Corona: Vatikan setzt seine Flaggen auf Halbmast
19:45 Uhr: US-Bischöfe lockern Fastengebot für Fleisch wegen Pandemie
Einige US-Diözesen erlauben ihren Gläubigen, angesichts der Corona-Krise in der Fastenzeit freitags Fleisch zu essen. Mehrere US-Bischöfe reagieren damit auf die Einschränkungen bei der Lebensmittelversorgung in der Pandemie.
Der Bischof von Brooklyn im US-Bundesstaat New York, Nicholas DiMarzio, gewährte den Gläubigen seiner Diözese als einer der ersten einen Dispens auf die Freitagsabstinenz, um Menschen zu helfen, die bei ihren Einkäufen nicht mehr alles bekommen können wie zuvor. Dazu gehört unter anderem die Schwierigkeit, Fisch zu kaufen.
Auch der Bischof von Pittsburgh, David Zubik, verweist in seiner Ankündigung auf teilweise leere Regale in den Supermärkten. Dennoch seien Buße und Gebet während der Fastenzeit mehr denn je erforderlich.
Neben Aschermittwoch und Karfreitag sollen US-Katholiken ab dem vierzehnten Lebensjahr während der Fastenzeit freitags kein Fleisch essen. In manchen anderen Ortskirchen gilt das Freitagsverbot von Fleisch auch ganzjährig. (KNA)
19:05 Uhr: Zweiter Kardinal Corona-positiv – dritter in Quarantäne
Mit Philippe Ouedraogo (75), Erzbischof von Ouagadougou in Burkina Faso, ist ein zweiter Kardinal der katholischen Weltkirche positiv auf das Coronavirus getestet. Das teilte die Hauptstadterzdiözese am Dienstag mit. Ouedraogo, der seit Juli 2019 auch Präsident des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (Secem) ist, hatte sich demnach Ende vergangener Woche einem Covid-19-Test unterzogen, weil er sich unwohl fühlte. Seither ist er in Quarantäne.
Am Montagabend war mitgeteilt worden, dass der Kardinalvikar für das Bistum Rom, Angelo De Donatis (66), positiv getestet wurde. Der Stellvertreter des Papstes für das Bistum Rom wird in der römischen Gemelli-Klinik behandelt. Der Prager Kardinal Dominik Duka (76) befindet sich in häuslicher Quarantäne, nachdem einer seiner Weihbischöfe positiv getestet wurde. (KNA)
17:30 Uhr: Für Online-Gebet: Blutschrein von Walldürn wegen Corona geöffnet
Wegen der Corona-Pandemie wird der Blutschrein von Walldürn ab sofort für im Internet übertragene Gottesdienste und Gebetszeiten geöffnet. "Wir wollen damit gerade jetzt in diesen schweren Zeiten ein Zeichen setzen und den Blutschrein für das Gebet öffnen", sagte der Pfarrer des Odenwald-Wallfahrtsortes, Pater Josef Bregula, am Dienstag.
Normalerweise wird der Schrein, in dem ein als Wunderzeichen verehrtes Altartuch aufbewahrt wird, nur an wenigen Festtagen im Jahr geöffnet - vor allem während der Hauptwallfahrtszeit, die in diesem Jahr vom 7. Juni bis 5. Juli geplant ist.
Gottesdienste und Gebetszeiten müssen nun wegen der Auflagen bis auf weiteres unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, werden aber über YouTube und die Internetseite der Walldürn-Wallfahrt übertragen. Geplant sind Gottesdienste und Gebetszeiten mittwochs, donnerstags und sonntags.
In Walldürn gibt es seit dem Mittelalter Bittwallfahrten. Die Verehrung des "Heiligen Bluts" von Walldürn geht auf ein Wunder im Jahr 1330 zurück. Der Überlieferung zufolge stieß damals ein Priester versehentlich den Messkelch um. Auf dem weißen Altartuch entstand das Abbild des gekreuzigten Jesus, das bis heute in dem speziellen Schrein aufbewahrt wird. Jedes Jahr pilgern mehrere Zehntausend Gläubige nach Walldürn. Viele sind mehrere Tage zu Fuß unterwegs. (KNA)
17:05 Uhr: Bischof Hanke: Jetzt ist Zeit für Kirche als Herzensverbindung
Eichstätts Bischof Gregor Maria Hanke hat die Mitarbeiter seiner Diözese zu kreativen Formen der Hilfsbereitschaft aufgerufen. "Strukturen und Sozialgestalt der Kirche treten gerade in den Hintergrund, es ist nun eine Zeit, unser Kirchesein umso mehr als Herzensverbindung zu leben", schreibt Hanke in einem am Dienstag veröffentlichen "Osterbrief". Ohne Zweifel sei es wegen Corona geboten, Vorsicht im persönlichen Umgang walten zu lassen. "Dennoch sollte die Sorge für unser familiäres und pfarrliches Umfeld nicht unseren Blick für die Schwachen, Einsamen und von Berufs wegen Gefährdeten in der Gesellschaft verstellen", so Hanke.
