Franziskus' erste Heilige
25 Jahre nach der Eroberung Konstantinopels (1453) und dem Ende des byzantinischen Reichs schickten die Osmanen ihr Flotte gegen Italien.
Im Juli 1480 nahmen sie die apulische Stadt Otranto unter Beschuss und richteten zunächst ein Blutbad in der Kathedrale an, in die sich der Klerus mit einigen Hundert Menschen geflüchtet hatte.
Danach forderten sie auch den mit der Stadtführung beauftragten Schneider Antonio Pezzulla - genannt Primaldo - auf, sich zu ergeben und dem Islam anzuschließen. Als er dies ablehnte, wurde er am 14. August gemeinsam mit mindestens 800 Bewohnern hingerichtet, Primaldo wurde enthauptet.
Nach der Befreiung Otrantos ein Jahr später durch Alfonso von Aragon wurden die der Überlieferung nach unverwesten 800 Leichen in der Kathedrale der Stadt beigesetzt. 1771 wurde der Kult von Papst Clemens XIV. per Dekret anerkannt.
450 Jahre später wurde das Verfahren erneut aufgerollt. Bei einer Festmesse am 31. Juli 2007 in der Kathedrale von Otranto wurden sie von der katholischen Kirche offiziell als Märtyrer anerkannt. Mit einem Dekret vom 20. Dezember 2012 bestätigte Benedikt XVI. eine Wunderheilung auf Fürbitte des seligen Primaldo. Damit war der Weg zur Heiligsprechung frei.
Mit den Märtyrern von Otranto spricht Franziskus auch die kolumbianische Ordensgründerin Laura di Santa Caterina da Siena Montoya y Upegui (1874-1949) und die Mexikanerin Maria Guadalupe Garcia Zavala (1878-1963) heilig. (KNA)