Erzbistum Hamburg: Pfarrer sollen Gottesdienste alleine feiern
Das Erzbistum Hamburg setzt wegen der Corona-Krise alle Gottesdienste, Veranstaltungen, Konferenzen und weiteren öffentlichen Versammlungen bis 30. April aus. Kirchen könnten für das persönliche Gebet offen gehalten werden, "solange es keine allgemein gültige, behördliche Ausgangssperre gibt", heißt es in einem am Dienstag in Hamburg veröffentlichten Schreiben von Generalvikar Ansgar Thim an die Kirchengemeinden.
Stellvertretend für alle Gläubigen solle möglichst der Pfarrer die Gottesdienst alleine feiern, so Thim. Für Beerdigungen interpretiere das Erzbistum die behördlichen Verfügungen so, dass diese unter freiem Himmel auf den Friedhöfen weiterhin stattfinden könnten. Die Teilnehmerzahl müsse jedoch stark begrenzt werden. Die Glocken sollen laut Thim weiterhin zu den Tagzeiten läuten. Ob ein Kirchengebäude grundsätzlich geöffnet bleibe, entscheide der Pfarrer vor Ort. "Bitte achten Sie darauf, dass es dennoch zu keinerlei größerer Versammlungen kommt."
Erzbischof in Quarantäne
Geplante Feiern wie die Erstkommunion oder Taufen, Trauungen und Firmungen müssten bis auf Weiteres verschoben werden, hieß es. Taufen in Todesgefahr seien unter Beachtung der Vorschriften zum Schutz aller Beteiligten vor Infektionen zu spenden. Auch Krankensalbung und Krankenkommunion sollten unter den Bedingungen, die den Priester vor einer Ansteckung schützen, gespendet werden. Insbesondere an seine Verwaltungsmitarbeiter appellierte das Erzbistum, Telefon- und Videokonferenzen für notwendige Beratungen zu nutzen. Der Tagesbetrieb in allen Abteilungen werde "auf ein Minimum heruntergefahren".
Am Montag wurde bekannt, dass der Hamburger Erzbischof Stefan Heße sich in häuslicher Quarantäne befindet, nachdem er sich in einem Corona-Risikogebiet aufhielt. Er war am Wochenende über Madrid von einer Reise nach Marokko zurückgekehrt. Die spanische Hauptstadt ist mittlerweile zu einer Risikozone erklärt worden. (mpl/KNA)