Kanzleramtsminister Braun rechtfertigt Gottesdienstverbote
13:50 Uhr: Ostkirchenkongregation richtet Corona-Nohilfefonds ein
Die vatikanische Ostkirchenkongregation hat auf Anregung von Papst Franziskus einen eigenen Corona-Nothilfefonds eingerichtet. Wie der Vatikan am Samstag mitteilte, sind an der Initiative mehrere kirchliche Organisationen beteiligt. Ziel sei es, angesichts der Pandemie vor allem den Ärmsten unter den Betroffenen beizustehen.
Erste konkrete Projekt seien bereits geplant, hieß es. So sollen im Namen von Papst Franziskus zehn Beatmungsgeräte an syrische Krankenhäuser gespendet werden. Das Sankt-Joseph-Krankenhaus in Jerusalem bekomme drei solche Geräte. Auch das Krankenhaus der Heiligen Familie in Bethlehem erhalte eine "außerordentliche Zuwendung". Zudem sollen Corona-Testkits nach Gaza geliefert werden. Darüber hinaus sicherte die Ostkirchenkongregation zu, dass trotz der gegenwärtig unsicheren Finanzlage weiter regelmäßig Geld an Schulen und katholische Universitäten fließe. Das Gleiche gelte für das Engagement der Behörde in Sachen Flüchtlingshilfe in Syrien, im Irak, im Libanon sowie in Jordanien. (KNA)
12:45 Uhr: Ökumenischer Patriarch würdigt Ärzte und Pfleger
Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., hat in seiner Botschaft zum orthodoxen Osterfest den Einsatz von Ärzten und Pflegern im Kampf gegen Corona gewürdigt. Für dieses Engagement seien die Kraft des Glaubens und die Hoffnung auf die Auferstehung und das ewige Leben wesentliche Kraftquellen, so das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie. Die orthodoxe Kirche feiert am Sonntag das Osterfest. Die derzeit wütende Corona-Pandemie zeige, "wie zerbrechlich der Mensch ist, wie leicht ihn Schrecken und Verzweiflung befallen, wie ohnmächtig seine Kenntnisse und sein Selbstvertrauen sind", schreibt der Patriarch von Konstantinopel. Ebenso hinfällig sei die Einstellung, "der zufolge der Tod ein Ereignis lediglich am Lebensende sei und dass darum das Vergessen oder das Verdrängen des Todes die angemessene Weise sei, sich mit ihm zu befassen".
Die aktuellen Grenzsituationen zeigten, dass der Mensch nicht imstande sei, sein Leben kraftvoll zu meistern, wenn er glaube, der Tod sei die unüberwindliche Grenze, so Bartholomaios in seiner Osterbotschaft. "Es ist schwer, menschlich zu bleiben, wenn wir keine Hoffnung auf die Ewigkeit haben." Diese Hoffnung lebe aber in den Herzen aller Ärzte, Pfleger, freiwilligen Helfer, Spender und aller, die ihren leidenden Mitmenschen großmütig und mit Opfermut, Selbstaufopferung und Liebe beistünden.
Weiter betont der Patriarch in seiner Osterbotschaft: "In Gottes Reich gibt es weder Schmerz noch Tod, sondern Leben, das nicht endet." Der Glaube an Christus gebe die Kraft, Ausdauer und Geduld, "die Prüfungen zu ertragen", denn "Christus ist es, der jede Krankheit heilt und uns vom Tod erlöst". Der Glaube an die Auferstehung verleugne nicht die harte Realität und sei auch keine psychologische Abwehr des Todes. "Doch wissen wir, dass das gegenwärtige Leben nicht das ganze Leben ist, dass wir hier 'Wanderer' sind, dass wir Christus gehören und dass wir zu Seiner ewigen Herrschaft unterwegs sind", so Bartholomaios. Das Vorhandensein von Schmerz und Tod, so greifbar es auch sei, "ist nicht die letzte Wirklichkeit. Diese ist vielmehr die endgültige Vernichtung des Todes." (KNA)
11.50 Uhr: Kanzleramtsminister Braun rechtfertigt Gottesdienstverbote
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hat die strikten Vorgaben für Gottesdienste in der Corona-Krise gerechtfertigt. "Wir haben an der Ausbreitung des Virus etwa im Elsass gesehen, dass dort Gottesdienste, wo auch viel gesungen wurde, das Virus katapultartig verbreitet haben", sagte er der "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger" (Samstag). Deshalb habe man sich "schweren Herzens" entschlossen, die Kirchen für gemeinsame Gottesdienste vorerst nicht wieder zu öffnen. (KNA)
10:45 Uhr: Papst würdigt Corona-Ärzte für Dienst an behinderten Patienten
Der Papst hat in seiner Frühmesse am Samstag Ärzte gewürdigt, die sich speziell um behinderte Corona-Patienten kümmern. Diese benötigten besondere Zuwendung und Unterstützung, sagte Franziskus in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta im Vatikan. Eine Ordensfrau, die sich für Taubstumme einsetze, habe ihm "von der sehr schwierigen Arbeit" der Ärzte mit den behinderten Patienten berichtet. "Beten wir für diese Mediziner, dass sie weiterhin im Dienst dieser Menschen stehen", so das Kirchenoberhaupt.
