Drei Geistliche ziehen spontan mit Monstranz durch leere Straßen
19:40 Uhr: Drei Geistliche ziehen spontan mit Monstranz durch leere Straßen
Drei Geistliche aus dem niederrheinischen Grevenbroich haben am Sonntag eine Spontan-Prozession gestartet. Gemeinsam hatten sie wegen des Kontakt-Verbots zunächst unter sich eine Messe in der Kirche gefeiert, bevor sie dann mit einer Monstranz durch die leere Fußgängerzone zogen. Dies habe zwar etwas "Gespenstisches" gehabt, sagte der Grevenbroicher Pfarrer Florian Ganslmeier am Montag dem katholischen Kölner Internetportal domradio.de. Die positiven Reaktionen hätten sie aber sehr bewegt. Einige Fenster seien aufgegangen. Und per E-Mail und Telefon hätten Menschen berichtet, dass ihnen die Tränen gekommen seien.
Sie hätten ein Zeichen für das Engagement der Kirche in der Krise setzen wollen, so Ganslmeier. Ob eine weitere Prozession stattfinden werde, könne er noch nicht abschätzen. Bekanntgeben wolle er im Vorfeld auf jeden Fall nichts, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Zudem sei es bei immer neuen Richtlinien auch unklar, ob sich eine derartige Aktion wiederholen lasse. "Es war ja in der Hinsicht eine spontane Idee", resümierte der Priester.
Nach den Worten von Ganslmeier sehnen sich die Menschen in der Corona-Krise verstärkt nach Gottes Nähe. "Es fehlt ihnen etwas seit dieser Woche oder in diesen Tagen." Die Leute hätten "diese Sehnsucht, Gott auch nahe sein zu wollen". (KNA)
19:20 Uhr: Papst liefert Lebensmittel für Frauenklöster in Quarantäne
Zwei wegen Corona-Infektionen isolierte Frauenkonvente bei Rom bekommen Lebensmittelhilfe von päpstlichen Bauernhöfen. Kardinal Konrad Krajewski, Sozialbeauftragter des Papstes, brachte nach Vatikanangaben am Montag eigenproduzierte Erzeugnisse wie Frischmilch und Joghurt in die beiden Ordenshäuser. Es handle sich um ein "Zeichen der Nähe und Zuneigung des Heiligen Vaters in dieser Zeit der Prüfung", hieß es in der Mitteilung.
In der Ordenszentrale der Figlie di San Camillo in Grottaferrata südlich von Rom wurden laut Medienberichten am Wochenende 60 Schwestern positiv getestet. In der Kongregation der Suore Angeliche di San Paolo in Rom sind den Angaben zufolge 19 von 21 Frauen infiziert. Beide Institute wurden abgeriegelt.
Ebenfalls unter Quarantäne befindet sich ein Pflegeheim, das von der Associazione Sorelle della Carita betrieben wird und bei dessen Personal zwei Corona-Infektionen festgestellt wurden. Auch diese Einrichtung erhielt laut Vatikan-Mitteilung durch Kardinal Krajewski Verpflegungshilfe aus der Landwirtschaft der Päpstlichen Villen in Castel Gandolfo. (KNA)
19 Uhr: "Osservatore Romano" stellt wegen Corona Printausgabe ein
In einer historischen Entscheidung stellt die Vatikan-Zeitung "Osservatore Romano" ihre Printausgabe wegen der Corona-Pandemie vorübergehend ein. Von Mittwoch an werde nur noch auf der Internetseite publiziert, berichtete die römische Tageszeitung "Messaggero" (Onlineausgabe Montag) unter Berufung auf eine interne Mitteilung von Direktor Andrea Monda. Der Großteil der Redaktion arbeite von zu Hause aus. So bald wie möglich wolle man zurück an den Kiosk. Die 1861 begründete Zeitung erschien selbst die beiden Weltkriege hindurch ohne Unterbrechung.
Laut "Messaggero" sollen trotz der Produktionspause jeden Tag zehn Exemplare des "Osservatore" gedruckt werden, unter anderem für Papst Franziskus und einige hohe Kurienbeamte. Ob die Corona-Krise auch Auswirkungen für die deutsche Wochenausgabe hat, ist unklar; der deutsche "Osservatore" wird im schwäbischen Ostfildern gedruckt. Allerdings sind die Redaktionen der unterschiedlichen Sprachausgaben seit längerem personell stark ausgedünnt.
