"Heiliger Bezirk" in Lourdes gesperrt
17.3., 19.35 Uhr: Keine öffentlichen Gottesdienste im Erzbistum Freiburg
Im Erzbistum Freiburg werden wegen der Corona-Krise bis auf weiteres keine öffentlichen Gottesdienste gefeiert. Die Absage gilt auch für die Kar- und Osterfeiertage, wie das Erzbistum am Dienstagabend mitteilte. Alle Feiern der Erstkommunion und der Firmung werden verschoben. Taufen, Trauungen und Bestattungen sollen nur noch "im engsten Familienkreis" möglich sein. Es entfallen auch alle öffentlichen kirchlichen Veranstaltungen und Versammlungen. Die Kirchentüren bleiben bis auf weiteres geöffnet, um Menschen die Möglichkeit zum Beten zu geben.
Auch sollen die Kirchenglocken zu den gewohnten Gottesdienstzeiten läuten. Alle Auflagen gelten, so das Erzbistum weiter, solange die Versammlungsfreiheit durch die staatlichen Behörden aufgehoben beziehungsweise eingeschränkt bleibt. Erzbischof Stephan Burger betonte in seinem offenen Brief an alle Gläubigen, jeder trage Verantwortung, das persönliche und kirchliche Leben so zu gestalten, "dass wir das Gemeinwohl und das Leben der anderen, insbesondere von Risikogruppen, nicht gefährden und nicht zur Verbreitung des Coronavirus beitragen". Dazu gehöre auch, "alle staatlichen Bemühungen um Eindämmung der Krise aktiv zu unterstützen, auch wenn die freie Religionsausübung dadurch eingeschränkt wird".
Ähnliche Vorgaben haben auch die Nachbardiözese Rottenburg-Stuttgart sowie die evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg veröffentlicht. Die Kirchengemeinderatswahl im Erzbistum Freiburg und in der Diözese Rottenburg-Stuttgart am kommenden Sonntag soll stattfinden. Allerdings ist die Stimmabgabe nur per Briefwahl und in Freiburg per Onlineübermittlung möglich. Jeweils aktualisierte Informationen zum Umgang mit der Corona-Pandemie finden sich auf den Internetseiten der Bistümer und Landeskirchen. Dort gibt es auch Hinweise zu den über das Internet übertragenen Gottesdiensten. Das Erzbistum Freiburg überträgt ab sofort werktags ab 18.30 Uhr sowie sonntags ab 10 Uhr auf der Internetseite einen Gottesdienst aus dem Freiburger Münster. (KNA)
17.3., 19.20 Uhr: "Heiliger Bezirk" in Lourdes gesperrt
Wegen der Corona-Krise ist am Dienstag einem Bericht zufolge der "Heilige Bezirk" im französischen Marienwallfahrtsort Lourdes geschlossen worden. Das sei das erste Mal überhaupt in der Geschichte, wie die Nachrichtenagentur Kathpress mit Verweis auf "Vatican News" meldete. Bereits Anfang März hatten die Bäder geschlossen.
Mit der Sperrung des "Heiligen Bezirks" entsprechen die Verantwortlichen des Wallfahrtsorts den Angaben zufolge den Anordnungen, die der französische Präsident Emmanuel Macron gegen ein Vordringen des Coronavirus erlassen hat. Wallfahrtsleiter Olivier Ribadeau Dumas teilte laut Bericht die Schließung des "Heiligen Bezirks" mit der Erscheinungsgrotte über Twitter mit. Er habe alle Interessierten eingeladen, über die Homepage von Lourdes weiter Anteil am Geschehen zu nehmen. Jährlich pilgern Millionen Menschen in den südfranzösischen Wallfahrtsort. Ihnen bleibt derzeit nur das Internet. (KNA)
17.3., 19.10 Uhr: Italiens Bischöfe geben Richtlinien für Sakramentenspende
Die italienische Bischofskonferenz hat eine Orientierungshilfe für die Spendung der Sakramente angesichts der Corona-Krise vorgelegt. In früheren Extremsituationen von Krieg oder Epidemien hätten Priester "mit Umsicht und den zur Verfügung stehenden Mitteln" sakramentalen Beistand geleistet, heißt es in der am Dienstag in Rom veröffentlichten Handreichung. Der Schutz von Gläubigen und Spendern vor Ansteckung sei notwendig , aber auch eine rituelle Form der Gesten entsprechend der außergewöhnlichen Umstände.