Angesichts der aktuellen Krise stellt sich dem Bischof zufolge die Frage: "Ergeht nicht jetzt an uns der Ruf nach einem betenden und sehenden Herzen, aus dem Rücksicht und kreative Formen der Hilfsbereitschaft und Solidarität erwachsen?" Im kirchlichen Alltag werde diakonisches Handeln oft an professionalisierte Institutionen delegiert. "Nun gilt es, diese Grundform christlicher Lebensweise in meinem täglichen Leben zu verwirklichen", notiert Hanke.
Seelsorglich stellt diese Zeit der gravierenden Einschränkung freiheitlicher Grundrechte nach den Worten von Hanke eine bisher nicht gekannte Herausforderung dar. Vielleicht sei es jetzt geraten, zu einer anderen Freiheit zu finden: "Es geht um die Freiheit, verbindlich zu sein für Menschen, für die wir verantwortlich sind." Wo derzeit Grenzen der sichtbaren Gemeinschaft als Kirche aufgegeben und äußere Strukturen relativiert seien, müsse "die glaubende und liebende Herzensverbindung untereinander praktiziert werden. Dann bleibt Kirche lebendig, weil wir Gott Raum zum Wirken anbieten", ergänzt der Bischof. (KNA)
16:05 Uhr: Klagemauer in Jerusalem desinfiziert und gereinigt
In Vorbereitung auf das jüdische Pessachfest sind am Dienstag tausende Gebetszettel entfernt worden, die Beter und Besucher in den letzten Monaten in die Jerusalemer Klagemauer gesteckt haben. Gleichzeitig wurde die heilige Stätte zum Schutz der Besucher gereinigt und desinfiziert, wie die Stiftung "Western Wall Heritage Foundation" mitteilte.
Der für die Klagemauer zuständige Rabbiner Schmuel Rabinowitz begleitete die Reinigungsaktion und betete für die Genesung der Kranken weltweit. "In diesen schwierigen Tagen, in denen die Seuche sich in der Welt verbreitet und unsere Leben gefährdet, sammeln wir Gebete aus aller Welt an den Überresten unseres zerstörten Tempels, Gebete an den Schöpfer des Universums, dass Er uns vollständige Heilung und gute Gesundheit senden und uns von diesem schwierigen Virus befreien möge, der die Welt angegriffen hat", so Rabinowitz.
Seit der letzten Reinigung zu Rosch Haschana im vergangenen September wurden laut Mitteilung allein 18.000 Gebetszettel aus aller Welt über die Online-Funktion der Stiftung hinterlassen. Zweimal im Jahr, vor dem jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana und dem Pessach, werden die Gebetszettel entfernt. Über einen Zwischenstopp in der Genisa, dem Depot für ausrangierte heilige Schriften, werden sie nach jüdischer Tradition auf dem Ölberg beerdigt.
Pessach ist das erste von drei jüdischen Wallfahrtsfesten und fällt in den jüdischen Frühlingsmonat Nissan, die Zeit der ersten Gerstenernte in Israel. Es erinnert zugleich an das Wunder des Auszugs des Volkes Israel aus Ägypten. Im Gedenken an den Zug durch die Wüste wird während des achttägigen Festes nur ungesäuertes Brot (Mazza) gegessen. In diesem Jahr beginnt das achttägige Fest mit dem Sonnenuntergang des 8. April.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Montag dazu aufgerufen, das Fest ebenso wie Ostern und den islamischen Fastenmonat Ramadan aus Schutz vor Covid-19 alleine zu feiern und auf die üblichen Besuche bei der entfernteren Familie und Freunden zu verzichten. (KNA)
15:45 Uhr: Katholisches Studentenwohnheim weitestgehend geschlossen
Das Bistum Rottenburg-Stuttgart hat in der Landeshauptstadt ein katholisches Studentenwohnheim weitestgehend geschlossen. Die Bewohner des Rupert-Mayer-Hauses seien gebeten worden, wenn möglich nach Hause zu fahren. Das Bistum versucht so nach Angaben vom Dienstag, Standards von Bund und Land bestmöglich umzusetzen und ein Maximum an Sicherheit herzustellen für jene Bewohner, die nicht zu den Eltern fahren könnten, etwa ausländische Studenten. Die Diözese bestätigte damit einen Bericht der "Stuttgarter Zeitung". In dem Haus teilen sich demnach acht bis zwölf Personen Bad und Küche. Dabei lasse sich das Infektionsrisiko nicht mehr vernünftig minimieren, zitiert das Blatt das Bistum. (KNA)
15:20 Uhr: Mitsing-Aktion der Domspatzen für Helfer – Videoclips gesucht
Unter #1000StimmenfürHelfer rufen die Regensburger Domspatzen zu einer Mitsingaktion zum Dankesagen auf. Musik sei die Sprache, die auf der ganzen Welt verstanden werde, sie verbinde, mache Freude und Mut, heißt es in einem am Dienstag auf der Internetseite des Chors veröffentlichten Appell. Darin wird an das bekannte Volkslied "Kommt ein Vogel geflogen" erinnert, das die Domspatzen gemeinsam mit vielen anderen singen wollen für alle Helfer - von der Pflegekraft bis zur Verkäuferin an der Supermarktkasse.