Unterdessen verkürzte das vatikanische Presseamt seine Öffnungszeit auf zwei Stunden über Mittag. Für die akkreditierten Journalisten wurde ein Informationskanal im Kurznachrichtendienst Telegram eingerichtet. (KNA)
17 Uhr: Fuldaer Bischof Gerber ermuntert zu gegenseitiger Unterstützung
Mit Blick auf die Corona-Pandemie hat der Fuldaer Bischof Michael Gerber zu kreativen Formen der gegenseitigen Unterstützung aufgerufen. "Wir sind gefordert, in Solidarität auf vieles zu verzichten, was uns wertvoll ist", schreibt Gerber in einem am Montag veröffentlichten Brief an die Katholiken im Bistum. Es gelte, auf die Menschen zuzugehen, die Hilfe bräuchten oder einsam seien - wenn auch meist nicht persönlich, sondern per Telefon, Brief oder über das Internet.
Gerber sprach von einer widersprüchlichen Situation: "Vom Verstand her wissen wir, dass wir unsere sozialen Kontakte auf ein Minimum einschränken müssen. Von unseren Gefühlen her spüren wir dagegen, dass wir - mehr denn je - auf unmittelbare mitmenschliche Kontakte angewiesen sind", so der Bischof.
Mit Blick auf die derzeit ausfallenden Gottesdienste sagte der Bischof, Verbundenheit als Kirche könne sich auch in anderer Form zeigen, etwa wenn Menschen füreinander beten, aneinander denken oder sich miteinander austauschen. Katholiken im Bistum hätten die abgesagten Gottesdienste mit Enttäuschung, Trauer und Wut, aber auch mit viel Verständnis aufgenommen. Die Einschränkungen würden sehr wahrscheinlich auch die Osterfeiertage treffen. Gerber ermunterte dazu, einen neuen Zugang zu Ostern zu suchen und im Gebet und in der Begegnung mit anderen Menschen Gott zu suchen. (KNA)
16:15 Uhr: Caritas und Co. unter Schutz des Corona-Rettungsschirms
Die gemeinnützigen Träger der freien Wohlfahrtspflege begrüßen den Einbezug ihrer Einrichtungen unter den Schutz des Corona-Rettungsschirms der Bundesregierung. "Das sichert die Existenz unserer Angebote und Einrichtungen, aber vor allem nützt es den Millionen Menschen, denen wir täglich Hilfe leisten", sagte die Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW), Gerda Hasselfeldt, am Montag in Berlin. Die rund zwei Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der freien Wohlfahrtspflege seien das Rückgrat des Sozialstaats, erklärte Hasselfeldt weiter. Im Gesundheits- und Pflegebereich arbeiteten sie unmittelbar im Kampf gegen das Coronavirus. In anderen Feldern wie der Arbeit mit wohnungslosen Menschen stünden sie vor großen Herausforderungen, um weiter für Betroffene erreichbar zu sein.
Die Verbände der BAGFW brächten alle Kapazitäten ein, um mit aller Kraft bei der Bewältigung der Krise zu helfen, hieß es. In der Arbeitsgemeinschaft sind Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden zusammengeschlossen. Durch den Schutzschirm, der noch in dieser Woche durch Bundestag und Bundesrat gehen soll, ist aus Sicht der BAGFW "eine Brücke gebaut und vieles positiv geregelt, um soziale Einrichtungen vor der Auflösung zu retten". Einen Bedarf zur Nachbesserung sehen die Verbände unter anderem noch im Bereich von Einrichtungen für Mutter-Kind-Kuren.
