Bistum Mainz verhängt Haushaltssperre wegen Corona-Krise
18:20 Uhr: Bistum Mainz verhängt Haushaltssperre wegen Corona-Krise
Angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise hat der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Udo Markus Bentz für das gesamte Bistum ab 20. April eine Haushaltssperre verhängt. Das bedeute, dass alle bereits in den Haushalten bewilligten Ausgaben sowie Stellenausschreibungen zunächst ausgesetzt seien und der Zustimmung des Generalvikars bedürften, teilte die Diözese am Dienstag mit. Bentz ist auch Ökonom des Bistums.
Der Finanzdirektor des Bistums, Christof Molitor, sagte, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Finanzlage des Bistums Mainz und der Kirchengemeinden seien zwar noch nicht voll absehbar. Es zeichneten sich jedoch ein massiver Rückgang des Kirchensteueraufkommens und Einnahmeverluste durch Schließungen von Bildungs- und Tagungshäusern ab.
Zu rechnen sei auch mit einem Ausfall von Elternbeiträgen für die Betreuung in Kitas und Schulen, Zahlungsausfällen bei der Erwachsenen- und Familienbildung, sowie zusätzlichen Kosten für den kurzfristen Ausbau der digitalen Infrastruktur wie Videokonferenzen und Homeoffice-Arbeitsplätzen. Schließlich gebe es einen Ausfall von Kollekten und Mieteinnahmen etwa in Pfarr- und Gemeinderäumen.
Sollte sich die Lage ab Mai normalisieren und es schnell wieder zu einer wirtschaftlichen Erholung kommen, rechne man bei einem geplanten Haushaltsvolumen von 357 Millionen Euro im Jahr 2020 und einem geplanten Jahresfehlbetrag von 32 Millionen Euro mit zusätzlichen Belastungen von 50 bis 60 Millionen Euro, so Molitor.
Durch die zusätzlichen Belastungen der Corona-Krise gerieten nun auch "vermehrt Kirchengemeinden in eine finanziell schwierige Situation", sagte der Finanzdirektor weiter. Einsparpotenziale ergäben sich insbesondere durch eine Reduzierung des Immobilienbestands und damit verbundenen geringeren Betriebs- und Instandhaltungsaufwendungen.
Von den Restriktionen der haushaltswirtschaftlichen Sperre seien die Lohn-, Gehalts- und Pensionsverpflichtungen gegenüber den Mitarbeitenden, sowie Aufwendungen, die sich aus bestehenden, vertraglichen Verpflichtungen für die Körperschaft Bistum Mainz ergeben, ausgenommen. Hierbei handele es sich insbesondere um Strom, Wasser, Heizung, Telefon, Versicherungen, Miete und Leasing. (KNA)
17:45 Uhr: Moraltheologe: Covid-19-Behandlung bei Sterbenden abbrechen
Eine aussichtslose medizinische Behandlung eines sterbenden Covid-19-Patienten darf einem Moraltheologen zufolge zugunsten eines aussichtsreichen Patienten abgebrochen werden. "Jeder Mensch hat die gleiche Würde", betonte Peter Schallenberg von der Theologischen Fakultät Paderborn am Dienstag. Deshalb dürfe grundsätzlich niemand zugunsten eines anderen nicht mehr behandelt werden - "es sei denn, die Ärzte halten den Sterbeprozess für unausweichlich begonnen und sehen keine Aussicht auf längeres Überleben", stellte Schallenberg klar. "Es gibt nämlich keine Pflicht zur Lebensverlängerung um jeden Preis."
Der Moraltheologe verweist auf die Enzyklika "Evangelium vitae" von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) von 1995. Darin treffe der Papst eine Aussage über das gleiche Lebensrecht eines jeden Menschen, ganz unabhängig von seinen Vorerkrankungen oder seiner Überlebenschance. Das gelte sowohl für die junge Mutter mit Kindern als auch für den 80-Jährigen. Wer zuerst komme, sollte zuerst behandelt werden. Nur wenn der Arzt das Sterben nicht abwenden könne, dürfe er die lebenserhaltende Maschine abschalten und zugunsten eines anderen Patienten anschalten.
"Der Unterschied liegt in der Motivation", erklärte Schallenberg. Einem Sterbenden unnötiges Leid durch künstliche Lebensverlängerung zu ersparen, könne gut sein. Ein Menschenleben gegen ein anderes abzuwägen, sei hingegen immer unmoralisch.
Medien berichten, dass Ärzte in Italien entscheiden müssen, welche Patienten sie an die Beatmungsgeräte anschließen und welche nicht. Seit Wochen überfordert die hohe Zahl an Covid-19-Patienten das dortige Gesundheitssystem. Auch in Deutschland gibt es eine Diskussion um die sogenannte Triage - also das Festlegen, welche Patienten bevorzugt weiterbehandelt werden. (KNA)
17:30 Uhr: Bischof Bätzing sieht "Haltungswandel" wegen Corona-Krise
Der Limburger Bischof Georg Bätzing rechnet mit einer dauerhaften Veränderung des gesellschaftlichen Klimas im Zuge der Corona-Krise. Bätzing, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, schrieb in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an kirchliche Mitarbeiter: "Die Corona-Krise wird uns verändern, weil sie einen Haltungswandel einfordert." Fehlerfreundlichkeit sowie "Vertrauen haben und vertrauen können" würden immer wichtiger und "unser Handeln prägen". Er sei sehr gespannt, ob sich die Gesellschaft nach der Krise noch an die Frauen und Männer erinnern werde, die als systemrelevant eingestufte "wichtigste Dienste tun", so Bätzing in dem Dankbrief an Seelsorger und Mitarbeiter des Bistums sowie der Caritas. (KNA)
17:30 Uhr: Vatikan mahnt zu besonderer Sorge für Alte in der Corona-Krise
Der Vatikan hat in der Corona-Krise zu besonderer Sorge für alte Menschen aufgerufen. "Wir dürfen die Älteren nicht alleine lassen, denn in der Einsamkeit tötet das Coronavirus noch mehr", erklärte die vatikanische Behörde für Laien, Familie und Leben am Dienstag. Es müsse alles getan werden, um Verlassenheit zu lindern. "Unter den gegenwärtigen Umständen könnte dies bedeuten, Leben zu retten", hieß es in der Mitteilung.