Die Frühmessen in der Corona-Krise widmet Franziskus meist bestimmten Personengruppen, die sich um die Kranken kümmern oder selbst vom Virus betroffen sind.
9:20 Uhr: Nordkirchen-Landesbischöfin: Bald wieder Gottesdienste
Die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, ist zuversichtlich, dass es bald wieder öffentliche Gottesdienste in der Region geben wird. Schon Anfang bis Mitte Mai könne das der Fall sein, sagte sie am Freitag in Schwerin. Als Schutzmaßnahmen müssten dabei regulierte Teilnehmerzahlen, ausreichend Abstand und strenge Hygiene eingehalten werden. Derzeit sei die Nordkirche in Gesprächen mit den Landesregierungen, um nach den Verabredungen auf Bundesebene ihre jeweiligen Regelungen zu treffen.
Vertreter von Bund und Ländern, Kirchen und Religionsgemeinschaften hatten sich am Freitag in Berlin darauf verständigt, kommende Woche konkrete Wege für eine schrittweise Lockerung der Beschränkungen religiöser Zusammenkünfte und damit auch von Gottesdiensten zu prüfen. Danach sind schrittweise Öffnungen "zeitnah" nach dem 30. April möglich - für diesen Tag ist die nächste Schaltkonferenz der Kanzlerin mit den Länderchefs geplant. Die Religionsvertreter sollen nun Konzepte vorlegen, wie Gottesdienste unter Einhaltung von Hygieneregeln stattfinden könnten.Bei den Regelungen für die Bundesländer sollte regionalen Besonderheiten Rechnung getragen werden, forderte Kühnbaum-Schmidt. Aus unterschiedlichen Erfahrungen könnte die Kirche lernen, wie mit einer dynamischen Entwicklung flexibel und jeweils situationsgerecht umzugehen sei.
Die Nordkirche umfasst Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Mit rund zwei Millionen Mitgliedern ist sie die fünftgrößte Landeskirche in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), flächenmäßig die zweitgrößte. (KNA)
8:55 Uhr: Vatikan erhält wegen Corona Aufschub in Anti-Geldwäsche-Überprüfung
Eine Überprüfung des Vatikan hinsichtlich seiner Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung wird wegen der Corona-Krise auf den Herbst verschoben. Das teilte die Europaratskommission Moneyval am Freitagabend auf Anfrage mit. Ursprünglich sollte der mehrtägige Besuch der Experten aus Straßburg im Vatikan am 27. April beginnen. Neuer Termin sei jetzt vom 28. September bis 9. Oktober.
Wie ein Europaratssprecher weiter mitteilte, soll die Evaluation klären, ob im Vatikan die erforderlichen Gesetze und Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung in Kraft sind und ob diese angewandt werden. Bereits im März 2019 habe ein Training für die zuständigen Stellen begonnen. Es ist die fünfte turnusmäßige Untersuchung für den Heiligen Stuhl.
Der Bericht der Prüfer wird in einer Plenarrunde erörtert und veröffentlicht. Die Moneyval-Länderreports sind ein wichtiger Anhaltspunkt für die Vertrauenswürdigkeit von Finanzplätzen. Die Finanzaufsicht des Vatikan war im Oktober im Zusammenhang mit einer Investment-Affäre in der Kirchenleitung in eine schwere institutionelle Krise geraten. Erst am Mittwoch wurde der Direktorenposten nach einem halben Jahr Vakanz neu besetzt. (KNA)
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