Das Bundeskabinett hatte sich unter anderem darauf geeinigt, dass auch soziale Dienste und Einrichtungen angesichts der Corona-Pandemie finanziell unterstützt werden sollen. Sie sollen laut Bundessozialministerium nicht in ihrem Bestand gefährdet werden. Dazu wird ein sogenannter Sicherstellungsauftrag der öffentlichen Hand für die Institutionen eingeführt, die Leistungen nach den Sozialgesetzbüchern und anderen Gesetzen erbringen. Voraussetzung hierfür sei, dass die Dienstleister und Einrichtungen auch zur Bewältigung der Auswirkungen der Pandemie beitragen, hieß es. Hierzu sollen sie "in geeignetem und zumutbarem Umfang Arbeitskräfte, Räumlichkeiten und Sachmittel zur Verfügung stellen". Die Regelung gilt zunächst bis zum 30. September, kann aber bis Ende des Jahres verlängert werden. (KNA)
15:15 Uhr: Bischof macht Helikopter-Prozession gegen Coronavirus
Angesichts der Corona-Pandemie hat Weißrusslands oberster orthodoxer Bischof die Menschen vom Hubschrauber aus gesegnet. Metropolit Pawel (68) habe am Sonntag eine "Luftprozession" mit einer Ikone der Muttergottes unternommen und die Hauptstadt Minsk vom Helikopter aus mit Weihwasser besprengt, "damit der Allmächtige unser Land und das fromme weißrussische Volk vor der verhängnisvollen Epidemie schützt", teilte die Kirche mit.
Der katholische Minsker Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz und orthodoxe, protestantische, jüdische und muslimische Geistliche beteten am Wochenende gemeinsam für ein Ende der Pandemie. Zu der interreligiösen Feier versammelten sie sich in der katholischen Roten Kirche am Minsker Unabhängigkeitsplatz. Das Gebet der Würdenträger der verschiedenen Glaubensgemeinschaften sei ein "Symbol für die gemeinsamen Bemühungen zur Bekämpfung der Epidemie", sagte Kondrusiewicz.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Wochenende haben sich bisher 76 Weißrussen mit dem Coronavirus angesteckt. Der mit harter Hand regierende Staatspräsident Alexander Lukaschenko sagte am Freitag, in Weißrussland sei die Lage nicht so dramatisch, dass man zu drakonischen Maßnahmen greifen müsse. Er rief die Bürger auf, nicht in Panik zu verfallen und Hamsterkäufe zu unterlassen. (KNA)
14:10 Uhr: Freiburger Erzbischof ruft zu direkten Spenden für Misereor auf
Misereor-Bischof Stephan Burger hat zu direkten Spenden für die katholische Hilfsorganisation aufgerufen. In vielen Ländern verstärke die Corona-Pandemie bereits vorhandene existenzielle Krisen wie Krieg, Vertreibung, Flucht und weitere Krankheiten, so etwa in Syrien oder im Libanon, sagte Burger in einer am Montag in Freiburg veröffentlichten Videoansprache. "Die Bedrohung des Lebens konzentriert sich in diesen Ländern nicht nur auf einen Faktor", so der Bischof. "Wir wollen unseren bedrängten Schwestern und Brüder und unseren Partnern nach wie vor verlässlich zur Seite stehen und können sie nicht im Stich lassen."
Syrien und Libanon stehen im Fokus der diesjährigen Misereor-Spendenaktion in der Fastenzeit. Weil wegen des Coronavirus alle öffentlichen Gottesdienste ausfallen, kann auch am kommenden Sonntag nicht in der bekannten Form der Kollekte in allen katholischen Gottesdiensten für die Spendenaktion gesammelt werden. Nun ruft Misereor zu individuellen Spenden auf. Auch die anderen katholischen Hilfswerke in Deutschland schlossen sich dem Appell an. Um die befürchteten Spendeneinbrüche zu lindern, weisen Adveniat, Caritas international, Kindermissionswerk "Die Sternsinger", missio Aachen, missio München und Renovabis auf ihren Startseiten im Internet auf die Misereor-Aktion hin.
Im Aufruf der Hilfswerke heißt es: "Wir erleben angesichts der Corona-Krise, wie sehr wir selbst auf Solidarität angewiesen sind. Vergessen wir also nicht diejenigen, die noch mehr als wir selbst auf Unterstützung angewiesen sind, weil ihr Leben durch Krieg bedroht ist." Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) betonte Misereor-Chef Pirmin Spiegel, man sei auf der Suche nach Alternativen zu den herkömmlichen Möglichkeiten des Spendens. Die Kreativität sei enorm. Unter anderem werde darüber nachgedacht, an den Kirchen und an zentralen Orten Sammelboxen aufzustellen. Auch virtuelle Spendenaktionen über das Internet sind geplant. (KNA)
12:50 Uhr: TV-Gottesdienst verdoppelt am Sonntag Zuschauerzahl
Den katholischen ZDF-Gottesdienst haben am Sonntag rund doppelt so viele Menschen am Fernsehen verfolgt wie im Jahresdurchschnitt. 1,43 Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 12,5 Prozent sahen die Übertragung aus Sankt Joseph in Bensheim, wie der Leiter der Katholischen Fernseharbeit in Frankfurt, Ulrich Fischer, am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilte. Der Marktanteil habe über 50 Prozent höher im Vergleich zu "normalen" Sonntagen gelegen.
