Neuer Rekord: Fast elf Millionen Pilger bei Guadalupe-Fest in Mexiko
Neuer Rekord beim Guadalupe-Heiligtum in Mexiko, dem größten katholischen Wallfahrtsort der Welt: Zum Festtag der mexikanischen Madonna betraten seit Wochenbeginn bis Donnerstagnachmittag (Ortszeit) 10,87 Millionen Menschen die Guadalupe-Basilika, wie Medien unter Berufung auf die Behörden von Mexiko-Stadt meldet; weitere Pilger wurden für die Nachmittags- und Abendstunden erwartet. Damit wurde zum wiederholten Mal der Vorjahresrekord übertroffen. 2018 waren es 10,6 Millionen Pilger, im Jahr zuvor 7,3 Millionen.
Das Marienfest geht auf die Ereignisse zwischen dem 9. und 12. Dezember 1531 im heutigen Stadtgebiet der mexikanischen Hauptstadt zurück. Dem schon zuvor zum Christentum übergetretenen Indigenen Juan Diego Cuauhtlatoatzin, der 2002 als erster Ureinwohner Amerikas heiliggesprochen wurde, erschien damals laut der Überlieferung an vier Tagen eine schwangere Frau mit Gesichtszügen einer Mestizin, die sich als Mutter Gottes bezeichnete und auf Juan Diegos Umhang ("Tilma") das weltberühmte Gnadenbild "Unsere Liebe Frau von Guadalupe" hinterließ.
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Am Fuß des Erscheinungshügels, dem Tepeyac, wurde auf ihre Bitte eine große Kirche errichtet. Die "Guadalupana" ist Patronin von Mexiko, Lateinamerika und ganz Amerika, der Philippinen, der indigenen Völker sowie auch der Ungeborenen.
In der 1974 errichteten Basilika ist über dem Altar der Umhang ausgestellt, der das bekannte Gnadenbild zeigt. Die direkt darunter verlaufenden Rollbänder für die Besucher werden laut Angaben der Erzdiözese Mexiko-Stadt dieser Tage von 15.600 Menschen pro Stunde genutzt. Viele Pilger begnügen sich aufgrund des großen Andrangs damit, das Bild von weitem zu sehen und dann die Kirche zu verlassen. Hunderttausende Pilger erreichten ihr Ziel in tage- bis wochenlangen Fußmärschen.
Der Kardinal von Mexiko-Stadt, Carlos Aguiar Retes, sagte bei einer Messe (Donnerstag), die Jungfrau von Guadalupe habe damals in einem "Moment der schlimmsten Zerfallssymptome der indigenen Kulturen" dem Volk ihre Gegenwart bekundet. Auf die hohe Kriminalität und Unsicherheit in Mexiko, die laut Beobachtern längst Ausmaße eines anhaltenden "Krieges" erreicht hat, verwies auch der Rektor der Basilika, Salvador Martinez Avila. Sie seien wie das "Fieber" von Arbeitslosigkeit und internationaler Migration "Zeichen einer erkrankten Gesellschaft". (rom/KNA)