Kirchen-Drama "Die zwei Päpste" für die Golden Globes nominiert
Der Film "Die zwei Päpste" (The two popes) ist einer von drei Kandidaten für die Golden Globes in der Kategorie "bester dramatischer Spielfilm". Das gab die Vereinigung der Hollywood-Auslandspresse am Montag bekannt. In dem seit Donnerstag in deutschen Kinos zu sehenden Film inszeniert der brasilianische Regisseur Fernando Meirelles das Ringen um den Kurs der katholischen Kirche als Zwiegespräch zwischen den beiden Päpsten Franziskus und Benedikt XVI.
In der fiktiven Geschichte spielt Anthony Hopkins ("Das Schweigen der Lämmer") Papst Benedikt XVI. und Jonathan Pryce ("Game of Thrones") den argentinischen Kardinal Jorge Mario Bergoglio, später Papst Franziskus. Der Film ist von Netflix produziert, wo er ab 20. Dezember zu sehen sein wird. Auch die anderen beiden Kandidaten für die Golden Globes in der Kategorie "bester dramatischer Spielfilm" wurden von dem Streaming-Anbieter produziert: Martin Scorseses "The Irishman" und Noah Baumbachs "Marriage Story". Den Gewinnern und Nominierten der Golden Globes werden in der Regel auch Chancen auf einen Oscar eingeräumt.
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Über die Handlung des Films heißt es von Netflix: "Frustriert mit der Richtung, die die Kirche nimmt, will Kardinal Bergoglio (Pryce) Papst Benedikt (Hopkins) 2012 um seinen Rücktritt ersuchen. Stattdessen beruft der von Skandalen und Selbstzweifeln geplagte Papst Benedikt seinen härtesten Kritiker und späteren Nachfolger nach Rom, um ihm ein Geheimnis anzuvertrauen, das die Grundfesten der katholischen Kirche erschüttern könnte." Hinter den Vatikanischen Mauern beginne ein Machtkampf zwischen Tradition und Fortschritt, Schuld und Vergebung, heißt es weiter. "Diese zwei sehr verschiedenen Männer müssen sich ihrer Vergangenheit stellen, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen und eine Zukunft für über eine Milliarde Menschen in aller Welt zu finden", so der Streaming-Dienst.
Papst Benedikt XVI. hatte am 11. Februar 2013 seinen Rücktritt verkündet. Es war das erste Mal seit über 700 Jahren, dass ein katholisches Kirchenoberhaupt freiwillig auf sein Amt verzichtete. Mit der Wahl seines Nachfolgers, des heutigen Papstes Franziskus, kamen Gerüchte von einem Konflikt zwischen dem konservativen Bewahrer und dem progressiven Reformer auf. Diese Gerüchte sind vom Vatikan und dem emeritierten Papst persönlich stets dementiert worden. Stattdessen wird stets das freundschaftliche Verhältnis beider betont.
Der Film "Die zwei Päpste" feierte Ende August beim Telluride Film Festival im US-Bundesstaat Colorado Premiere und war anschließend auf dem Internationalen Filmfestival von Toronto (TIFF) zu sehen. (tmg/KNA)