In Alten- und Pflegeheimen spielten sich mancherorts Tragödien ab, so die Vatikanbehörde. Es müsse klar sein, "dass die Rettung des Lebens älterer Menschen, die in Heimen leben oder die allein oder krank sind, die gleiche Priorität hat wie die Rettung jeder anderen Person".
Die Alten, denen die jüngeren Generationen so viel zu verdanken hätten, zahlten derzeit den höchsten Preis der Krise, heißt es. Laut Statistik seien mehr als 80 Prozent der an Covid-19 gestorbenen Patienten in Italien über 70 Jahre alt. Daher müsse gerade die Kirche über neue und kreative Wege dafür sorgen, dass alten und allein lebenden Menschen die notwendige Unterstützung, Hilfe und Nähe zukomme. (KNA)
17:15 Uhr: Bistum Augsburg sagt Taufen und Trauungen bis Pfingsten ab
Im Bistum Augsburg gibt es bis einschließlich Pfingstmontag (1. Juni) keine Erstkommunionfeiern, Firmungen, Trauungen und Taufen. Damit wolle man der anhaltend angespannten Corona-Lage Rechnung tragen, teilte die Diözese am Dienstag mit. Ausgenommen seien Einzelfirmungen, über die im jeweiligen Fall zu entscheiden sei. Ähnliche Regelungen für die Zeit bis Pfingsten hatten in den vergangenen Tagen bereits das Erzbistum München und Freising sowie die Diözese Regensburg bekanntgegeben. (KNA)
17 Uhr: Erzbischof Becker: In Corona-Krise auf Gott vertrauen
In der Corona-Krise verweist der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker auf den Glauben an die Auferstehung Jesu. "Wir wissen, dass Leid und Tod nicht die letzten Worte sind, die über uns gesprochen werden, auch nicht in Zeiten von Pest und Corona", schreibt Becker in der Osterausgabe des Katholischen Magazins im Erzbistum Paderborn "Der Dom" (Sonntag). Niemand könne erfassen, warum Gott Tod und Leid zulasse, erklärt Becker. Christen vertrauten jedoch darauf, dass Gott am Ende alles zum Guten wende, und dass alles, was unschuldige Menschen erleiden müssten, in Gottes Augen einen Sinn habe. (KNA)
16:25 Uhr: Virologe lehnt Sonderregelungen bei Gottesdiensten ab
Für mögliche Gottesdienste während der Coronavirus-Pandemie müssten aus Sicht des Virologen und Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut, Thomas Mertens, eine Vielzahl von Schutzmaßnahmen eingehalten werden. "Vollständig lassen sich Infektionen in diesem Bereich nur ausschließen, wenn Gottesdienste nicht stattfinden", sagte der Virologe am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Daher sollten vor einer Änderung der getroffenen Maßnahmen keine Sonderregelungen eingeführt werden.
Nach Angaben des Mediziners kann als gesichert gelten, dass der Erreger sowohl als Tröpfchen beim Husten und Niesen als auch durch Aerosole, also Mikrotröpfchen, von Infizierten ausgeschieden wird. Letztere entstünden beim Atmen und Sprechen, schwebten länger in der Luft und landeten auch auf Gegenständen. Ob das ein Übertragungsweg ist, sei aber noch unklar. Auf Basis dieser Kenntnisse könnte man laut Mertens hypothetisch folgende Bedingungen für mögliche Gottesdienstbesuche aufstellen: Die Gläubigen sollten so kurz wie möglich in der Kirche sein, einen Mindestabstand von zwei Metern beim Hineingehen, in der Kirche und beim Hinausgehen einhalten, sich nicht an Mund oder Nase greifen und gegebenenfalls eine chirurgische Atemschutzmaske tragen, da diese nach aktuellem Forschungsstand die Ausscheidung des Erregers stark reduziere, und sich nach Verlassen der Kirche die Hände desinfizieren.
Inakzeptabel sei für ihn das Argument, dass jeder Einzelne oder eine Gemeinde ein Infektionsrisiko bewusst akzeptieren dürfe. "Es können Dritte gefährdet werden, und es wird ja auch zurecht erwartet, dass jeder dann im Krankheitsfall medizinisch oder sogar intensivmedizinisch betreut wird, er belegt Krankenhauskapazität, kann Krankenhausinfektionen verursachen und medizinisches Personal gefährden", so Mertens. (KNA)
15:35 Uhr: Schick: Helden der Krise opfern sich für den Sieg über Corona
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sieht in der Arbeit der nun als Helden der Corona-Krise gefeierten Mediziner und Pfleger die Botschaft der Karwoche und Ostertage. "Helden der Krise opfern sich, damit alle auferstehen und siegen", sagte Schick am Dienstag im nichtöffentlichen Gottesdienst in der Nagelkapelle des Bamberger Doms. Die Ärzte, Pfleger, aber auch Mitarbeitende in sozialen Einrichtungen opferten "Zeit und Mühe, Intelligenz und ihre Kenntnisse, damit andere wieder gesund werden, neuen Mut fassen, Kraft haben, durchzuhalten und wir alle gemeinsam die Krise bestehen und Covid-19 besiegen".
