Erzbischof will Theologie in Berlin weiter stärken

Koch: Neues Institut eint Berlins katholische Theologietraditionen

Veröffentlicht am 05.12.2019 um 11:06 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Wenige Wochen nach seinem Start ist das neue Institut für Katholische Theologie an der Berliner Humboldt-Universität komplett: Am Mittwochabend wurde der Umzug der Guardini-Stiftungsprofessur an das Institut gefeiert.

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Berlins Erzbischof Heiner Koch setzt weiter große Hoffnungen in das neue Institut für Katholische Theologie an der Berliner Humboldt-Universität. Man dürfe mit Blick auf das Institut "mit Zuversicht und Vorfreude" in die Zukunft blicken, sagte Koch am Mittwochabend in Berlin. An dem neuen Institut würden "die beiden großen Berliner katholischen Theologietraditionen, die sich unter sehr besonderen Bedingungen im Laufe des 20. Jahrhunderts herausgebildet haben, an einem Ort versammelt".

Koch äußerte sich bei einem Festakt anlässlich des Umzugs der Guardini-Stiftungsprofessur für Religionsphilosophie und Theologische Ideengeschichte von der evangelischen Fakultät der Hochschule an das katholische Institut. Damit ist das neue Institut wenige Wochen nach der Aufnahme des Lehrbetriebs mit nun sechs Professuren vollständig ausgestattet. Benannt ist die von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Erzbistum Berlin getragene Stiftungsprofessur nach Romano Guardini (1885-1968), einem der bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Von 1923 bis 1939 hatte er an der Berliner Universität Lehrveranstaltungen gehalten, die weit über die Hochschule hinaus beachtet wurden.

"Ein starkes Symbol ökumenischer Gastfreundschaft"

Der Erzbischof würdigte die bisherige Verankerung der Guardini-Professur in der evangelischen Fakultät als "starkes Symbol ökumenischer Gastfreundschaft". Zugleich betonte er, dass durch das neue katholische Institut neue Verbindungen entstehen könnten, durch die die Präsenz der katholischen Theologie in Berlin im Konzert der Wissenschaften weiter gestärkt und zukunftsfest gemacht werde. "Das Erzbistum Berlin wird weder Kraft noch Mühen scheuen, um daran im Rahmen seiner Möglichkeiten mitzuwirken", so Koch.

Der Berliner Oberhirte dankte der Katholischen Akademie und der Katholischen Studentengemeinde, auf deren Initiative hin nach der Friedlichen Revolution 1989 sogenannte Guardini-Lectures entstanden waren. "Klangvolle Namen verbinden sich in der Erinnerung mit den Guardini-Lectures wie Eugen Biser, Michael Gabel, Franz-Xaver Kaufmann, Hans Maier, Dietmar Mieth, Hans Joas, Wolfgang Reinhard und Paul Kirchhof", sagte Koch. Aus den Guardini-Lectures entstand dann 2004 die Guardini-Stiftungsprofessur, die zunächst von Ludger Honnefelder, Edmund Runggaldier und Jean Greisch besetzt wurde. Seit 2012 hat der italienische Philosoph Ugo Perone die Professur inne. (stz)