Nach den hohen Austrittszahlen bei Katholiken und Protestanten

Umfrage: Nur 20 Prozent halten Kirchen für wichtige Stimme

Veröffentlicht am 30.06.2020 um 12:28 Uhr – Lesedauer: 

Berlin/Erfurt ‐ Welche Relevanz haben die beiden großen Kirchen in Deutschland noch? Laut einer aktuellen Umfrage hält eine Mehrheit der Bundesbürger die Stimme der Kirchen nicht mehr für sonderlich bedeutsam.

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Nur 20 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, dass die Kirchen in Deutschland eine wichtige Stimme für die Gesellschaft sind. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Erfurter Markt- und Sozialforschungsinstituts "INSA-Consulere" im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur "idea". 56 Prozent der Befragten halten die Stimme der Kirchen demnach nicht für gesellschaftlich relevant, 17 Prozent antworteten mit "Weiß nicht", 8 Prozent machten keine Angabe. Für die Erhebung wurden den Angaben zufolge zwischen dem 26. und 29. Juni 2.051 erwachsene Personen befragt.

Jüngere Befragte halten die Diskussionsbeiträge der Kirchen zu gesellschaftlichen Debatten seltener für wichtig als ältere: Bei den 18- bis 29-jährigen Befragten waren es 14 Prozent, bei den über 60-Jährigen 26 Prozent. Das Desinteresse an kirchlichen Stellungnahmen ist im Westen (20 Prozent) fast ebenso ausgeprägt wie im Osten Deutschlands (17 Prozent). Auch bei den Kirchenmitgliedern hält jeweils nur eine Minderheit die Stimme der Kirchen für bedeutend: Bei den freikirchlichen Befragten sind es mit 38 Prozent die meisten, bei den landeskirchlichen Protestanten sind es 30 Prozent und bei den Katholiken 27 Prozent. (stz)