Das Beispiel Jesu zeige, dass jene, die sich opferten, "keine Loser" seien, sondern Sieger, so der Erzbischof weiter. Er rief die Menschen dazu auf, sich von dieser österlichen Botschaft inspirieren zu lassen. "Werden wir auch zu Helden in der Krise, die sich opfern mit allen kleinen und großen Diensten, die möglich und nötig sind. So können wir die Corona-Zeit bestehen und den Sieg über das Virus gewinnen." (KNA)
15:15 Uhr: Bischof Ipolt: Großer Schmerz angesichts geschlossener Grenzen
Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt hat sein Bedauern über die im Zuge der Corona-Krise erfolgte Schließung der Grenzen zwischen Deutschland, Polen und Tschechien ausgedrückt. Angesichts der geschlossenen Grenzen zu den beiden Nachbarländern empfinde er einen großen Schmerz, schreibt Ipolt in einem am Dienstag in Auszügen veröffentlichten Brief an seine Mitbrüder in Polen und Tschechien. Mit seinem Brief wolle er einen "herzlichen Gruß in großer Verbundenheit im Glauben und in der Gemeinschaft der Kirche" senden. Jede Krise sei auch eine Zeit der Reifung und Entscheidung. "Möge die österliche Freude über die Auferstehung des Herrn uns alle stärken. Beten wir gemeinsam mit unseren Gläubigen um das Ende der Pandemie – das können wir auch über geschlossene Staatsgrenzen hinweg tun", so der Bischof des gemessen an der Zahl der Katholiken kleinsten deutschen Bistums.
Ipolt verweist in seinem Schreiben auf die große Zahl von Katholiken aus Polen und Tschechien im Bistum Görlitz. Man freue sich "über die vielfältigen Möglichkeiten, einander zu begegnen und sich kennen zu lernen". Umso mehr seien die momentanen Grenzschließungen mit großen Problemen und Sorgen verbunden, denn die seit vielen Jahren gelebte Gemeinschaft von Menschen auf beiden Seiten der Grenze sei derzeit abgerissen. Dies betreffe auch den Austausch zwischen Priestern, Ordensleuten und Bischöfen der Grenzregion. Adressanten des Briefs sind den Angaben zufolge die Erzbischöfe und Bischöfe von Breslau, Gleiwitz, Grünberg, Kattowitz, Leitmeritz, Liegnitz und Oppeln sowie der emeritierte Bischof Alfons Nossol. (stz)
15:10 Uhr: Katholische Frauen wollen Corona-Hilfe für Müttergenesung
Einrichtungen zur Müttergenesung gehören nach Ansicht der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) unter den Corona-Rettungsschirm. Das Krankenhausentlastungsgesetz schütze zwar Rehabilitationskliniken im Allgemeinen, nicht jedoch Reha- und Vorsorgekliniken für Eltern, kritisierte der Verband am Dienstag in Köln. Besonders davon betroffen seien die Kliniken des Müttergenesungswerks (MGW), "denen zuhauf das Aus droht".
Bedingt durch die Corona-Krise mussten diese Einrichtungen schließen und haben nun "keine Einnahmen, aber laufende Ausgaben", wie es hieß. "Das ist ein großer Fehler mit weitreichenden Folgen für unsere ganze Gesellschaft und daher völlig inakzeptabel", sagte Lucia Lagoda, Vorsitzende der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung, Kuratorin des Müttergenesungswerkes und Mitglied im kfd-Bundesvorstand.
Der Bedarf an Reha- und Vorsorge-Maßnahmen für Mütter und Väter werde im Lauf der Krise eher steigen als sinken, fügte Lagoda hinzu. "Viele Familien stehen vor enormen Herausforderungen". Insbesondere Mütter müssten derzeit eine "Höchstbelastung" aus Erwerbsarbeit, Kinderbetreuung, Haushaltsführung sowie Versorgung und Pflege Angehöriger schultern. Für viele sei die sofortige Schließung der MGW-Kliniken daher "eine herbe Enttäuschung - für manche sogar lebensbedrohlich, weil sie die Atempause dringend brauchen". (KNA)
15 Uhr: Katholische Kirche: Corona-Minus nicht seriös zu beziffern
Die katholische Kirche in Deutschland erwartet ein Minus bei den Kirchensteuereinnahmen wegen der Corona-Krise. Die Höhe könne aber "aktuell nicht seriös beziffert werden", sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn. Wegen eines zu erwartenden wirtschaftlichen Einbruchs und einer daraus folgenden Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit müsse mit einem Rückgang gerechnet werden. Wie hoch dieser ausfalle, hänge wesentlich von der Länge des sogenannten Shut-Downs ab.
Entscheidend ist laut Kopp, wann und in welchem Maße die derzeitigen einschränkenden Maßnahmen gelockert würden und wie sich die anschließende wirtschaftliche Erholung gestalte. "Hier werden von Seiten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute verschiedene Szenarien diskutiert, die jeweils zu unterschiedlichen Konsequenzen für die Steuereinnahmen führen würden." Ähnlich äußerte sich auf Anfrage der Sprecher des Erzbistums Köln, Christoph Heckeley. "Es ist noch zu früh, die Auswirkungen bereits jetzt beziffern zu wollen."
