Buch von Peter Seewald kommt 15 Jahre nach Wahl zum Pontifex

Wie kein anderer das Papsttum verändert? Benedikt-Biografie erscheint

Veröffentlicht am 31.03.2020 um 09:52 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ "Gezeigt wird ein kämpferischer, vielfach auch umstrittener Kirchenführer und Denker von Weltrang, der wie kein anderer Pontifex das Papsttum veränderte", heißt es in der Ankündigung zu Peter Seewalds "Jahrhundertbiografie" über Benedikt XVI.

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Am 4. Mai erscheint Peter Seewalds große Biografie "Benedikt XVI. - Ein Leben". Das Buch hat 1.184 Seiten und wird von Droemer Knaur verlegt. Seewald (65) hat bereits mehrere Interviews mit Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. in Buchform veröffentlicht, die alle zu internationalen Bestsellern wurden. An der Biografie über den emeritierten Papst arbeitete der in Niederbayern aufgewachsene Journalist nach Verlagsangaben mehr als fünf Jahre. Der Titel komme zeitnah auch in Italien, Frankreich, Polen, Spanien, Großbritannien und in den USA auf den Markt.

Kämpfer, Kirchenführer, Denker

"Gezeigt wird ein kämpferischer, vielfach auch umstrittener Kirchenführer und Denker von Weltrang, der wie kein anderer Pontifex das Papsttum veränderte", heißt es in der Ankündigung. Für diese "Jahrhundertbiografie" habe Seewald zahllose Gespräche mit Zeitzeugen, Lebensgefährten und Mitarbeitern Ratzingers geführt.

Joseph Ratzinger wurde nach einer akademischen Karriere als Theologieprofessor an mehreren deutschen Universitäten 1977 zum Erzbischof von München und Freising ernannt. Fünf Jahre später wechselte er an die Spitze der Glaubenskongregation im Vatikan. 2005 ging er aus dem Konklave als erster deutscher Papst seit einem halben Jahrtausend hervor. 2013 trat er als erstes katholisches Kirchenoberhaupt der Neuzeit freiwillig zurück. Seither lebt Benedikt XVI. in einem Kloster innerhalb des Vatikan. Am 16. April vollendet er sein 93. Lebensjahr.

Seewald hatte Benedikt in der Vergangenheit immer wieder gegen Kritiker verteidigt. Nachdem der emeritierte Papst im Interviewbuch "Letzte Gespräche" deutliche Kritik an der Kirche in Deutschland geübt hatte, machte Seewald bei den kritischen Reaktionen darauf eine Doppelmoral aus: "Wenn Franziskus die Kurie kritisiert, klatschen alle Beifall. Wenn Benedikt Probleme in seiner Heimat anspricht, ist man hell empört." Anstelle "brüsker Zurückweisung" forderte Seewald eine selbstkritischere Lektüre der Problemdiagnose Benedikts: Offenbar hätten "viele bis heute nicht realisiert, dass Kirche und Glaube in Deutschland sich in einer dramatischen Krise befinden". (tmg/KNA)