Der ehemalige Domspatz und jetzige Filmkomponist Bernhard Blix sucht deshalb Mitsänger, die ihren Beitrag per Videoclip an den Chor einsenden. Das Motto lautet: "Ein Chor der 1000 Stimmen - die Domspatzen und Du!". Sämtliche Beiträge will Brix zu einem Gesamtkunstwerk werden lassen, das später auf den Social-Media-Kanälen wie Instagram, Facebook und Youtube veröffentlicht werden wird sowie auf der Website der Domspatzen.
Bis spätestens 6. April sollte der Videoclip eingegangen sein. Noten und Text stehen im Internet bereit, genauso wie eine mp3-Datei mit dem Playback zum Mitsingen. Zum Aufnehmen des eigenen Gesangs reichten ein Handy oder ein Tablett. Dafür notwendig sei aber ein geeigneter Raum im eigenen Zuhause. Der Profi rät dabei von der Dusche oder dem Badezimmer eindringlich ab. Die genaue Vorgehensweise, um das Lied aufzunehmen, sowie weitere Infos finden sich unter www.domspatzen.de im Internet. (KNA)
15:15 Uhr: Bischof Ipolt: Corona bringt "Globalisierung eigener Art"
Eine "Globalisierung eigener Art" geht nach Ansicht des katholischen Görlitzer Bischofs Wolfgang Ipolt mit der Corona-Pandemie einher. "Plötzlich ist die ganze Welt zu einer Leidensgemeinschaft geworden", schreibt Ipolt in seinem am Dienstag veröffentlichten Hirtenbrief zum kommenden Osterfest. Dabei stellt er fest: "Es ist erstaunlich, welche Solidarität jetzt wächst. Junge Menschen gründen Initiativen und bieten sich an, um älteren Menschen zu helfen. Das zeigt etwas vom Zusammenhalt in unserer Gesellschaft."
Ipolt appellierte an die Christen, bei dieser Solidarität nicht zu fehlen. Manchmal gehe es nur darum, das entsprechende Fernsehprogramm für den Gottesdienst einzustellen, einen Internetanschluss zu organisieren oder einen Einkauf zu übernehmen. "Schon ein kurzer Telefonanruf hilft manchmal, um jemandem ein wenig Angst zu nehmen und Zuversicht zu verbreiten", so der Bischof. "Solche kleinen Zeichen der Nächstenliebe sind meist nicht teuer - sie kosten nur etwas Zeit. Aber diese Zeit haben wir jetzt vielfach geschenkt bekommen, weil manches andere derzeit nicht möglich ist." (KNA)
14:30 Uhr: Evangelikaler Pastor wegen Verstoß gegen Corona-Codex angeklagt
Die Staatsanwaltschaft von Tampa im US-Bundesstaat Florida hat einen evangelikalen Prediger wegen Missachtung der Corona-Notverordnung angeklagt. Rodney Howard-Browne hatte Mitte März in einer voll besetzten Kirche in Tampa Bay die Gläubigen ausdrücklich aufgefordert, sich die Hände zu reichen. Die Kirche werde niemals geschlossen, sagte er damals.
Der evangelikale Pastor habe sich gegen die Sicherheitsauflagen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit hinweggesetzt, begründeten der Sheriff von Hillsborough County, Chad Chronister, und Staatsanwalt Andrew Warren die Anklage bei einer Pressekonferenz am Montag (Ortszeit).
"Seine rücksichtslose Missachtung von Menschenleben" habe Hunderte in seiner Gemeinde und Tausende, die mit ihnen in Kontakt waren, in Gefahr gebracht, sagte Chronister. Howard-Browne habe absichtlich und wiederholt gegen die Anweisungen der Behörden verstoßen.
Nach Angaben des Sheriffs gab es Überlegungen, den 58-jährigen Pfarrer noch während des Gottesdienstes zu verhaften. Da die Gemeinde über eine bewaffnete Sicherheitstruppe verfüge, habe man aus Gefährdungsgründen davon abgesehen. Letztlich habe sich Howard-Browne auf Anraten seiner Anwälte selbst gestellt. (KNA)
14:15 Uhr: Oster: Durch diese Krise finden wir wieder mehr Gemeinsamkeit
Der Passauer Bischof Stefan Oster hat nach eigenen Worten "eine große Hoffnung", dass die Menschen durch diese Krise wieder in ein tieferes Bewusstsein von Gemeinsamkeit finden. Es sei erstaunlich, was in solchen Zeiten Menschen leisten, aber auch was sie aushalten könnten, sagte Oster in einem Interview mit seiner Pressestelle. Dieses wurde am Dienstag auf der Internetseite seines Bistums veröffentlicht. Derzeit werde auch offensichtlich, dass vieles in der modernen Kultur, wenn sie normal dahin laufe, nicht besonders gesund sei: "Also, ich hoffe wirklich auch auf eine tiefe Besinnung in dieser Zeit der Krise."
Zugleich bezeichnete es der Bischof als wunderbar, dass es so schnell und leicht möglich sei, Gottesdienste im Fernsehen und per Internet zu übertragen, damit die Menschen mitfeiern könnten. Zusätzlich habe die Diözese auch Material auf ihren Internetseiten zur Verfügung gestellt, das dazu einlade, einmal zuhause Gottesdienst zu feiern. So eine gemeinsame Andacht oder ein Gebet sei nicht einfach eine "schlechtere" Form im Verhältnis zur Mitfeier am Bildschirm. Den letzterer mache einen oft einfach nur zum Zuschauer und nicht zum Teilnehmenden.