Die Kirchensteuer beträgt in der Regel neun Prozent der Lohn- und Einkommensteuer der Kirchenmitglieder, in Baden-Württemberg und Bayern sind es acht Prozent. Auch auf Kapitalerträge wird Kirchensteuer erhoben. Der Staat zieht den Beitrag der Kirchenmitglieder ein. Dafür erhält er rund drei Prozent des Gesamtaufkommens. 2018 verzeichnete die katholische Kirche eine Rekordeinnahme von rund 6,64 Milliarden Euro (2017: 6,43 Milliarden Euro), die evangelische Kirche erhielt 5,79 Milliarden Euro (5,67 Milliarden Euro). Die Kirchen finanzieren damit vor allem ihr Personal in Seelsorge, Schulen und sozialen Einrichtungen. Eine von den beiden Kirchen 2019 veröffentlichte Studie ergab die Prognose, dass sich die Kaufkraft der Kirchensteuereinnahmen bis 2060 in etwa halbiert. (KNA)
14:50 Uhr: Bischof Jung: Geistliche Besinnung durch Krise befördert
Der Würzburger Bischof Franz Jung sieht in den derzeit den Menschen wegen der Corona-Krise auferlegten Regeln eine neue Art des Fastens. Doch der direkte Kommunikationsverzicht werde durch viele andere Werke der Nächstenliebe aufgefangen, sagte Jung dem Deutschlandfunk. Es sei sehr bewegend zu sehen, dass das, was die Fastenzeit eigentlich wolle, nämlich die Erneuerung des Menschen und eine geistliche Besinnung auf das, was wichtig sei, "dass das durch diese Krise eigentlich noch mal befördert worden ist".
Er sei sehr dankbar für die große Disziplin, mit der sich die Menschen hierzulande an diese Einschnitte hielten, sagte Jung. Das zeige, dass es offenbar gelungen sei, den Ernst der Situation zu vermitteln. Zugleich verwies der Bischof auf die riesige Welle der Hilfsbereitschaft, die derzeit über das Land rolle, und die zu spürende Solidarität. Genau dies wolle Fastenzeit eigentlich: der Mensch möge sich besinnen, an den Nächsten denken und für den anderen etwas tun.
Zugleich zeigte sich der Bischof überzeugt, dass gerade jetzt die Botschaft von Ostern als großes Fest der Hoffnung wichtiger sei als sonst. Denn viele Menschen seien aufgrund der täglich medial vermittelten Bilder wie etwa endlosen Sargreihen beunruhigt. (KNA)
14:40 Uhr: Evangelischer Medienbischof verteidigt Gottesdienstverbote
Der evangelische Medienbischof Volker Jung hat die in der Corona-Krise verfügten Verbote öffentlicher Gottesdienste gegen innerkirchliche Kritik verteidigt. "Ich halte es für unverantwortlich, jetzt zu sagen, bitte versucht irgendwelche Formen zu finden, in denen wir miteinander Gottesdienst feiern können", sagte Jung am Dienstag in einer Video-Pressekonferenz. Der Schutz des Lebens habe derzeit "höheren Rang". Es gebe hier auch "nichts zu kämpfen oder sich gar in irgendeiner Weise bekenntnismäßig zu behaupten", so Jung, der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und Medienbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.
Jung sagte, er könne die kritische Position des evangelischen Theologen und Bestseller-Autors Peter Hahne "überhaupt nicht teilen". Hahne hatte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) erklärt, ohne Gottesdienste mit physischer Präsenz der Gläubigen sehe er den "Markenkern" von Kirche bedroht. Eine Öffnung lasse sich mit einfachen Mitteln sicher gestalten - mit "Abstand statt Leerstand" wie etwa im Supermarkt. Jung hält dieses Argument für "falsch" und sieht "große Unterschiede" mit Blick auf den Einkauf in Supermärkten. Dort hätten Menschen die Möglichkeit, sich in bestimmten Abständen voneinander zu bewegen. Das sei anders, "als wenn ich Menschen in eine Kirche einlade, wo sie über einen längeren Zeitraum in einem Raum zusammen sind". Offenbar sei das Infektionsrisiko da mit Bezug auf Virologen "sehr viel größer".
Hahne, ehemaliges Mitglied im Rat der EKD, hatte der Kirchenführung zudem vorgeworfen, die Kirchen geschlossen zu haben, noch bevor der Staat Verbote erlassen hatte. Jung sagte hingegen: "Wir haben uns schon schwer damit getan, zu sagen: Keine Gottesdienste mehr." Dann sei aber die "deutliche Regelung" des Landes Hessen und anderer Bundesländer gekommen. Danach sei für die Landeskirche völlig klar gewesen, sich an dieser Stelle "nicht in irgendeiner Weise zu widersetzen". Die EKHN verschickt nach eigenen Angaben in dieser Woche einen Brief an etwa eine Million evangelische Haushalte im Kirchengebiet. Das Schreiben trage in Zeiten von Kontaktsperren bewusst den Titel "Gottkontakt" und thematisiere vielfältige Möglichkeiten des Betens. (KNA)
14:30 Uhr: Katholische Bischöfe finden Gottesdienstverbot weiter vernünftig
Die katholischen Bischöfe unterstützen weiterhin die behördlichen Einschränkungen für öffentliche Gottesdienste. "Mit dem jetzt bestehenden Gottesdienstverbot handelt die Kirche in Deutschland - bei allem Verständnis für die Feier der Eucharistie - vernünftig und verantwortungsvoll", sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag in Bonn. In einem Gemeinsamen Wort hatten die Kirchen in Deutschland bereits am 20. März ihre Unterstützung der staatlichen Maßnahmen bekundet.
Papst Franziskus feiere auch die Gottesdienste mit einer Minimalbeteiligung. "Alle deutschen Bistümer haben sich zu diesem Schritt entschlossen. Wir sind dankbar, dass in den über 10.000 Pfarreien und Seelsorgestellen in Deutschland dieses Verbot beachtet wird, weil die Situation eine besondere ist", ergänzte Kopp.
Vereinzeln hatten sich Kirchengemeinden, Theologen und Staatsrechtler kritisch geäußert und pauschale Gottesdienstverbote als problematisch bezeichnet. Außerdem müssen sich derzeit bundesweit Gerichte mit Klagen gegen die Einschränkung der kirchlichen Feiern beschäftigen. (KNA)
14:15 Uhr: Katholischer Verband sorgt sich um Sonntagsschutz
Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB) hat einen Vorstoß des Einzelhandelsverbands HDE zu einer Änderung bei den Landeöffnungszeiten zurückgewiesen. Der HDE nutze die Corona-Krise als Plattform "für einen weiteren Generalangriff auf den Sonntag und damit auf unsere Verfassung und unsere Kultur", erklärte KAB-Bundespräses Stefan Eirich am Dienstag in Köln. Zuvor hatte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth eine Möglichkeit der Sonntagsöffnung für Läden und Geschäfte gefordert, um massenhaft Insolvenzen nach der Corona-Krise abzuwenden.