Allgemein wird auf bekannte Hygieneregeln und die Wahrung ausreichenden Abstands verwiesen. Zu Salbungen sollen die Geistlichen Einweghandschuhe tragen. Bei Hausbesuchen von Kranken oder bei Sterbenden wird dem Sakramentenspender zum eigenen Schutz und zu dem des Patienten zu einem Mundschutz geraten. Händeschütteln hat zu unterbleiben. Die letzte Kommunion für Sterbende soll bis Ende des Notstands nur von Priestern, nicht von Kommunionhelfern gereicht werden. Eine Berührung des Mundes des Empfängers ist zu vermeiden. Seelsorgern, die Hausbesuche bei Kranken durchführen, wird empfohlen, gegebenenfalls den Rat eines Arztes oder einer Pflegekraft einzuholen.
Maßgeblich bleiben im Zweifelsfall die pastoralen Anweisungen des zuständigen Ortsbischofs, betont das Dokument. Weiter wird eine Einzelfallabwägung nach Maßgabe der spirituellen Erfordernisse und die Beratung von Sakramentenspendern mit dem jeweiligen Seelsorgeleiter nahegelegt. (KNA)
17.3., 18.50 Uhr: Ordensfrauen: Am Sonntag weltweit für Opfer von Corona beten
Zu einem weltweiten Solidaritäts- und Gebetstag für die Betroffenen der Coronavirus-Krise am kommenden Sonntag (22.3.) rufen die Oberinnen katholischer Frauenorden auf. "Jetzt ist die Zeit für jeden von uns, auf die weltweite Krise zu reagieren, indem wir mit anderen solidarisch sind", heißt es in dem Aufruf, den die Internationale Vereinigung der Ordensoberinnen (UISG) am Dienstag auf ihrer Website veröffentlichte. Der Aufruf richtet sich an alle weiblichen Ordensgemeinschaften.
Die geforderte Solidarität gelte besonders den Schwächsten und jenen, die am meisten gefährdet seien. Ausdrucksweisen dieser Solidarität könnten besondere Großzügigkeit und Dank an jene sein, die sich an vorderster Front um Kranken kümmerten, an Heilungsmethoden arbeiteten oder im öffentlichen Dienst tätig seien. Zudem gelte es, den Anweisungen der Weltgesundheitsorganisation und der jeweiligen Regierungen zu folgen, so der Aufruf. (KNA)
17.3, 18.30 Uhr: Bistum Osnabrück sagt Gottesdienste und Ministrantenwallfahrt ab
Im Bistum Osnabrück finden in den nächsten Wochen und Monaten keine öffentlichen Gottesdienste statt. Das gelte auch für die Kar- und Ostertage, schreibt Bischof Franz-Josef Bode in einem am Dienstag in Osnabrück veröffentlichten Fastenhirtenbrief an die Gemeinden. Er riet zur Teilnahme an Gottesdienstübertragungen in Hörfunk, Fernsehen und Internet. Auch würden über die Internetseite des Bistums an Sonn- und Werktagen nichtöffentliche Messen aus dem Osnabrücker Dom übertragen. Der Dom und die meisten Kirchen im Bistum seien weiterhin zum persönlichen Gebet geöffnet.
Das Bistum wies zudem darauf hin, dass Feiern von Erstkommunion, Firmung, Taufen und Trauungen bis auf Weiteres verschoben werden. Beerdigungen fänden "nur im engsten Familienkreis" statt. Alle kirchlichen Veranstaltungen seien abzusagen oder zu verschieben, hieß es. Das gelte auch für die Nordwestdeutsche Ministrantenwallfahrt am 6. Juni in Osnabrück. (mpl/KNA)
17.3., 17.55 Uhr: Bistum Trier schränkt kirchliches Leben weiter ein
Das Bistum Trier schränkt das kirchliche Leben aufgrund des Coronavirus weiter ein. "Ab sofort und ohne Ausnahme" sind bis mindestens Ende April Gottesdienste sowohl in geschlossenen, auch privaten Räumen als auch im Freien verboten, wie das Bistum am Dienstag anordnete. Das gelte auch für Ostern. Feiern zur Erstkommunionen oder Firmung müssen bis Ende Mai abgesagt werden. Neue Termine sollen erst nach Beendigung der Krise angesetzt werden.
