Damit die Kernbotschaft von Weihnachten nicht vernebelt wird
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An Weihnachten und das damit verbundene Geschäft haben auch die Einzelhändler hohe Erwartungen: Der Handelsverband Deutschland rechnet mit einem Umsatz für November und Dezember, der erstmals die 100-Milliarden-Euro-Grenze überspringt. Da kann man zwar schnell und zu Recht Kaufrausch und Konsumterror beklagen. Doch es ist ja kein Verbraucher gezwungen, fleißig ins Regal zu greifen – auch wenn es mitunter schwerfällt, sich dem Massendruck zu entziehen.
Aber wer nur an Geschenke, Glühwein, Gänsebraten und Gemütlichkeit denkt, dem vernebelt sich der Blick für die Kernbotschaft von Weihnachten: Gott wird Mensch. So selbstverständlich, wie das inzwischen für uns klingt, ist das überhaupt nicht. Und eine Geburt draußen auf dem Feld in einer einfachen Krippe, weit weg von einer Hebamme, war alles andere als gemütlich. Gefolgt übrigens von einer ebenso ungemütlichen Flucht nach Ägypten.
Was ist also der Advent, was Weihnachten? Es fällt auf, wie in diesem Jahr zwei große deutsche Unternehmen in perfekt produzierten Videos auf Weihnachten eingehen. Bei Edeka lautet der Titel des gefühlvollen Spots: "Die wichtigste Zutat". Und was das ist, wird nach 100 Sekunden mit einer Schrifteinblendung beantwortet: "Die wichtigste Zutat zum Fest ist Liebe."
Ebenso erstaunlich das Online-Video von McDonald's. Es handelt von einer überfüllten Bahnhofshalle, einem verlorenen Mädchen und einer älteren Straßenmusikerin. Am Ende des fast zweiminütigen Spots steht dieser Satz: "Das schönste Geschenk ist, füreinander da zu sein." Ein Hinweis darauf, die Welt mit Kinderaugen zu betrachten und seine Mitmenschen nicht aus dem Blick zu verlieren.
Die Wirtschaft bedient damit die weit verbreitete Sehnsucht nach Harmonie und Mitmenschlichkeit. Advent und Weihnachten sind Zeiten, in denen sich die Herzen öffnen – Zeiten, in denen die Bereitschaft zu sozialem Handeln und die Spendenfreudigkeit größer sind als sonst. Das ist nicht das Schlechteste. Kein Grund also, nur über Kaufrausch und Konsumterror zu jammern.