Voraussetzung sei die Genehmigung des Papstes

Synodenbischof: Würde sofort Diakoninnen weihen

Veröffentlicht am 14.10.2019 um 11:49 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Der Diakonat der Frau ist eines der Themen, die momentan bei der Amazonas-Synode diskutiert werden. Ein Bischof aus der Region wäre sofort bereit, Frauen die Weihe zu spenden. Nun müssten nur noch die Synodenväter mitspielen – und Papst Franziskus.

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Der Amazonas-Bischof Adriano Ciocca Vasino hat die Weihe von Diakoninnen angekündigt, wenn der Papst eine mögliche Empfehlung der Amazonas-Synode genehmigt. Es gebe in seinen Gemeinden theologisch ausgebildete Frauen, die "wissen, dass ich sie weihen werde, wenn diese Synode mit der Erlaubnis des Papstes die Möglichkeit des Diakonats für Frauen eröffnet", sagte der Bischof der brasilianischen Territorialprälatur Sao Felix laut dem Pressedienst CNA am Wochenende vor Journalisten in Rom. Ciocca Vasino ist einer der Teilnehmer des aktuell stattfindenden Bischofstreffens im Vatikan.

In seiner Prälatur werde eine theologische Ausbildung angeboten, die sowohl für Männer als auch für Frauen zugänglich sei, so Ciocca Vasino weiter. Nach Abschluss des vierjährigen Kurses würden die Männer, die Priester werden wollen, gebeten, mehrere Jahre in einer Gemeinde zu leben und zu arbeiten. Danach werde geprüft, ob sie zur Diakon- beziehungsweise Priesterweihe zugelassen werden, erläuterte der Bischof. Dazu werde unter anderem die Meinung der Gemeinde eingeholt, in der sie bis dahin ihren Dienst verrichtet haben. Dieses Konzept solle auch auf Frauen übertragen werden, die Diakoninnen werden wollen.

Umweltschutz auf theologische Ebene heben

Beim Thema Umweltschutz fordert Ciocca Vasino, dass "Sünden gegen die Schöpfung" auch im Beichtstuhl genannt werden sollten. Er habe dazu einen Antrag bei der Synode eingereicht, sagte er gegenüber "Vatican News". Die Synode könne und soll eine Gelegenheit sein, das Thema Umweltschutz auf eine theologische Ebene zu heben. Dazu gehöre auch anzuerkennen, dass bewusstes Fehlverhalten gegen die Natur eine Sünde sei, die es zu beichten gelte. "Die Exegese sollte in diesem Kontext überdacht werden und alle Bibelstellen hervorgehoben werden, die von Respekt vor der Umwelt sprechen", so der Geistliche.

Im Vatikan tagt seit rund einer Woche eine Bischofssynode, die über die künftige Ausrichtung der Seelsorge in der Amazonas-Region berät. Dabei geht es unter anderem um Möglichkeit der Weihe verheirateter Männer zu Priestern, die stärkere Einbeziehung von Frauen in die Gemeindeleitung sowie ökologische Fragen. Das Treffen dauert noch bis 27. Oktober. (mal)