"Wenn wir aber einen Hausgottesdienst in der Familie feiern und beten, dann ist man auch beieinander", sagte Oster. Das müsse man ein wenig üben, weil es ungewohnt sei, so zu beten, aber es könne auch erst recht zusammenschweißen. Zugleich erinnerte der Bischof an ein Wort des emeritierten Papstes Benedikt XVI., mit dem 2006 sein Besuch in Bayern überschrieben gewesen ist: "Wer glaubt, ist nie allein." Dieses Motto gelte, egal ob gerade ein Gottesdienst möglich sei oder nicht. (KNA)
14:05 Uhr: Mönche geben in Videoclips Tipps für Sport zu Hause
Nicht nur die Seele braucht in Corona-Zeiten besondere Aufmerksamkeit, sondern auch der Körper. Dieser Überzeugung sind die Benediktiner aus der oberpfälzischen Abtei Plankstetten. Sie bieten daher nach eigenen Angaben ab sofort Tipps für Sport zu Hause und ohne Hilfsmittel. Entsprechende Videos wollen die Mönche etwa alle zwei Tage auf ihren Seiten bei Facebook, Youtube und Instagram hochladen. Abt Beda Maria Sonnenberg sagte: "Wir wollen mit den sportlichen Übungen unser spirituelles Programm abrunden und ergänzen und Ihnen einen Weg aufweisen, den Geist und den Leib zu spüren. Ihr Körper freut sich, Sie mit Glückshormonen zu beschenken!"
Grundlage ist laut Mitteilung das Buch "Fit ohne Gerät - Anatomie: Bodyweight-Training lernen und verstehen" von Mark Lauren, erschienen im Münchner Verlag Riva. Vorgeführt werden die Übungen demnach von dem Eichstätter Sportler Matthias Schneider. (KNA)
13:25 Uhr: Kirche ruft an Karfreitag zu "Home-Klappern" auf
Zwar finden keine Gottesdienste statt, aber nicht alles Gewohnte rund um Ostern soll wegfallen: Das Bistum Trier lädt daher Kinder und Jugendliche ein, das traditionelle "Klappern" an den Kartagen von zu Hause aus zu organisieren. An Karfreitag und Karsamstag, wenn traditionell keine Kirchenglocken läuten, könnten sie morgens, mittags und abends an ihrem Fenster, auf dem Balkon oder im Garten klappern, betonte das Bistum am Dienstag. Jeder sei eingeladen, so ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen. Die Aktion steht unter dem Motto #WirKlappernZuHause.
In vielen Kirchengemeinden ist es Brauch, dass in der Karwoche Kinder und Jugendliche mit lauten Holzinstrumenten durch die Straßen ziehen und morgens, mittags und abends mit Krach an die Gebetszeiten erinnern. Kirchenglocken läuten in dieser Zeit nicht. Je nach Region heißt der Brauch auch Klappern, Rauschen, Rappeln, Kleppern oder Ratschen. (KNA)
13:15 Uhr: Bischof Dieser schreibt Trostbrief an Kommunionkinder
In der Corona-Krise wendet sich der Aachener Bischof Helmut Dieser mit einem Brief an die Kommunionkinder in seinem Bistum. "Viele Menschen haben heute Angst, weil das Corona-Virus sie krank machen kann", erklärt Dieser in dem am Dienstag veröffentlichten Schreiben. Sogar die Erstkommunionfeiern müssten wegen der Pandemie verschoben werden. Jesus sei jedoch bei den Menschen. Der Bischof schlägt den Kindern vor, abends ein Gebet zu sprechen, wenn die Glocken im Bistum wegen der Krise läuten.
Ihre Erstkommunion feiern katholische Kinder traditionell in der Zeit um den Weißen Sonntag. In diesem Jahr wäre das der 19. April. Angesichts der Corona-Pandemie verschiebt das Bistum Aachen die Erstkommunionen voraussichtlich in den Herbst. (KNA)
13:05 Uhr: Malteser richten bundesweite Hotline für Corona-Hilfe ein
Die Malteser bieten ab sofort bundesweit eine Hotline für Betroffene der Corona-Krise an. Über den Telefonservice können ältere und kranke Menschen schnellen Kontakt zu örtlichen Einkaufs- oder Besuchsdiensten erhalten, wie das Hilfswerk am Dienstag in Köln mitteilte. "Wir geben Auskunft über geeignete Ansprechpartner vor Ort - nicht nur der Malteser", sagte der Geschäftsführer für die sozialen Dienste des Hilfswerks, Frank Weber.
Laut Maltesern geht es in der Hotline neben der Suche nach einem seriösem Einkaufsservice für Lebensmittel und Medikamente auch darum, soziale Kontakte für die Älteren und Kranken zu vermitteln. Ehrenamtliche der Hilfsorganisation sprächen beim "Telefon-Besuchsdienst" schon länger mit Einsamen. "Wenn Menschen aus unterschiedlichen Gründen keinen Besuch mehr empfangen möchten oder nicht mehr selbst nach draußen gehen, greifen sie dennoch gerne zum Telefon", so Weber. (KNA)
12:30 Uhr: Italiens Bischöfe laden erneut zum landesweiten Rosenkranzgebet
Für Donnerstabend lädt die Italienische Bischofskonferenz erneut zu einem landesweiten Rosenkranzgebet ein. Wie die Zeitung "Avvenire" (Dienstag) berichtet, wird das Gebet aus der Krankenhauskapelle der Gemelli-Klinik in Rom ab 21 Uhr live auf mehreren kirchlichen Medienkanälen übertragen. Am Ende soll eine Fürbitte an den heiligen Johannes Paul II. (1978-2005) gerichtet werden. Der Papst aus Polen war mehrfach in der Gemelli-Klinik behandelt worden.