Hinzu kämen die TV-Mitfeiernden bei dem ökumenischen und den evangelischen Gottesdienstübertragungen in den Dritten-Programmen der ARD. Zusammen erreichten Fischer zufolge BR, SWR, RBB und WDR rund 630.000 Zuschauer bundesweit bei einem Marktanteil von 5,2 Prozent. Fischer bewertete es als ein "absolut beachtliches Ergebnis im öffentlich-rechtlichen Fernsehen".
In Deutschland wurden außerdem zahlreiche Gottesdienste aus Kathedralen und Pfarrkirchen im Internet gestreamt. "Über die Akzeptanz gibt es keinen Überblick", so Fischer. Vermutlich lägen bei vielen dieser Übertragungen die Zuseheranzahl im zwei- oder dreistelligen Bereich, mitunter auch vierstellig.
Am kommenden Sonntag wird der evangelische Gottesdienst vom ZDF aus Ingelheim gezeigt. Im BR kommt der katholische Gottesdienst dann aus der Sakramentskapelle des Liebfrauendoms in München mit Kardinal Reinhard Marx. Den katholischen Gottesdienst am Palmsonntag überträgt das ZDF aus dem leeren Stephansdom in Wien, während der evangelische Gottesdienst am Ostersonntag wieder aus Ingelheim kommt. (KNA)
12:10 Uhr: Papst spricht sich gegen Kündigungen wegen Corona-Krise aus
Der Papst hat von der Corona-Krise betroffene Unternehmer nachdrücklich aufgefordert, Kündigungen wegen der aktuellen Umsatzeinbußen zu vermeiden. In einem am Sonntagabend ausgestrahlten Interview des spanischen TV-Senders La Sexta sagte Franziskus: "Ein Unternehmen, das Mitarbeiter entlässt, um sich zu retten - das kann nicht die Lösung sein." Gerade in der jetzigen Notlage müsse man Menschen Schutz bieten, statt sie auf die Straße zu setzen. Er sei zwei kein Wirtschaftsmanager und wisse nicht über alle Schwierigkeiten genau Bescheid, mit denen Lenker internationaler Konzerne derzeit zu kämpfen hätten. "Aber ich kenne die Probleme, die viele Angestellte bekommen, wenn sie ihren Job verlieren", betonte das Kirchenoberhaupt. Das Motto "Rette sich, wer kann", sei keinesfalls die richtige Herangehensweise. Vielmehr sei gesellschaftliche Solidarität gefragt.
Auch in seiner Frühmesse am Montag ging der Papst auf die ökonomischen Folgen der Pandemie ein. In der vatikanischen Residenz Santa Marta betete er für all jene, die wegen der Krise in finanzielle Not gerieten. Leider falle dies auf die Familien zurück, beklagte Franziskus. "Lasst uns für alle beten, die dieses Problem haben." Bereits am Wochenende hatte der Papst sich "sehr besorgt" über die möglichen Corona-Folgen für den globalen Arbeitsmarkt geäußert. Dem spanischen Portal "Religion Digital" sagte er, er werde die zuständige Vatikanbehörde eine entsprechende Analyse erstellen lassen. Die für Entwicklungsfragen zuständige Kurienabteilung solle auch darüber beraten, welche Maßnahmen zur Linderung der ökonomischen Verwerfungen ergriffen werden könnten.
