Papst sieht Märtyrerqualitäten seines Vorgängers

Franziskus: Johannes Paul II. vergoss sein Blut für die Kirche

Veröffentlicht am 05.05.2020 um 13:01 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Der heilige Papst Johannes Paul II. würde am 18. Mai 100 Jahre alt: Grund genug für seinen Nachfolger Franziskus, ihn in einem Buch zu würdigen – denn der ehemalige Pontifex habe nicht nur für die Kirche viel Leid auf sich genommen.

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Papst Franziskus hat Papst Johannes Paul II. (1978-2005) als Mann gewürdigt, der im Leben und im Glauben viel Leid ertragen musste. "Der heilige Johannes Paul vergoss sein Blut für die Kirche", schreibt Franziskus im Vorwort zu einem Buch über den ehemaligen Pontifex, das der Vatikan zu dessen 100. Geburtstag am 18. Mai herausbringt, wie Vatican News am Dienstag berichtete. Bei dem Attentat 1981 und während der schweren Krankheit in seinen letzten Jahren sei der Einsatz des eigenen Lebens für die Kirche bei Johannes Paul II. zum Vorschein gekommen, denn er "bezeugte uns, dass wir selbst in der schweren Prüfung der Krankheit, die wir täglich mit dem menschgewordenen Gott teilen und für unsere Rettung kreuzigen, glücklich bleiben können, dass wir wir selbst bleiben können“, erinnert Franziskus.

Auch in seinen jüngeren Jahren habe Karol Wojtyla – so der bürgerliche Name des späteren Pontifex – viel Schmerz erfahren müssen. Johannes Pauls "persönliche Leiden waren mit denen seines Volkes und seiner Nation Polen verbunden", so Franziskus. So verstarben seine Mutter und sein Bruder, als er noch ein Kind war, sein Vater wenige Jahre später. "Als er in das geheime Seminar in Krakau eintrat, verlor er alle seine engsten Verwandten, er lebte seine gesamte Hingabe an Gott und seine Kirche in einer Zeit, in der so viele seiner Freunde während des Krieges ihr Leben verloren", schreibt Franziskus weiter.

Am 18. Mai 1920 wurde Wojtyla im ponischen Wadowice geboren. 1942 trat er während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg in das geheime Priesterseminar in Krakau ein. 1946 wurde er zum Priester, 1958 zum Bischof geweiht. 1964 wurde er Erzbischof von Krakau und konfrontierte schon damals immer wieder das kommunistische Regime in Polen. Drei Jahre später wurde er Kardinal. Von 1978 bis zu seinem Tod im Jahr 2005 war er 26 Jahre und fünf Monate lang Pontifex. 2011 folgte die Selig-, 2014 die Heiligsprechung. (mpl)