Bereits vor zwei Wochen hatten Italiens Bischöfe alle Italiener zu "einem Moment des Gebets für das ganze Land" angehalten. Wer mitmachen wollte, sollte "als Symbol der Verbundenheit und Hoffnung" eine Kerze oder ein weißes Tuch am Fenster anbringen. Das Gebet am 19. März, dem Fest des heiligen Josef, wurde damals mit dem Generalsekretär der Bischofskonferenz, Stefano Russo, aus einer römischen Kirche übertragen.
Die Gemelli-Klinik ist eines von drei italienischen Krankenhäusern, für die Italiens Bischofskonferenz jetzt noch einmal drei Millionen Euro spendet. Diesen Beschluss hatten die Bischöfe am Montagabend bekanntgegeben. Damit summiere sich die zusätzliche Unterstützung der Bischofskonferenz für Gesundheitseinrichtungen im Kampf gegen das Coronavirus auf bisher 16,5 Millionen Euro, berichtet "Avvenire". (KNA)
12:25 Uhr: Erzbischof Heße dankt Politikern für Handeln in der Corona-Krise
Hamburgs Erzbischof Stefan Heße hat den Landesregierungen in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg für ihre Arbeit in der Corona-Krise gedankt. Er richtete dazu persönliche Schreiben an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Hamburgs Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), wie die Erzdiözese am Dienstag bekanntgab. Darin würdigte er das "umsichtige, konsequente und transparente Handeln der politischen Akteure. Er äußerte auch die Hoffnung, "dass wir einen guten Weg durch die Krise finden werden". (KNA)
12 Uhr: Benediktiner Anselm Grün gibt via Video Tipps zur Corona-Krise
Der Benediktinerpater und Bestseller-Autor Anselm Grün gibt nun auch via Video Tipps für ein friedliches Zusammenleben während der Corona-Krise. Ab Donnerstag werden die kurzen Filme jeweils werktags um 22.15 Uhr auf ARD-alpha ausgestrahlt und sind schon ab sofort in der BR Mediathek abrufbar, wie der Bayerische Rundfunk am Dienstag mitteilte. Der Münsterschwarzacher Benediktiner spreche darin über Nähe und Distanz in Familien in Zeiten der Quarantäne, über Rituale im Alltag und darüber, wie man mit einem Lagerkoller umgehe. Außerdem gehe der Pater auch darauf ein, wie man diese Krise als Chance verstehen könne.
Grün veröffentlichte vergangene Woche im Freiburger Herder-Verlag das Buch "Quarantäne! Eine Gebrauchsanweisung - So gelingt friedliches Zusammenleben zu Hause". Es erschien zunächst als E-Book, eine gedruckte Ausgabe soll in den nächsten Tagen folgen. Der Mönch gilt mit derzeit mehr als 300 lieferbaren Büchern in einer Auflage von mehr als 20 Millionen Büchern als der erfolgreichste christliche Buchautor in Deutschland. (KNA)
11:45 Uhr: Erzbischof Koch: Neue Solidarität im Zuge von Corona
Berlins Erzbischof Heiner Koch beobachtet in der Corona-Krise eine neue Solidarität und bleibt optimistisch. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir alle - jetzt noch gesund oder krank - auf dem Weg in eine gute Zukunft sind", sagte Koch am Montagabend im Podcast "Der achte Tag" des Journalisten Gabor Steingart. Es gehe in der Corona-Krise auch darum, den biblischen Appell "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" unter den gegenwärtigen Bedingungen "bereichend mit Leben zu füllen".
Die christliche Botschaft der Hoffnung habe für ihn in diesen Tagen "eine neue, existenzielle Strahlkraft gewonnen". Zugleich fragten ihn viele Menschen, wie Gott das ganze Leid zulassen könne. Er merke in der Corona-Krise wieder neu, "wie unerklärbar Gott ist - das auszuhalten, das durchzuhalten, das ist schon schwer", so Koch. Er erlebe Hilflosigkeit, Angst und Ohnmacht: "Plötzlich merkte ich und mit mir viele, wie dünn das Eis ist, auf dem wir leben." Und viele fragten sich beim Blick nach Italien, wo es zu wenig Beatmungsgeräte für schwer erkrankte Corona-Patienten gibt und ausgewählt werden muss, wer eines bekommt: "Wie viel ist mein Leben wert?" Er sage als Christ: "Du hast vor Gott immer einen Wert. Daran glaube ich fest."