Die Behörde wurde 2017 neu gegründet. Sie ist unter anderem für die Themenbereiche Menschenrechte, Flüchtlinge, humanitäre Hilfe, Ökologie und Entwicklung zuständig. Leiter ist der afrikanische Kurienkardinal Peter Turkson (71). (KNA)
11:15 Uhr: Passionsspielleiter: "Kann das Wort Corona nicht mehr hören"
Christian Stückl (58), Spielleiter, muss mit der Verschiebung der Oberammergauer Passionsspiele um zwei Jahre auf 2022 erst zurechtkommen. "Ich hab's realisiert und nicht realisiert", sagte Stückl der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). Vor allem aber stehe er vor der Frage: "Was mach' ich denn eigentlich jetzt?" Am liebsten würde er nach Indien fahren, "aber man darf ja nicht mal das". Nach der offiziellen Absage der Passionsspiele für dieses Jahr sei er erstmal einkaufen gegangen, erzählte der Regisseur. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten habe er wieder gekocht. "Dann bin ich vor dem Fernseher gelandet und direkt eingeschlafen. Da kann man ja nichts anschauen - ich kann das Wort Corona schon nicht mehr hören." Der Theatermann will die gewonnene Zeit nach eigenen Worten für seine Arbeit an einem Buch über die Passionsspiele nutzen. "Da bin ich seit mehreren Jahren am Stoff sammeln, wollte es heuer fertigbringen. Jetzt hab' ich immerhin schon mal ein neues Kapitel."
Mit Blick auf 2022 meinte Stückl, anfangs habe er überlegt, die Handwerker im Passionstheater weiterarbeiten und ein paar Bühnenbilder fertigstellen zu lassen. Doch dann habe er entschieden, "wir räumen zusammen und schicken die Leute heim". In eineinhalb Jahren werde man sich wieder treffen. Auch mit den Schauspielern, die alle ihre Rollen behielten, werde er wohl wieder von vorne anfangen müssen. "Es sind so viele Junge dabei, die sind ja dann zwei Jahre älter, die wollen die Rolle frisch erarbeiten und nicht das wieder herstellen, was wir jetzt abgebrochen haben." Er werde auch noch mal "am Text rumtun". Die Älteren im Dorf treffe die Verschiebung hart, meinte der Spielleiter. "Die haben ein bisschen Angst: Schaffen wir es noch bis in zwei Jahren." Positiv indes sei, dass manche in zwei Jahren spielberechtigt seien. Sie lebten dann lang genug im Dorf. Die Frist dafür beträgt 20 Jahre.
Vergangenen Donnerstag waren die 42. Oberammergauer Passionsspiele für 2020 abgesagt worden. Sie sollen in zwei Jahren nachgeholt werden. Für die Premiere wurde der 21. Mai 2022 festgelegt. Der Hart- und Barterlass wurde sofort aufgehoben und tritt erst wieder am Aschermittwoch 2021 in Kraft. Zu den dieses Jahr geplanten 103 Spieltagen wurde mit mehr als 450.000 Besuchern aus aller Welt gerechnet. (KNA)
10:30 Uhr: Vatikan sagt Papstreise wegen Corona-Krise ab
Wegen der Corona-Krise hat der Vatikan eine Reise von Papst Franziskus nach Malta abgesagt. Der Besuch werde auf unbestimmte Zeit verschoben, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni am Montag mit. Die für den 31. Mai geplante Visite in dem Mittelmeerstaat war die bislang einzige angekündigte Papstreise in diesem Jahr. Sie war erst Mitte Februar offiziell angekündigt worden.
Die vorläufige Absage erfolge "wegen der augenblicklichen Weltlage und in Abstimmung mit der örtlichen Kirche", so Bruni. Zentrales Thema des Malta-Besuchs sollte Erwartungen zufolge die Migration im Mittelmeer sein. Maltas Erzbischof Charles Scicluna zählt zudem zu den engsten Mitarbeitern des Papstes im Kampf gegen sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche. (KNA)
9 Uhr: Bischof Bätzing: Abstand ist jetzt Gebot der Nächstenliebe
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, ruft angesichts der Corona-Krise zu Rücksicht und Solidarität auf: "Jetzt ist Abstand das Gebot der Stunde", sagte der Limburger Bischof am Sonntagabend im ZDF: "Und es ist auch ein Gebot der Nächstenliebe, dass wir uns daran halten - ein Gebot des Selbstschutzes und des Schutzes vor allem der besonders Gefährdeten."
Erstmals in der Geschichte gab es bundesweit in den Kirchen keine öffentlich zugänglichen Sonntagsgottesdienste. Dafür wurden viele Messen im Fernsehen, Radio oder Internet übertragen. Am Abend teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel mit, dass sich Bund und Länder auf ein umfangreiches Kontaktverbot geeinigt haben, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. (KNA)
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