Bereits in der vergangenen Woche hatte das Bistum alle Veranstaltungen, Taufen, Hochzeiten, Erstkommunionen und Firmungen sowie Tagungen, Fortbildungen, Gremiensitzungen und Wallfahrten abgesagt. Beerdigungen sollen weiter in "allerengstem Familienkreis" stattfinden können.
Priester würden weiterhin Gottesdienste feiern, die nach Möglichkeit im Internet übertragen werden sollen, so das Bistum. Die Sonntagsmesse im Dom werde um 10.00 Uhr per Livestream auf der Bistumsseite übertragen. Bei diesen Gottesdiensten sei die physische Präsenz Mitfeiernder "ausdrücklich nicht gestattet". Das gelte auch für Messen der Ordensgemeinschaften. Nur deren Mitglieder dürfen zu den Feiern kommen. Davon betroffen sind beispielsweise die Benediktinerklöster Maria Laach und Tholey.
Für das persönliche Gebet sollen Kirchen indes weiter offen sein. Nach Möglichkeit sollen auch Seelsorger als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Pfarrbüchereien, Pfarrheime und andere kirchliche Orte der Begegnung seien geschlossen. Untersagt seien ferner Krankenbesuche von Seelsorgern. Gespräche sollen deshalb telefonisch oder digital geführt werden. (KNA)
17.3., 17.45 Uhr: Erzbistum Berlin sagt alle Veranstaltungen bis Ende April ab
Wegen der Corona-Krise hat das Erzbistum Berlin seine Anweisungen an die Kirchengemeinden verschärft. Bis zum 30. April sind alle Veranstaltungen des Erzbistums abgesagt, wie Generalvikar Manfred Kollig in einem am Dienstag veröffentlichten Rundschreiben bekannt gab. Firmungen und Erstkommunionfeiern sind bis zum 15. Mai abgesagt. Der Generalvikar rief die Gemeinden auf, ehrenamtliche Besuche und weitere Hilfsangebote für alte und kranke Menschen zu organisieren.
"Öffentliche Gottesdienste finden – unabhängig von der Zahl der Mitfeiernden – nicht mehr statt", stellte Kollig zugleich klar. "Das gilt auch für die Feier der Kar- und Osterliturgie". Vereinzelt hatten Gemeinden in den vergangenen Tagen noch Gottesdienste in beschränktem Rahmen gefeiert. Ordensgemeinschaften und vergleichbare Gruppen, deren Mitglieder in häuslicher Gemeinschaft leben, könnten zuhause aber weiterhin gemeinsam Gottesdienst feiern, "allerdings ohne auswärtige Gläubige".
"Die Priester feiern privat die tägliche Eucharistie stellvertretend für die Gemeinden", heißt es in dem Rundschreiben weiter. Erzbischof Heiner Koch oder ein Mitglied des Metropolitankapitels, eines leitenden Gremiums im Erzbistum, würden täglich stellvertretend eine Messe in den Anliegen der Gläubigen feiern. Die Kirchen sollen geöffnet bleiben, solange dies von den Behörden nicht verboten sei. Priester und weitere Seelsorgerinnen und Seelsorger sollten dort für Gespräche zur Verfügung stehen. Die Beichte sei "in gesundheitlich unbedenklichem Rahmen unter Wahrung der üblichen Hygienemaßnahmen" erlaubt, ebenso Begräbnisse im Rahmen der jeweiligen aktuell geltenden Vorschriften der Behörden. Die Sakramente der Taufe und der Krankensalbung, wenn möglich auch mit Krankenkommunion, könnten auf Bitte von Gläubigen unter Beachtung der behördlichen Vorgaben zuhause gespendet werden.