Genth sagte am Freitag dem Portal t-online.de: "Nach der Krise sollten alle Geschäfte auch sonntags öffnen dürfen. Die Menschen bekämen so mehr Zeit, um ihre Einkäufe nachzuholen. Eine solche Regelung sollte zumindest für die erste Zeit nach Ende der Beschränkungen gelten." Shoppen sei "auch eine Freizeitaktivität" argumentierte der HDE-Hauptgeschäftsführer. "Nach Wochen in Selbstisolation werden die Menschen wieder hinaus wollen, um einzukaufen. Hier darf es keine Denkverbote geben." Genths Vorstoß stehe in direktem Widerspruch zur Mitteilung der großen Discounter und Lebensmittelkonzerne, die noch vor wenigen Tagen zusätzlichen Ladenöffnungen an Sonntagen eine klare Absage erteilt hätten, so die KAB. Der katholische Verband wies darauf hin, dass die Angestellten im Einzelhandel die Hauptbetroffenen sein würden. "Also genau ein Gutteil jener Beschäftigten, die während der laufenden Krise in den sogenannten systemrelevanten Branchen massiven Mehrbelastungen und gesundheitlichen Gefährdungen ausgesetzt sind." Die richtige Antwort auf deren "bewundernswerte Leistung" könne nur eine dauerhaft faire Bezahlung, "in keinem Fall aber der Wegfall des einzigen Erholungstages sein".
Unverständnis äußerte Eirich auch über die Landesregierungen von Baden-Württemberg und Bayern, die Öffnungen von sogenannten lebensnotwendigen Läden an Sonntagen und gar an den höchsten christlichen und jüdischen Feiertagen erwägen. "Es gibt keine Krise bei der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln. Mit einer weiteren Lockerung der Ladenöffnungszeiten belastet die Politik einmal mehr die Beschäftigten anstatt ihnen den grundgesetzlichen Schutz der Arbeitsruhe zu garantieren." (KNA)
14 Uhr: Kirchliche Bank stellt Plattform für Online-Kollekten bereit
Pfarreien können in der Corona-Krise online Kollekten sammeln. Das entsprechende Angebot der Darlehnskasse Münster (DKM) sei bis 30. Juni für die Gemeinden kostenlos, teile das Bistum Münster am Dienstag mitteilte. Die Spezialbank für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen betreibe seit mehreren Jahren ein Online-Spendenportal. Es bilde nun die Basis für die virtuelle Kollekte.
Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, sind öffentliche Gottesdienste derzeit untersagt. Daher entfällt in den Pfarreien auch die Kollekte.
Die 1961 gegründete Darlehnskasse versteht sich als Bank für die katholische Kirche und den Caritasverband. Zu den Kunden zählen Bistümer, Pfarrgemeinden, kirchliche Mitarbeiter sowie Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen, Heime, Orden und Stiftungen. (KNA)
13 Uhr: Ostergottesdienste im Düsseldorfer Autokino
Im Autokino an der Düsseldorfer Messe finden zum Osterfest drei öffentliche Gottesdienste statt. Immer jeweils um 11.00 Uhr werden am Karfreitag ein ökumenischer, am Ostersonntag ein katholischer und am Ostermontag ein evangelischer Gottesdienst vor der Leinwand gefeiert, wie das Autokino am Dienstag auf Anfrage bestätigte. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Die kostenfreien Tickets müssen den Angaben zufolge vorab online bestellt werden, weil die Anzahl der Plätze auf 500 limitiert ist.
Nach Angaben des Veranstalters wird der Altar auf einem Lastwagen vor der Großleinwand stehen, die ansonsten leer bleibt. Es werde die Audioanlage des Kinos genutzt, um die Worte des jeweiligen Pfarrers an die Menschen in den Autos weiterzugeben.
Laut Düsseldorfer Stadtdekanat handelt es sich bei der Feier am Ostersonntag um eine Heilige Messe, die vom zukünftigen Stadtdechanten Frank Heidkamp zelebriert wird. Wegen der durch das Coronavirus bedingten Einschränkungen werde es allerdings keine öffentliche Kommunion geben. (KNA)
12:50 Uhr: Ökumenisches "Wort zum Sonntag" in der Osternacht
Erstmals wird es ein gemeinsames "Wort zum Sonntag" von katholischer und evangelischer Kirche geben. Eine solche ökumenische Kooperation gab es in der bald 70-jährigen Geschichte der ARD-Sendung bisher nicht, wie die katholische Deutsche Bischofskonferenz gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie der ARD am Dienstag mitteilte. Der Grund dafür sei die besondere Situation wegen der Corona-Pandemie.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing, und der EKD-Ratsvorsitzende, Bayerns Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, werden demnach am Samstag in der Osternacht um 23.50 Uhr im Ersten zu sehen sein. Das "Wort zum Sonntag", das laut Bischofskonferenz in einem Studio mit beiden Bischöfen aufgezeichnet wird, kann laut der Mitteilung bereits samstags ab 18.00 Uhr auf der Webseite der Sendung unter www.daserste.de/wort sowie in der ARD-Mediathek geschaut und nachgelesen werden. (KNA)
12:40 Uhr: Bundesweiter "Flashmob" nach Fernsehgottesdienst am Ostersonntag
Nach dem Ostergottesdienst im ZDF sind bundesweit Musiker zu einem "Flashmob" aufgerufen. Bläser, Sänger, Organisten und Pianisten sollen am Ostersonntag ab 10.15 Uhr das Lied "Christ ist erstanden" auf Balkonen, in Gärten oder an Fenstern spielen, wie die Evangelische Kirche von Westfalen am Dienstag in Bielefeld mitteilte. Der Gottesdienst mit der westfälischen Präses Annette Kurschus wird ab 9.30 Uhr aus der Saalkirche Ingelheim in Rheinland-Pfalz übertragen. Öffentliche Feiern sind wegen der Corona-Pandemie derzeit untersagt. (KNA)
12:20 Uhr: Bischof bittet Priester um drei Monatsgehälter für Nothilfe
Der Bischof von Bergamo, Francesco Beschi, hat die Priester seiner Diözese aufgerufen, drei Monatsgehälter für Nothilfe in der Corona-Krise zu spenden. Dies sei ein "großes Opfer"; die geistliche Nähe, welche die Kirche in den vergangenen Wochen gezeigt habe, brauche aber eine "bedeutende, weil anspruchsvolle Geste", so Beschi in einem Brief, den er zu Gründonnerstag an seine Geistlichen richtete und der auf der Internetseite des Bistums zitiert wird.
