US-Jesuit sprach mit Franziskus über Erfahrungen homosexueller Gläubiger

James Martin beim Papst: "Zeichen der Sorge" für LGBT-Katholiken

Veröffentlicht am 01.10.2019 um 11:47 Uhr – Lesedauer: 
James Martin beim Papst: "Zeichen der Sorge" für LGBT-Katholiken
Bild: © Privat

Vatikanstadt ‐ Der US-Jesuit James Martin sorgt wegen seines offenen Einsatzes für LGBT-Katholiken immer wieder für Kontroversen. Nun hat ihn Papst Franziskus zu einer Privataudienz empfangen. Martin wertet dies als gutes Signal für die Bewegung.

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US-Jesuitenpater James Martin deutet seine Privataudienz bei Papst Franziskus als positives Signal für LGBT-Katholiken. "Ich hoffe, dass die LGBT-Katholiken dieses Treffen als Zeichen der Liebe und Sorge von Papst Franziskus für sie sehen", sagte Martin dem US-Onlinemagazin "Crux" (Montag). Franziskus hatte Martin, der für seinen Einsatz für homo-, bi- und transsexuelle Gläubige bekannt ist, am Montagnachmittag im Vatikan empfangen. Thema des Gesprächs war Martin zufolge, wie man LGBT-Menschen in der Seelsorge erreichen könne.

Er habe Franziskus von den Erfahrungen der Betroffenen berichtet, "um ihnen eine Stimme beim Papst zu geben", so Martin weiter. Über den konkreten Inhalt des Gesprächs machte er keine Angaben. Er bezeichnete das Kirchenoberhaupt jedoch als "unglaublich aufmerksamen Zuhörer", der sich "eindeutig" um die Anliegen von LGBT-Menschen kümmere.

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Das Treffen ist laut dem Jesuitenpater spontan zustande gekommen. Gemeinsame Bekannte hätten dem Papst mitgeteilt, dass er in Rom sei. "Als ich ihn bei einer Audienz des Kommunikationsdikasteriums sah, sagte er zu mir: 'Ich möchte Sie zu einer Audienz empfangen'", so Martin. Bereits am darauffolgenden Tag sei eine Einladung bei der Kurie der Jesuiten eingegangen.

Martins Einsatz für die LGBT-Bewegung ist in der Kirche umstritten. Sein 2017 erschienenes Buch "Building a Bridge", in dem er die Kirche zu einem anderen Umgang etwa mit Homosexuellen auffordert, sorgte für innerkirchliche Kontroversen. Viele hochrangige Geistliche lobten Martins Beitrag jedoch ausdrücklich, darunter Kardinal Joseph Tobin, Erzbischof der US-Diözese Newark. (mal)