Gottesdienste könnten die Gläubigen über die Fernseh- und Radiosender oder im Internet mitverfolgen, empfiehlt das Rundschreiben. Täglich solle um 18.00 Uhr Glockengeläut dazu einladen, privat das traditionelle Gebet "Engel des Herrn" zu beten. Mitte April werde die Bistumsleitung die Lage mit Blick auf Veranstaltungen ab Mai neu bewerten. (mpl/KNA)
17.3., 17.20 Uhr: Münchner Bischöfe senden regelmäßig Videobotschaften
Gottesdienste sind verboten, die Prediger müssen umsatteln, zum Beispiel auf Videobotschaften: Ab 18. März starten die Bischöfe des Erzbistums München und Freising die Reihe "Mittwochsminuten". Jeweils um 12 Uhr wenden sie sich jede Woche an diesem Tag auf der Internetseite des Erzbistums mit einem geistlichen Impuls an die Gläubigen, wie das Ordinariat am Dienstag mitteilte. Die Botschaften sind auch auf den Social-Media-Kanälen des Erzbistums abrufbar.
Unter dem Motto "Leben (dr)innen neu entdecken" laden laut Mitteilung Seelsorger ab kommendem Sonntag dazu ein, auch in der Krise geistlich in Verbindung zu bleiben. Ausgehend von einer persönlichen Erfahrung oder Begegnung in Kombination mit biblischen Texten bieten sie auf der Website dann täglich wechselnde Anstöße. Im gesamten Erzbistum sollen am kommenden Sonntag kurz vor 10 Uhr die Kirchenglocken läuten und an die sonntägliche Gottesdienstzeit erinnern. Aus der Sakramentskapelle des Liebfrauendoms wird eine Messe mit Kardinal Reinhard Marx per Livestream übertragen. Gläubige sind eingeladen, für sich daheim einen Hausgottesdienst zu feiern. Auch dazu gibt es bis zum Wochenende Material auf der Homepage des Erzbistums. (KNA)
17.3., 16.50 Uhr: Kardinal: Kirchen in der Corona-Krise für Obdachlose öffnen
Der päpstliche Sozialbeauftragte Kardinal Konrad Krajewski will in der Corona-Krise Gotteshäuser für Obdachlose öffnen. Pfarreien sollten "die Kirchen offen halten, um Arme ohne Wohnsitz aufzunehmen", sagte Krajewski der italienischen Zeitung "La Repubblica" (Onlineausgabe Dienstag). Auch wenn wegen des Versammlungsverbots Messen ausgesetzt seien, könne man in den Kirchen beten, "und wer kein Dach über dem Kopf hat, kann dort sein Zuhause finden".
Wer im Freien schlafen müsse, könne sich schlecht vor Ansteckung schützen, argumentierte der Kardinal. Mitarbeiter in kirchlichen Hilfseinrichtungen spielten die Infektionsgefahr keineswegs herunter und beachteten die Schutzvorschriften der Gesundheitsbehörden, betonte er. Weiter rief Krajewski Familien und Pfarreien zu zusätzlichem Engagement bei der Unterstützung von Notleidenden mit Mahlzeiten auf. Die Bedürftigen sollten in den jeweiligen Stadtvierteln versorgt werden, um überfüllte Essensausgaben zu verhindern. "Wenn alle mitmachen, schaffen wir es. Es ist die Vorschrift des Evangeliums, die uns das aufträgt", sagte der Kardinal.
Krajewski hatte sich bereits vergangene Woche über eine kurzzeitige Anordnung des Bistums Rom hinweggesetzt, alle Kirchen geschlossen zu halten, und seine Kardinalskirche am Freitagmorgen persönlich geöffnet. "Unter voller Berücksichtigung der Sicherheitsnormen ist es mein Recht, den Armen eine offene Kirche zu bieten", begründete er sein Handeln laut der Internetseite Vatican News. Die Titelkirche Santa Maria Immacolata all'Esquilino des aus Polen stammenden Kardinals liegt nahe dem Hauptbahnhof, wo es viele Obdachlose gibt. (KNA)
17.3., 16.05 Uhr: Bistum Trier sagt "Heilig-Rock-Tage" ab
Das Bistum Trier hat wegen der Corona-Krise die Heilig-Rock-Tage in diesem Jahr abgesagt. "Mit großem Bedauern, aber in dem Wissen, dass es in der aktuellen Situation der Corona-Pandemie unausweichlich ist", hat Bischof Stephan Ackermann laut Mitteilung vom Dienstag diese Entscheidung getroffen. Die Heilig-Rock-Tage sollten vom 24. April bis zum 3. Mai stattfinden. Mit der Absage wolle das Bistum der "gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden" und einen Beitrag leisten, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.
