten zu legen und zum Deckengewölbe der romanischen Kirche zu schauen.

Geistliche und Helfer hätten während der elf Tage viele bewegende Geschichten von Menschen gehört, die noch niemals zuvor in einer Kathedrale waren; ebenso von solchen, die gerade eine Tragödie erlebt hätten oder mit schweren Krankheiten leben müssten, erklärte der Initiator der Aktion, Pfarrer Andy Bryant.

Bild: ©Fotolia.com/daseaford

Ein "Helter Skelter".

"Unvermeidlicherweise gab es auch die Leute, die sich darüber beschwerten, dass eine Jahrmarktrutsche in einem geweihten Raum stand. Aber die allermeisten Reaktionen waren unglaublich positiv", so der Geistliche.

Ende Juli hatte ein ähnliches Angebot in der anglikanischen Kathedrale von Rochester für heftige Diskussionen gesorgt: In der Kirche im Südosten Großbritanniens können Besucher noch bis Ende August Minigolf spielen. Dafür wurde ein 9-Loch-Parcours mitten im Kirchenschiff der zweitältesten Kathedrale Englands aufgebaut. Nach Angaben der Initiatoren geht es darum, mehr Menschen mit dem christlichen Glauben in Berührung zu bringen und dabei zu helfen, Brücken zu bauen. (gho/KNA)