Bischof Feige zeigt nach wie vor Bedenken

Jetzt in allen Bistümern: Öffentliche Messen in Magdeburg ab Montag

Veröffentlicht am 22.05.2020 um 11:49 Uhr – Lesedauer: 

Magdeburg ‐ Das Bistum Magdeburg ist die letzte deutsche Diözese, die öffentliche Gottesdienste mit der Anwesenheit der Gläubigen wieder erlaubt. Dabei gelten jedoch strenge Sicherheitsvorkehrungen. Und Bischof Gerhard Feige hat nach wie vor große Bedenken.

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Im Bistum Magdeburg können Gläubige ab dem 25. Mai wieder an Gottesdiensten in den Gemeinden teilnehmen, wenn bestimmte Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Das schreibt Bischof Gerhard Feige in einem auf den 20. Mai datierten Brief an alle Gläubigen und Verantwortungsträger seiner Diözese. Seit Wochen waren "sogenannte öffentliche Gottesdienste" im Bistum Magdeburg durch die Corona-Krise nicht möglich. Damit finden ab Montag in allen deutschen Bistümern Gottesdienste wieder mit Gläubigen vor Ort statt – wenn auch unter Sicherheitsvorkehrungen.

Feige habe nach wie vor Bedenken, "dass unsere Liturgien unter den vorgeschriebenen hygienischen Vorschriften kaum angemessen und würdig gefeiert werden können." Diese Ansicht werde von vielen Menschen geteilt, so der Bischof. Jedoch könne er "den Wunsch von Gläubigen nach zugänglichen Eucharistiefeiern und tatsächlich erfahrbarer gottesdienstlicher Gemeinschaft verstehen", heißt es weiter. Unter bestimmten Voraussetzungen, wie dem Einhalten der Mindeststandards, hält der Oberhirte es deshalb für "verantwortbar, die Feier von Gottesdiensten vor Ort unter bestimmten Bedingungen wieder zu ermöglichen".

Verzicht weiterhin geboten

Dabei seien auch die Verhältnisse der Gemeinden und Gotteshäuser sowie die Vorgaben der Länder und Landkreise zu beachten. Vor Ort müssten die Verantwortlichen entscheiden, ob und wie Gottesdienste würdig und lebendig gefeiert werden können. Menschen, die zur Risikogruppe gehören, sollen sich demnach "nicht zu Handlungen drängen lassen, die ihre Gesundheit gefährden". Der Oberhirte ruft weiterhin dazu auf, die Ansteckungsgefahr gering zu halten, sodass vorerst auch der Verzicht auf öffentliche Gottesdienste geboten sein könne. Notwendige Anpassungen werden in der kommenden Woche veröffentlicht.

Bereits im April kritisierte Bischof Feige die Lockerungen der Gottesdienstverbote. "Wenn seitens der Kirchen nunmehr der Druck auf den Staat erhöht wird, dass baldmöglichst wieder Gottesdienste nicht nur per Radio, Fernsehen und Livestream mitgefeiert werden können, frage ich mich natürlich, ob das in der den aktuellen gesetzlichen Vorschriften anzupassenden Form tatsächlich den Glauben fördert oder eher zum Krampf wird", schrieb Feige in einem Gastbeitrag für katholisch.de. Gottesdienste unter anderem mit Zugangsbegrenzung, Anwesenheitsliste und einer – noch zu erfindenden – liturgischen Zange halte er für kaum "gottgefällig und heilsdienlich". Zudem hielt er manche Bedingungen für ausgrenzend. (mpl)