Derzeit sei im Gespräch, das Fest des Heiligen Rocks (24. April) in Form einer virtuellen Veranstaltung über das Internet zu feiern, erklärte der Bischöfliche Beauftragte für die Heilig-Rock-Tage, Wolfgang Meyer. Im kommenden Jahr soll das Bistumsfest vom 16. bis zum 25. April stattfinden. Die Heilig-Rock-Tage sind aus der Heilig-Rock-Wallfahrt 1996 hervorgegangen. Im vergangenen Jahr nahmen rund 30.000 Menschen an den Veranstaltungen teil. Der Heilige Rock, der im Trierer Dom aufbewahrt wird, gilt nach alter Überlieferung als Leibrock Jesu. (KNA)
17.3., 15.20 Uhr: Corona erzwingt Proben-Stopp bei Oberammergauer Passionsspielen
Die Proben zu den Oberammergauer Passionsspielen sind wegen Corona bis 29. März unterbrochen worden. Dies teilten die Verantwortlichen am Dienstag auf ihrer Internetseite mit. Zuvor waren die Proben demnach bereits reduziert worden. Ferner pausierten nun auch die Fotoproben für den Bildband, der zur Spielpremiere am 16. Mai erscheinen solle. Weiter hieß es, man erarbeite derzeit für den Fall der Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen über den 19. April hinaus Notfallszenarien für die Passionsspiele. "Stand heute gehen wir davon aus, dass die Premiere am 16. Mai 2020 stattfinden kann", so die Organisatoren.
Die Oberammergauer Passionsspiele sind das bekannteste Passiosspiel der Welt. Sie finden seit dem 17. Jahrhundert in der Regel alle zehn Jahre statt. (mpl/KNA)
17.3., 14.55 Uhr: Jesuiten bieten Seelsorge per Newsletter an
Der Jesuiten-Orden bietet in der Corona-Krise digitale Seelsorge an. Unter dem Titel "Ignatianische Nachbarschaftshilfe" werden ab Donnerstag jeden Morgen per Newsletter spirituelle Impulse und samstags ein Vorschlag für einen sonntäglichen Hausgottesdienst verschickt, wie die Gemeinschaft am Dienstag in München mitteilte. Das Projekt ist demnach eine Kooperation von deutschen und österreichischen Jesuiten und zunächst bis 30. April geplant.
Ordenssprecherin Pia Dyckmans erklärte: "Viele Menschen sind momentan sehr verunsichert, sitzen zum Teil daheim und können nicht wie gewohnt in die Kirchen gehen – gerade mit Blick auf das kommende Osterfest sicher für viele zusätzlich schmerzhaft." Daher sei digitale Seelsorge aktuell besonders wichtig. (KNA)
17.3., 14.25 Uhr: Fernsehgottesdienste sollen weiter auf Sendung bleiben
Die Fernsehgottesdienste sollen nach derzeitigem Stand weiter übertragen werden. "Wir bleiben auf Sendung", sagte Pfarrerin Simone Hahn, die evangelische Senderbeauftragte für ZDF-Gottesdienste, am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das ZDF überträgt am Sonntag einen katholischen Gottesdienst aus der Hospitalkirche St. Joseph Bensheim im Bistum Mainz. Der nächste evangelische ZDF-Fernsehgottesdienst wird am 29. März aus der Saalkirche in Ingelheim mit dem hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung als Prediger übertragen.
Gegebenenfalls werde um eine Ausnahmegenehmigung ersucht, sagte der Leiter der Katholischen Fernseharbeit, Ulrich Fischer, dem epd. Unabhängig davon solle nur ein Gottesdienst mit so wenig Personen wie möglich übertragen werden, darunter Lektoren und Sänger.
