Bischöfe und Laien leiten Foren beim "synodalen Weg" gemeinsam
Die vier Foren zur Vorbereitung des Dialogs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland werden jeweils von einer Doppelspitze aus einem Bischof und einem Laienvertreter geleitet. Das bestätigten die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn.
ZdK-Vizepräsidentin Claudia Lücking-Michel übernimmt demnach die Leitung des Forums "Macht, Partizipation und Gewaltenteilung" gemeinsam mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Speyer). Die Vizepräsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB), Birgit Mock, leitet zusammen mit Bischof Georg Bätzing (Limburg) das Forum "Sexualmoral".
Die Arbeitsgruppe zum Thema "Priesterliche Lebensform" wird vom Geschäftsführer des Katholischen Verbandes für soziale Dienste in Deutschland (SKM), Stephan Buttgereit, und Bischof Felix Genn (Münster) verantwortet. Beim Forum "Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche", dessen Teilnehmer die Deutsche Bischofskonferenz erst vor wenigen Tagen veröffentlichte, besteht die Doppelspitze aus Theologieprofessorin Dorothea Sattler von der Universität Münster und Bischof Franz-Josef-Bode (Osnabrück).
Die genaue Zusammensetzung der Gruppen ist einer Übersicht auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz zum "synodalen Weg" zu entnehmen. Dazu kommen Mitarbeiter der Bischofskonferenz und des ZdK. Ziel des "synodalen Wegs" ist es, nach dem Missbrauchsskandal verlorengegangenes Vertrauen zurückzugewinnen und "Antworten auf die Fragen der Zeit" zu geben.
Startschuss und das erste große Treffen
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und ZdK-Präsident Thomas Sternberg hatten Anfang Juli einen ersten Fahrplan für den Reformdialog vorgestellt. Der Startschuss für die eigentlichen Reformgespräche soll Anfang Dezember fallen. Das erste große Treffen ist für Frühjahr 2020 geplant. Die Regeln wollen Bischofskonferenz und ZdK bis Herbst in einem Statut festlegen. Der Dialog ist zunächst auf zwei Jahre angelegt.
Der kirchenrechtliche Status und die Kompetenzen eines "synodalen Wegs" sind hingegen noch unklar. Auch Papst Franziskus, der die Synodalität der Kirche voranbringen möchte und sie als "einen gemeinsamen Weg unter der Führung des Heiligen Geistes" beschreibt, betonte in einem Brief an die Katholiken in Deutschland, dass der Begriff noch genauer definiert werden müsse müsse. Kritiker warnen vor einem deutschen Sonderweg in der Weltkirche und verweisen darauf, dass Fragen wie die Weihe von Frauen die Lehre betreffen und nicht national entschieden werden könnten. (tmg/KNA)