Bereits seit Dezember beurlaubt

Propst nach Vorwurf sexualisierter Gewalt zurückgetreten

Veröffentlicht am 07.05.2020 um 19:32 Uhr – Lesedauer: 

Göttingen ‐ Nach Missbrauchsvorwürfen wurde der Propst von Duderstadt im Bistum Hildesheim beurlaubt. Jetzt trat dieser von seinen Ämtern zurück – nach eigenen Aussagen jedoch unabhängig vom laufenden kirchenrechtlichen Untersuchungsverfahren.

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Der katholische Propst von Duderstadt (Landkreis Göttingen) ist von seinen Ämtern zurückgetreten. Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer nahm den Amtsverzicht mit Wirkung zum 6. Mai an, wie die Katholische Pressestelle Göttingen am Donnerstagabend mitteilte. Gegen den Geistlichen läuft nach dem Vorwurf der sexualisierten Gewalt ein kirchenrechtliches Untersuchungsverfahren, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte. Eine Beurteilung durch den Vatikan stehe noch aus.

Der Rücktritt sei unabhängig von diesem Verfahren erfolgt, hieß es. Mit dem Amtsverzicht wolle der Propst und Bischöfliche Kommissarius für das Untereichsfeld eine Neubesetzung seiner Stelle ermöglichen. Wilmer habe dem Priester seinen Respekt für diesen Schritt ausgesprochen und ihm für seinen Dienst gedankt. Eine Frau hatte nach Angaben des Bistums Hildesheim Anfang November gemeldet, im Alter zwischen 15 und 18 Jahren von dem Geistlichen missbraucht worden zu sein. Die mutmaßlichen Taten sollen sich Anfang der 1980er Jahre ereignet haben. Daraufhin war der Propst im Dezember von Bischof Wilmer beurlaubt worden. Zugleich hatte das Bistum Hildesheim Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt und eine kirchenrechtliche Voruntersuchung eingeleitet. (KNA)