Der Bischof verwies auf einen ähnlichen Gehaltsverzicht von Priestern während der Finanzkrise ab 2008. Die jetzigen Spenden seien für einen Nothilfe-Fonds gedacht, aus dem erneut Familien, Arbeitslose und Arme Zuwendungen erhalten sollen.
Weiter regte Beschi an, zu gegebener Zeit auf zentralen Friedhöfen Gottesdienste zu halten. Dabei solle jener Toter gedacht werden, die wegen der Pandemie nicht angemessen beigesetzt werden konnten. (KNA)
12:10 Uhr: Kanal "Gnadenbild Altötting 24/7" hat schon gut 1.500 Abonnenten
In Deutschlands größtem Marienwallfahrtsort im oberbayerischen Altötting sind zwar seit 21. März "zum Schutz aller" sämtliche Kirchen zu. Doch das Beten in der Gnadenkapelle vor der Schwarzen Madonna ist seither auf dem eigens eingerichteten Youtube-Kanal unter "Gnadenbild Altötting 24/7" zumindest virtuell weiter möglich. Auch in der Corona-Krise sei Maria als Mutter allen nahe, die bei ihr Zuflucht suchten, heißt es dort. Täglich um 8, 9, 10, 11 und 19 Uhr werden in der Kapelle Gottesdienste gefeiert sowie um 15 Uhr der Rosenkranz gebetet. Außerhalb der Messen ist dauerhaft das Allerheiligste ausgesetzt.
Der Video-Kanal wurde bisher von 1.580 Leuten abonniert (Stand: 7. April). Um das Angebot weiter aufrechterhalten zu können, wird auf der Seite zugleich ein "Opferstock-Beitrag" zur Unterstützung erbeten. Die Wallfahrtsadministration hat auf ihrer Internetseite zudem den Gläubigen angeboten, dass jeder, der eine Bitte oder ein Gebetsanliegen habe, sich damit per Mail an kaplan.altoetting@gmail.com wenden könne. Kaplan Michael Osterholzer werde die Zuschriften aufnehmen und sie anonym in die Heilige Messe, die er täglich feiere, einschließen.
Der oberbayerische Wallfahrtsort Altötting gilt als das "religiöse Herz Bayerns". Mehr als eine Million Menschen pilgern jährlich zur Schwarzen Madonna in der Gnadenkapelle auf dem Kapellplatz. Die vermutlich in Burgund oder am Oberrhein entstandene geschnitzte Marienfigur mit dem Jesuskind kam um 1330 nach Altötting, wo die Gottesmutter bereits seit dem 9. Jahrhundert verehrt wurde. Berichte über zwei Heilungswunder im Jahr 1489 begründeten die inzwischen über 500-jährige Tradition der Wallfahrt. (KNA)
12 Uhr: Zeitung: Mehr als 100 Priester in Italien an Covid-19 gestorben
In Italien sind einem Bericht der Zeitung "Il Giornale" (Dienstag) zufolge bereits mehr als 100 Priester an Covid-19 gestorben. Demnach stammen die Priester aus allen Landesteilen; der jüngste von ihnen sei 45 Jahre, der älteste 100 Jahre alt gewesen. Die Zeitung beruft sich auf Angaben der italienischen Bistümer. Darin enthalten seien nicht die an Covid-19 gestorbenen Missionare, Diakone und Ordensschwestern.
Die Diözese Bergamo wolle für diese Priester wie für alle, die ohne ein ordentliches Begräbnis beigesetzt wurden, ein Requiem feiern, sobald dies wieder möglich sei. Die Gegend um Bergamo gilt als eine der am schwersten von der Pandemie getroffenen Regionen Italiens. (KNA)
11:45 Uhr: Lebensmittelgeschäfte bleiben Karfreitag und Ostersonntag geschlossen
Trotz Sonderöffnungsregelungen für den Lebensmitteleinzelhandel während der Corona-Pandemie bleiben die Supermärkte in den meisten Bundesländern an Karfreitag und Ostersonntag geschlossen. Das ergab eine Umfrage des Evangelischen Pressedienst (epd) unter den 16 Bundesländern und den Einzelhandelskonzernen Rewe, Edeka, Aldi und Lidl. Nur in wenigen Bundesländern besteht rechtlich die Möglichkeit, dass Läden öffnen. Darunter sind Brandenburg und das Saarland. Im Saarland dürfen Supermärkte und Lebensmittelläden zwischen 10 und 15 Uhr öffnen. In Schleswig-Holstein dürfen am Karfreitag und an Ostermontag nur Apotheken und Tankstellen öffnen, am Ostersonntag aber auch Lebensmittelmärkte. In Nordrhein-Westfalen gilt das laut Wirtschaftsministerium nur für Apotheken.