Der Medienbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Markus Bräuer, hatte Ende vergangener Woche erklärt, angesichts des Ausfalls von Gottesdiensten sei das Angebot von Fernseh- und Rundfunkgottesdiensten "umso wichtiger". Den evangelischen ZDF-Gottesdienst aus Oldenburg am vergangenen Sonntag hatten knapp eine Million Zuschauerinnen und Zuschauer gesehen. Das waren "etwa 270.000 mehr als im Durchschnitt", hatte Bräuer am Montag erklärt. (epd)
17. 3., 13.20 Uhr: Erzbistum Köln lässt täglich Glocken aller Kirchen läuten
Im Erzbistum Köln läuten wegen der Absage aller Gottesdienste täglich die Glocken sämtlicher Kirchen. Vorerst bis Gründonnerstag erklingen sie "als äußeres Zeichen der bleibenden Gebetsgemeinschaft" jeden Abend um 19.30, meldet die Erzdiözese am Montag. Das Läuten solle Gläubige und "Menschen guten Willens" dazu einladen, gemeinsam für alle Betroffenen zu beten. (mpl)
17. 3., 12.13 Uhr: Regensburger Generalvikar: Viele hadern mit Gottesdienstabsagen
Die Absagen öffentlicher Gottesdienste zur Eindämmung der Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus werden unter Seelsorgern kontrovers diskutiert. Es gebe unter den Priestern beide Extreme, sagte der Regensburger Generalvikar Michael Fuchs am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Einige hätten schon vergangene Woche gefordert, jegliche Veranstaltungen einzustellen, andere fänden dies übertrieben und verträten den Standpunkt, die Sonntagsmesse sei für einen gläubigen Katholiken "systemrelevant".
Fuchs sagte, nach seinem Eindruck hielten sich aber die meisten Geistlichen an die Regelungen. Darüber sei er sehr froh. Die aktuelle Situation verlange "viel Disziplin und Kopfarbeit". Einerseits gebe es den altkirchlichen Spruch "Wir können nicht ohne Sonntag". Andererseits müsse die Kirche Verantwortung übernehmen, besonders für Risikogruppen.
Die Messe am vergangenen Sonntag im Regensburger Dom hätten nur noch etwa 80 Personen besucht, das sei ein Sechstel des Üblichen. Dafür hätten etwa 3.500 Menschen den Gottesdienst von zuhause aus per Livestream verfolgt. "Das wollen wir weiter pflegen." Es sei ein wichtiges Signal an die Gläubigen, dass nicht die Gottesdienste selbst abgeschafft seien. Sie fänden nur nicht mehr öffentlich statt. Priester feierten sie täglich, auch das Domkapitel. Auch in Klöstern gebe es weiter Konventmessen. (KNA)
17. 3., 11.52 Uhr: Generalvikar und Verfassungsrechtler: Gottesdienst-Verbote entsprechen Verfassung
Der Münsteraner Generalvikar Klaus Winterkamp hält ein mögliches behördliches Verbot von Gottesdiensten wegen der Corona-Epidemie für verfassungskonform. Experten zufolge müsse hingenommen werden, wenn die Freiheit der Religionsausübung im Interesse eines höherwertigen Rechtsgutes von Verfassungsrang eingeschränkt werde, heißt es in einer E-Mail Winterkamps an Mitarbeiter der Diözese vom Dienstag. Dieses Rechtsgut sei in der Corona-Krise die körperliche Unversehrtheit beziehungsweise der Schutz von Leib oder Leben.
Den Generalvikar erreichten nach eigenen Angaben Anfragen, ob die Behörden mit einem möglichen Verbot von öffentlichen Gottesdiensten die Religionsfreiheit einschränkten. Das Bistum Münster hatte aber ohnehin - wie viele andere Diözesen in Deutschland - von sich aus öffentliche Gottesdienste untersagt.
Auch der Kirchenrechtler Hans Michael Heinig hält das am Montag von Bund und Ländern empfohlene Verbot von Gottesdiensten für verfassungsrechtlich in Ordnung. "Die Maßnahmen sind verhältnismäßig", sagte der Göttinger Professor für Verfassungsrecht dem Evangelischen Pressedienst (epd). Brisant sei aber die Frage, ob Bestattungen durchgeführt werden können, ergänzte er.
