Katholiken-Forum weist Dorothee Bärs Ruf nach Kirchenreformen zurück
Das Forum Deutscher Katholiken kritisiert die Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär, wegen ihres Rufs nach Reformen in der katholischen Kirche. Die Forderungen Bärs etwa bezüglich der Priesterinnenweihe stünden im klaren Widerspruch zur Lehre der katholischen Kirche, teilte das Forum am Sonntagabend im oberbayerischen Kaufering mit. Die Vize-Generalsekretärin der CSU "mischt sich im Vorfeld des 'synodalen Prozesses' in innerkirchliche Angelegenheiten ein" und "unterstützt damit Verwirrung und Spaltung unter den Katholiken". Das Forum weise Bärs Appelle entschieden zurück.
Weiter hieß es vom Forum: "Immer wieder sind Politiker versucht, in der Öffentlichkeit Stellung zu Glaubensfragen zu nehmen, und die Kirche als Stiftung Jesu Christi mit einem von Bürgern gegründeten Verein zu verwechseln." Dies lehne man ausdrücklich ab. "Glaubensfragen gehören nicht in die politische Agenda."
"Radikale Lösungen"
Dorothee Bär hatte vergangene Woche in der "Rheinischen Post" unter anderem verlangt, Frauen zum Priesteramt zuzulassen. "Ich bin sehr dafür. Weil ich auch glaube, dass es die einzige Chance für die katholische Kirche ist, wenn Frauen eine wesentliche Rolle spielen", so Bär. Auch für Themen wie den Zölibat, also die verpflichtende Ehelosigkeit von Priestern, und die Tatsache, dass etwa wiederverheiratete Geschiedene nicht zur Kommunion gehen dürften, wünsche sie sich "radikale Lösungen", so Bär. Die 41-Jährige ist seit März 2018 Staatsministerin für Digitalisierung bei der Bundeskanzlerin.
Das Forum Deutscher Katholiken versteht sich als ein lockerer Zusammenschluss "papst- und kirchentreuer" Katholiken. Gegründet wurde das Forum 2000 in Fulda; seinen Sitz hat es im oberbayerischen Kaufering. (tmg/KNA)