Allerdings öffnen die Einzelhandelskonzerne ihre Geschäfte auch dort nicht, wo eine Öffnung möglich wäre. Rewe, Edeka, Lidl, Aldi Nord und Aldi Süd teilten dem epd mit, ihre Läden blieben geschlossen. "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen Ruhepausen, um Kräfte zu sammeln, sich zu erholen, Zeit mit ihren Partnern und Familien zu verbringen", erklärte Aldi Nord. Daher das Unternehmen keine Verlängerung der Öffnungszeiten und keinen Sonntagsverkauf auch nicht an den Osterfeiertagen. Aldi Süd teilte mit, dass man am Gründonnerstag und am Karsamstag die Filialen flächendeckend ab sieben Uhr öffne, um die Einkäufe zeitlich zu entzerren. Alle Konzerne appellierten an die Kunden, ihre Einkäufe gut zu planen und auch schon an den Tagen vor Ostern einzukaufen.
In allen Bundesländern gelten seit Mitte März Verordnungen über den Umgang mit der Corona-Pandemie. Die meisten Bundesländer erlauben seither auch Sonntagsöffnungen zum Beispiel für Lebensmittel- und Drogeriemärkte, von denen aber meist auch kein Gebrauch gemacht wird. In der vergangenen Woche hatte es in Baden-Württemberg eine Debatte über eine mögliche Öffnung der Läden an Karfreitag gegeben. Zunächst hatte das Land die Ladenöffnung erlaubt, nach Kritik von Kirchen und Gewerkschaften, diese Entscheidung aber zurückgenommen. Karfreitag und Ostern sind die beiden höchsten christlichen Feiertage. An Karfreitag gedenken Christen dem Kreuzestod Jesu Christi, an Ostern feiern sie seine Auferstehung von den Toten. (epd)
11:30 Uhr: Bistum Hildesheim: Kein Glockenläuten am Karfreitag
Das tägliche Läuten der Kirchenglocken im Bistum Hildesheim um 21.00 Uhr wird am Karfreitag unterbrochen. Darauf machte die Diözese am Dienstag aufmerksam. Karfreitag gehöre als Gedächtnistag der Kreuzigung Christi zu den sogenannten stillen Feiertagen, an denen auch keine ruhestörenden Vergnügungsveranstaltungen stattfinden dürfen.
Zu hören seien die Kirchenglocken erst wieder am Karsamstag um 21.00 Uhr, wenn der Beginn der Osternacht angekündigt werde, so das Bistum. Am Ostersonntag würden dann um 12.00 Uhr alle Glocken der evangelisch-lutherischen und katholischen Kirchen für 15 Minuten gemeinsam erklingen, um in ökumenischer Verbundenheit die Osterfreude zu verkünden.
Die Glocken der Kirchen läuten täglich seit Mitte Mär "als Zeichen des Dankes an Gott, für seine Nähe auch in schwieriger Zeit", so Bischof Heiner Wilmer. "Sie läuten als Zeichen des Dankes an die Menschen, die sich jetzt ganz besonders um andere kümmern, zum Beispiel Ärzte und Pflegekräfte." (KNA)
11:15 Uhr: Bischöfe danken Helfern für Einsatz in der Corona-Krise
Die katholischen Bischöfe bedanken sich bei Helfern für ihren Einsatz in der Corona-Krise. "Auf vielfältige Weise stehen Sie in dieser ganz und gar außergewöhnlichen Situation den Menschen bei", hieß es in einem am Dienstag von der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn veröffentlichten Brief. "Dass wir zum Schutz von alten und kranken Menschen auf Distanz gehen können, dass Ratsuchende dennoch weiterhin Gehör finden, machen Sie möglich."
Die Vorsitzenden der Caritaskommission, Erzbischof Stephan Burger (Freiburg), der Pastoralkommission, Bischof Franz-Josef Bode (Osnabrück) und der Kommission Ehe und Familie, Erzbischof Heiner Koch (Berlin), wandten sich mit dem Schreiben an die Mitarbeiter in der Caritas, den Beratungsstellen und der entsprechenden Seelsorge. "Noch nie, solange die meisten von uns denken können, gab es eine so umfassende Durchkreuzung unseres öffentlichen und privaten Lebens wie jetzt durch das Coronavirus, und das weltweit und in unmittelbarer Nähe. Nur schrittweise erkennen wir, was das alles für uns bedeutet", erklärten die (Erz-)Bischöfe.
Burger, Bode und Koch unterstrichen den "unermüdlichen" wichtigen Dienst unter anderem in den sozialen, diakonischen und administrativen Diensten und Einrichtungen der Caritas, in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Beratungsstellen, in der Telefon-, Gefängnis-, Krankenhaus- und Notfallseelsorge, in der Seelsorge für Menschen mit Behinderung, aber auch in der Senioren- und Altenheimseelsorge und in der Palliativ- und Hospizseelsorge. (KNA)
11 Uhr: Käßmann sieht in Hilfsaktionen "Auferstehungsgeschichten"
Die hannoversche Theologin Margot Käßmann (61) sieht in den derzeit aufgrund der Corona-Krise laufenden Hilfsaktionen vieler Menschen österliche "Auferstehungsgeschichten". "Von Menschen, die aufstehen gegen Einsamkeit, Angst und Krankheit", sagte die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dem Evangelischen Pressedienst (epd). Wenn einer für den Nachbarn einkaufen gehe, eine freiwillig Dienst tue in einem Pflegeheim, wo allerorten Verkäuferinnen die Regale auffüllten und an der Kasse säßen - "überall ereignen sich Geschichten der Hoffnung und der Liebe".