Er erlebe zugleich eine neue Solidarität unter den Menschen, "die uns gerade auch hier in Berlin gut tut", betonte der Erzbischof. "Ich glaube, das wir in diesen Zeiten lernen, miteinander zu leben, und dass das mehr heißt, als es wirtschaftlich zu regeln, dass jeder ein Dach über dem Kopf und genug zu essen hat." Er hoffe sehr, dass das "Getragen Sein vom Miteinander" auch nach der Corona-Krise fortdauere. Er könne nicht sagen, wie das Leben nach der Pandemie aussehen werde: "Aber ich hoffe, dass wir bereichert aus dieser Krise hervorgehen." Er wolle nicht die gegenwärtige soziale, wirtschaftliche und familiäre Not vieler schmälern: "Das wünsche ich uns allen, dass das schnell vorübergeht, aber vielleicht ist diese Zeit auch eine gute Lehrmeisterin." (KNA)
11:30 Uhr: Erzbischof segnet Not-Krankenhaus in Mailand
In den Mailänder Messehallen wird an diesem Dienstag eine dort errichtete Not-Klinik offiziell eröffnet. Die ersten Patienten sollen ab Donnerstag behandelt werden, wie italienische Medien berichten. Am Montag bereits segnete Mailands Erzbischof Mario Delpini die Hallen, die Bauarbeiter und das Personal der Klinik. Dabei dankte der Erzbischof allen Beteiligten und lobte jene, "die sich persönlich verpflichtet fühlen, angesichts von Katastrophen zu helfen, wo es nötig ist - ohne nach Ausreden zu suchen, ohne an andere zu delegieren, ohne daneben zu stehen und zu kommentieren und zu kritisieren".
Ähnlich einer in der chinesischen Stadt Wuhan errichteten Not-Klinik war in den vergangenen zwei Wochen in den Hallen 1 und 2 der Mailänder Messe ein Krankenhaus mit 3.000 Betten aufgebaut worden. Dort sollen den Berichten zufolge vor allem jene Corona-Patienten aufgenommen werden, die bisher in häuslicher Quarantäne sind. Solche Betroffenen werden oftmals in einem dramatischen Zustand ins Krankenhaus gebracht. Die zunächst 24 Intensivplätze sollten schnellstmöglich auf 50 und später auf 250 Betten aufgestockt werden, berichtet die Zeitung "Corriere della Sera" (Dienstag). Betrieben werde die Einrichtung auf dem Messegelände von der Mailänder Poliklinik, die sich auch um die Anwerbung des Personals kümmere. Finanziert wurde der Bau durch Spenden von Privatleuten und Unternehmen; Italiens Ex-Regierungschef und Medienunternehmer Silvio Berlusconi etwa spendete demnach zehn Millionen Euro.
Unterdessen wird auch in Bergamo, der mit am stärksten vom Coronavirus betroffenen Stadt, auf dem Messegelände eine Not-Klinik errichtet. Dabei sind einem Bericht des "Corriere" zufolge auch 104 aus Russland entsandte Ärzte und Gesundheitsexperten im Einsatz. (KNA)
11 Uhr: Bischöfe: Corona belastet Christen im Heiligen Land massiv
Die Corona-Pandemie belastet nach den Worten deutscher Bischöfe die ohnehin "bedrückende Situation" vieler Christen im Heiligen Land massiv. Die Bischöfe bitten auch in diesem Jahr zum Palmsonntag (5. April) um Spenden für die Christen in der Region. Mit den Einnahmen aus der Spendenaktion sollen pastorale Projekte, sozial-caritative Vorhaben und Bildungsprogramme der Kirchen unterstützt werden, erklärte die Deutsche Bischofskonferenz am Dienstag in Bonn. Wegen der Einschränkungen in Corona-Zeiten wird die Kollekte nicht in den Gottesdiensten stattfinden können. Mit Sorge blicken die Bischöfe daher auf mögliche Folgen der ausfallenden Sammlungen. "Wie kann die immer größer werdende Not der Menschen im Heiligen Land, vertieft durch die Corona-Pandemie, gemildert werden?", fragt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz.
Der durch die Corona-Pandemie ausgelöste volkswirtschaftliche Schaden werde auch im Heiligen Land enorm sein. "Die Christen dort sind noch deutlich mehr als bisher auf unsere Hilfe angewiesen. Das Heilige Land braucht gerade jetzt unsere Solidarität. Die deutschen Bischöfe rufen die Katholiken in Deutschland deshalb zu einer großherzigen Spende auf", so Schick. Die Bischöfe bitten darum, Spenden direkt dem Deutschen Verein vom Heiligen Lande und dem Kommissariat des Heiligen Landes der Deutschen Franziskanerprovinz zukommen zu lassen.
Die Bischöfe weisen in ihrem Aufruf auf Ausgrenzungserfahrungen palästinensischer Christen hin. Als "Palästinenser, die immer noch keinen eigenen Staat haben, und als christliche Minderheit unter der großenteils muslimischen Bevölkerung" fühlten sie sich oft an den Rand gedrängt. Hoffnungszeichen gingen da von christlichen Schulen und Bildungseinrichtungen aus. Diese Schulen legten einen Schwerpunkt auf interreligiöse Friedenserziehung von Juden, Christen und Muslimen und förderten eine offene und tolerante Atmosphäre in der Gesellschaft, hieß es. Darüber hinaus engagierten sich der Deutsche Verein vom Heiligen Lande und das Kommissariat des Heiligen Landes der Deutschen Franziskanerprovinz, die die Mittel aus der Palmsonntagskollekte erhalten, auch in den angrenzenden Ländern des Nahen Ostens mit Seelsorge- und Sozialprogrammen. (KNA)
10:45 Uhr: Weitere Klage gegen Gottesdienstverbot
Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof (VGH) entscheidet in den kommenden Tagen über zwei Klagen gegen die Corona-Verordnung der Landesregierung. Nach Angaben des Gerichts am Dienstag in Mannheim fordert ein evangelischer Christ aus Württemberg, die Verbote von Gottesdiensten und religiösen Versammlungen aufzuheben. Er verweist auf die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit.