Heinig erläuterte, bereits im Parlamentarischen Rat sei diskutiert worden, unter welchen Bedingungen die Religionsfreiheit eingeschränkt werden könne. "Explizit wurde das Seuchenschutzgesetz als notwendige Schranke der Religionsfreiheit genannt", sagte er. Die jetzige Regelung sei daher nicht zu beanstanden, zumal sie temporär sei. "Das Recht auf Leben nach Artikel 2, Absatz 2 Grundgesetz ist ein höchstrangiges Verfassungsgut, das auch Eingriffe in die Religionsfreiheit zu rechtfertigen vermag", sagte Heinig. (fxn/KNA/epd)
17. 3., 11.39 Uhr: Gebetshaus Augsburg schließt, Hartl in freiwilliger Quarantäne
Das katholisch-charismatisch geprägte Augsburger Gebetshaus bleibt wegen des in Bayern ausgerufenen Corona-Katastrophenfalls ab Mittwoch bis auf Weiteres geschlossen. Dies teilte das Gebetshaus auf seiner Internetseite mit. Weiter hieß es: "Wir laden Euch ein, mit uns zusammen das Feuer des Gebets bei Euch zuhause am Brennen zu halten! Wir werden euch in dieser Zeit besonders intensiv mit erfrischenden Impulsen und Einladungen zum Gebet per YouTube und in den anderen sozialen Netzwerken versorgen!"
Gebetshaus-Leiter Johannes Hartl berichtete unterdessen im Netz, er habe sich Ende Februar in "häusliche Isolation" begeben müssen, nachdem er Kontakt mit einem Corona-Erkrankten gehabt habe, sich aber nicht infiziert. Sich in solcher Lage hängen zu lassen sei der sichere Weg in Kraftlosigkeit und Depression, so Hartl. "Um Tage alleine zuhause gut zu überstehen, hilft eine selbst auferlegte Struktur." Hartl riet etwa zu festen Schlafzeiten, täglichem Sport, Stunden der (Bibel-)Lektüre und Porno-Verzicht. "Mach Skype-Termine mit guten Freunden aus. Sei ehrlich, nicht stark!", empfahl er ebenso wie "Halte Ordnung und Sauberkeit in Wohnung und Kleidung". (KNA)
17. 3., 11.35 Uhr: Schweizergarde verschiebt Vereidigung auf Oktober
Vatikanstadt: Die päpstliche Schweizergarde verschiebt ihre diesjährige Vereidigung von Mai auf Anfang Oktober, wie die Garde (Montagabend) mitteilte. Die übliche Kranzniederlegung, um der 1527 gefallenen Gardisten zu gedenken, werde unter Ausschluss der Öffentlichkeit wie traditionell am 6. Mai stattfinden. Dieser Termin zur Vereidigung neuer Rekruten ist der Jahrestag der Plünderung Roms durch spanische und deutsche Söldner im Jahr 1527. Der neue Termin, der 4. Oktober, ist der Namenstag des heiligen Franz von Assisi. (KNA)
17. 3., 11.30 Uhr: Weltweit werden Gottesdienste ausgesetzt
In vielen Ländern weltweit werden Gottesdienste ausgesetzt. Griechenland untersagte am Montagabend im Zusammenhang mit der Corona-Krise Gottesdienste aller Glaubensgemeinschaften. "Die Kirchen bleiben nur für persönliche Gebete offen", schrieb der konservative Regierungschef Kyriakos Mitsotakis auf Twitter.
In der Ukraine ordnete der Präsident ein Verbot von Versammlungen von mehr als zehn Personen an. Dazu gehörten auch Gottesdienste. Er forderte die Geistlichen aller Kirchen auf, "die Gefahr für die Gesundheit und das Leben von Menschen zu verstehen".
In Deutschland haben die meisten Bistümer bereits in der vergangenen Woche öffentliche Gottesdienste während der Fastenzeit untersagt. Als erstes Bistum hatte Münster angekündigt, dass auch mit einer Absage der Ostergottesdienste zu rechnen sei. Bund und Länder einigten sich am Montag auf ein Maßnahmenpaket, zu dem ein Verbot aller religiöser Versammlungen in Kirchen, Moscheen und Synagogen gehört. (fxn/KNA)