Vom bevorstehenden Osterfest erhofft sich Käßmann einen Schub an Mut, Hoffnung und Lebensfreude. "Ostern steht für Zuversicht", betonte die Theologin. Die Osterbotschaft der Bibel erzähle, dass das Leben stärker sei als der Tod und die Liebe die Kraft sei, die auch die dunkelste Zeit überwinde. "Karfreitag mit dem Tod Jesu ist der Tag der Angst, der Stille, des Todes. Ostern feiern wir mit der Auferstehung das Leben, das weiter geht als der Tod." Durch die Epidemie seien viele Menschen erschüttert und in Existenzängsten, gesundheitlich und wirtschaftlich. Sie wünsche sich, dass die Ostergottesdienste im Radio und im Fernsehen genauso wie ein gemeinsam verabredetes Glockenläuten der evangelischen und katholischen Kirche am Sonntag um 12 Uhr das Gefühl vermitteln könnten, dass die Krise überwunden werde. "Diese Hoffnungsbilder brauchen wir jetzt dringend."
Es gebe zwar Menschen, die auch jetzt zuallererst an sich selbst dächten, räumte Käßmann ein. Aber ihr Menschenbild sei eher positiv. "Ich denke, dass Krisen auch das Beste hervorbringen. Menschen helfen, von denen du es nicht erwartet hättest. Andere tun selbstverständlich ihren Dienst, obwohl sie sich verkriechen könnten." Sich in Zeiten gebotener Abstandsregeln gedanklich zu verbinden, das helfe. "Viele Menschen finden kreative neue Formen der sozialen Nähe ohne körperlichen Kontakt. Das finde ich ermutigend." Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Mitte des christlichen Glaubens: die Auferstehung Jesu Christi von den Toten nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz. (epd)
10:45 Uhr: Debatte über Ausfall von öffentlichen Gottesdiensten an Ostern
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat Verständnis dafür gezeigt, dass es an den Osterfeiertagen keine öffentlichen Gottesdienste geben wird. Die Rettung von Menschenleben müsse stets der "leitende Gesichtspunkt" sein, sagte Bedford-Strohm der "Rheinischen Post" (Dienstag). Dies gehe auch für die Kirchen vor. "Aus christlicher Nächstenliebe werden wir alles tun, was dazu beiträgt, das Virus einzudämmen und dennoch miteinander Ostern feiern zu können: Ob über Fernsehgottesdienste, Livestreams oder Telefonandachten, die Osterbotschaft lässt sich nicht aufhalten."
Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sehe er als Herausforderung für die Demokratie. "Seit Ausbruch der Corona-Krise ist unsere demokratische Gesellschaft herausgefordert wie selten zuvor", sagte Bedford-Strohm. Jeden Tag stünden Politiker vor der Aufgabe, mit Augenmaß neu abzuwägen zwischen notwendigen temporären Einschnitten bei den Freiheitsrechten und der Belastbarkeit des Gesundheitssystems. Beides müsse sorgsam ausbalanciert werden.
In derselben Zeitung kam dagegen Kritik vom Staatsrechtler Horst Dreier. "Die Gottesdienste überall pauschal zu verbieten, halte ich für sehr problematisch." Gerade in der Corona-Krise sehnten sich viele Menschen nach seelischer Erbauung und geistlichem Zuspruch, daher habe ihn das Verbot schockiert. "Zum ersten Mal seit Menschengedenken wird es keine Ostergottesdienste geben." Er frage sich, warum Gottesdienste nicht wie Plenarsitzungen oder Pressekonferenzen organisiert werden könnten. "So voll sind unsere Gotteshäuser ja in der Regel nun auch wieder nicht." Dreier schlug vor, die Kapazitäten in den Kirchen zu begrenzen, Abstandsregeln einzuführen und die Kirchen zu ermuntern, mehrere Gottesdienste am Tag abzuhalten. "Online-Gottesdienste sind kein wirklicher Ersatz." (KNA)
10:30 Uhr: Almosenmeister des Papstes bittet Kurienmitglieder um Spenden
Der Sozialbeauftragte des Papstes, Kardinal Konrad Krajewski, hat Kardinäle, Bischöfe und Priester der "Cappella Pontificia" um Spenden für Opfer der Corona-Krise gebeten. In einer am Montagabend verbreiteten Mitteilung des Päpstlichen Almosenamtes, das Krajewski leitet, heißt es: Da wegen der Corona-Krise die Päpstliche Kapelle nicht mehr an liturgischen Feiern des Papstes teilnehmen könne - was ihre Aufgabe ist -, möge sie ihre Nähe zum Bischof von Rom durch eine solche Solidaritätsgeste ausdrücken.
Der Papst werde dann über den Verwendungszweck "dieser für die Linderung des gesundheitlichen Notstands gesammelten Almosen entscheiden", wird in der Mitteilung aus Krajewskis Brief zitiert. Der polnische Geistliche, den Papst Franziskus zum Kardinal ernannte, hat das traditionelle päpstliche Almosenamt ausgebaut. Seit Beginn der Corona-Pandemie in Italien ist der sogenannte Almosenmeister oft persönlich in Rom mit Mitarbeitern unterwegs, um Obdachlosen und anderen Bedürftigen mit Sachspenden und Essensausgaben zu helfen.
Die sogenannte Päpstliche Kapelle, meist mit dem italienischen Begriff "Cappella pontificia oder papale" benannt, ging aus dem früheren Päpstlichen Hofstaat hervor. Diesen verkleinerte Papst Paul VI. 1968 zum Päpstlichen Haus, aufgeteilt in Päpstliche Familie und Päpstliche Kapelle. Die "Familie" ist vor allem für die offiziellen Amtsgeschäfte des Papstes als Souverän des Vatikanstaates zuständig. Die "Cappella pontificia" hingegen assistiert dem Papst in seiner Eigenschaft als geistliches Oberhaupt der Kirche, etwa indem sie liturgische Anlässen mit ihm vorbereitet und mitfeiert. (KNA)
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