Der zweite Eilantrag stammt von einem Betreiber eines Fitnessstudios. Er macht geltend, dass das Infektionsschutzgesetz keine ausreichende Rechtsgrundlage für die angeordneten Betriebsschließungen bilde. Der VGH will über die beiden Klagen in der ersten Aprilhälfte entscheiden. (KNA)
10:30 Uhr: Experte: Jugendliche in Heimen stehen wegen Corona unter Druck
Die Corona-Krise stellt nach Worten eines Experten der Katholischen Jugendagentur (KJA) Köln eine Herausforderung für junge Menschen aus schwierigen Verhältnissen dar. "Viele Bewohner stehen unter Druck", sagte der Leiter des Wohnheims Sankt Gereon in Köln, Peter Steffen, am Dienstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Einige der Frauen und Männer in dem Heim seien derzeit eigentlich auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Andere hätten Angst, dass sie ihre Stelle nicht antreten dürfen, sollten sie die Schule bis zum Sommer nicht abschließen können. "Wir müssen die Jugendlichen da beruhigen und den Druck rausnehmen."
In Nordrhein-Westfalen zählt die Kinder- und Jugendhilfe wie etwa Krankenhäuser und Supermärkte zur kritischen Infrastruktur. Die Pädagogen arbeiten also weiter, während die Schule sowie viele therapeutische und psychiatrische Angebote ausfallen, wie Steffen erklärte. "Die Herausforderung für die Mitarbeiter lautet, sich selbst nicht anzustecken und trotzdem den Bewohnern gerecht zu werden", sagte er. Die Jugendlichen vorübergehend zu den Eltern zu schicken, sei keine Möglichkeit. So würde das über Jahre aufgebaute Vertrauen zerstört.
Die KJA ist Trägerin von zwei Jugendwohnheimen in Köln für junge Frauen und Männer zwischen 15 und 27 Jahren, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen können. In den Familien gibt es zum Beispiel finanzielle Probleme oder Gewalt. In den Heimen stehen den Bewohnern, die zur Schule gehen oder eine Ausbildung machen, Pädagogen zur Seite. (KNA)
10:15 Uhr: Vatikan-Flaggen auf Halbmast für Opfer der Corona-Krise
Im Vatikanstaat werden am Dienstag die gelb-weißen Flaggen auf Halbmast gesetzt. Dies sei ein Zeichen der Solidarität mit Italien und Ausdruck der Nähe zu den Opfern der Pandemie weltweit, sagte Vatikansprecher Matteo Bruni. Die Geste gelte auch den Angehörigen der Opfer und allen, die dafür kämpften, der Pandemie ein Ende zu setzen. (KNA)
10 Uhr: Kölner Caritas bittet um Spenden von Desinfektionsmitteln
Die Caritas im Erzbistum Köln bittet die Bevölkerung um Spenden von Hand- und Flächendesinfektionsmitteln. Wegen der Corona-Pandemie gehen in der Altenpflege die Vorräte zur Neige, wie der Diözesanverband am Dienstag in Köln mitteilte. Wichtig sei, dass die Mittel noch unbenutzt und originalverpackt seien. Laut Caritas kümmern sich in knapp 170 Altenheimen im Erzbistum rund 11.000 Pflegekräfte um mehr als 25.000 Bewohner. (KNA)
9:45 Uhr: Corona-Krise erschwert Gefangenen-Seelsorge
Die Seelsorger in den Berliner Gefängnissen dürfen wegen der Corona-Krise nur noch mit einzelnen Gefangenen Kontakt aufnehmen. Die Betreuung der Inhaftierten erfolge aktuell durch Einzelseelsorge, sagte der verantwortliche evangelische Pfarrer in der Berliner Untersuchungshaftanstalt Moabit, Thomas-Dietrich Lehmann, dem Evangelischen Pressedienst (epd). So seien seit dem 15. März auch in den Berliner Justizvollzugsanstalten die Gottesdienste durch Regierungsbeschluss ausgesetzt, Gruppenarbeit sei ebenfalls untersagt.
Die Einzelseelsorge bleibe für die Männer bestehen und natürlich auf Wunsch auch für die Justizangestellten: "Abstand einhalten, Hände waschen, keinen Körperkontakt, auch das ist hier lebenswichtig", betonte Lehmann. In der Berliner Untersuchungshaftanstalt Moabit gibt es knapp 950 Plätze für Männer. "Wir als Seelsorgende stehen nicht außerhalb der Gesellschaft", sagte Lehmann: "Das heißt, auch wir als tagtäglich von draußen nach drinnen gehende Mitarbeitende sind potenzielle Gefahrenherde für Inhaftierte."
Wegen der veränderten Betreuungssituation gibt es in der JVA Moabit seit 22. März eine ökumenische wöchentliche Kirchenzeitung. Die erste Nummer der "Kirchenpostille für Inhaftierte" erschien in einer Auflage von 100 Stück. "Dort wenden wir uns an alle, die mit uns Kontakt halten wollen, mit Tipps für Radio- und Fernsehgottesdienste, mit kleinen Andachten zum Beten auf der Zelle, und besonders mit der Idee, sonntags um 10 Uhr bei geöffnetem Zellenfenster den Berliner Glocken in Moabit zu lauschen und gemeinsam zu beten und zu singen", sagte Lehmann. (epd)
9:30 Uhr: Corona-Krise verändert Glaubenspraxis vieler US-Amerikaner
Viele US-Amerikaner verändern in der Corona-Krise ihre Glaubenspraxis. Bei einer Erhebung des in Washington ansässigen Instituts Pew Research Center gaben 55 Prozent der Befragten an, sie beteten für ein Ende der Krise. Besonders häufig beteten demnach evangelikale Christen (82 Prozent) und afroamerikanische Protestanten (79 Prozent). Die meisten Kirchen in den USA veranstalten derzeit keine Gottesdienste. Die Mehrzahl der Kirchgänger ersetzt die physische Teilnahme durch TV- oder Internet-Gottesdienste, wie aus der am Montag vorgestellten Befragung vorgeht. 62 Prozent der protestantischen und 46 Prozent der römisch-katholischen Christen, die nach eigenen Angaben normalerweise ein oder zwei Mal im Monat in die Kirche gehen, nehmen nun am Bildschirm teil.
Bei der Erhebung erklärten 44 Prozent der Befragten, die Krise habe ihr Leben stark verändert. Ebenfalls 44 Prozent sagten, ihr Leben habe sich nur ein wenig verändert. Zwölf Prozent bemerkten keine Veränderung. Für die Untersuchung befragte das Pew Research Center vom 19. bis 24. März rund 11.500 US-Amerikaner.
In Florida nahm die Polizei unterdessen vorübergehend den Megakirchenpastor Rodney Howard-Browne fest, wie der "Miami Herald" berichtete. Der Pastor habe am Sonntag in seiner pfingstkirchlich geprägten River-Kirche in Tampa zwei Gottesdienste mit mehreren hundert Gläubigen abgehalten und damit gegen Ausgangs- und Gesundheitsvorschriften verstoßen. Howard-Browne wurde gegen Kaution von 500 US-Dollar wieder freigelassen. 2017 hat Howard-Browne im Weißen Haus für Präsident Donald Trump gebetet. Vergangenes Jahr predigte Paula White in der River-Kirche, Trumps "spirituelle Beraterin". (epd)
9:15 Uhr: Heiliglandfranziskaner verschieben traditionelle Fastenkollekte
Die traditionelle Karfreitagskollekte für das Heilige Land soll in diesem Jahr erst im September stattfinden. "Um die Verbreitung des Virus zu verhindern, haben Regierungen Einschränkungen erlassen, so dass die christlichen Gläubigen nicht an den Feiern der Heiligen Woche teilnehmen können", heißt es in einer Mitteilung der Franziskanerkustodie des Heiligen Landes von Dienstag.
Die Kollekte soll stattdessen in Übereinstimmung mit einer Entscheidung der vatikanischen Ostkirchenkongregation am Vorabend des Kreuzerhöhungsfests (14. September) erfolgen. "Auf diese Weise wird die Universalkirche in der Lage sein, die nötige Hilfe zu leisten für das Land, in denen die Wurzeln unseres Glaubens liegen", so die Mitteilung weiter. Die Heilig-Land-Kollekte geht zurück auf Papst Paul VI. Seit 1974 wird sie zugunsten der Mutterkirche Jerusalem und den Heiliglandchristen durchgeführt.
Die in Deutschland erhobene Kollekte kommt der Arbeit des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande und des Kommissariats des Heiligen Landes der Deutschen Franziskanerprovinz zugute. Der Verein hatte kürzlich dringend zu Spenden aufgerufen. In Zeiten wachsender Not sei ein Sinken der Mittel fatal und verschärfe "die durch die Coronakrise ausgelöste angespannte Situation der Christen im Heiligen Land zunehmend". Der Verein habe daher ein Sonderkonto und eine eigene Spendenseite eingerichtet, um zu Zuwendungen durch Überweisung aufzurufen. (KNA)
9 Uhr: US-Priester nehmen wegen Corona Beichte auf der Straße ab
Katholische Geistliche im US-Bundesstaat Massachusetts werden in der COVID-19-Krise kreativ bei der Spende der Sakramente. Wie der Fernsehsender CNN am Montag berichtet können Gläubige in der Stadt Chelmsford auf offener Straße die Beichte ablegen.
Drive-through - statt Beichtstuhl: Die Priester nehmen die Beichte hinter einem Sichtschirm ab, zu dem die Gläubigen in ihrem Auto vorfahren können. Durch die ungewöhnliche Methode kann die vorgeschriebene soziale Distanz eingehalten werden. Aufgrund des grassierenden Corona-Virus sind landesweit die Gotteshäuser geschlossen. (KNA)
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