"Ich habe das Bedürfnis, etwas zurückzugeben"

Papst-Verleger Manuel Herder zieht es in die Politik – CDU-Kandidatur

Veröffentlicht am 02.07.2020 um 11:39 Uhr – Lesedauer: 

Freiburg ‐ Er hat die Bücher von Papst Benedikt XVI. herausgebracht. Mit seinem Verlag sorgte er auch durch mehrere Übernahmen auf dem Buchmarkt für bundesweite Schlagzeilen. Nun hat Manuel Herder neue Pläne.

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Manuel Herder (54), Verleger aus Freiburg, will 2021 für die CDU in den baden-württembergischen Landtag einziehen. Der Chef des Traditionsverlags Herder teilte dem CDU-Kreisverband seine Kandidatur für den Wahlkreis Freiburg I mit, wie die "Badische Zeitung" (online Mittwochabend) berichtet. "Ich habe in meinem Leben viele Chancen gehabt; jetzt habe ich das Bedürfnis, etwas zurückzugeben", wird Herder zitiert. Die Nominierung könnte am 18. September erfolgen; die Landtagswahl ist für 14. März 2021 geplant.

Der 1798 gegründete Herder-Verlag steht vor allem für Fachliteratur aus den Bereichen Theologie, Religionswissenschaft, Pädagogik und Politik. Unter anderem brachte Herder mehrere Auflagen der renommierten Standardwerke "Staatslexikon" (seit 1889) und "Lexikon für Theologie und Kirche" (mit Vorgängern seit 1847) heraus.

Seit 1999 steht Manuel Herder an der Spitze des Unternehmens. Unter seiner Ägide veröffentlichte der Verlag unter anderem die Bücher von Papst Benedikt XVI. (2005-2013). Weitere erfolgreiche Autoren sind Pater Anselm Grün, der Theologe Hans Küng, die frühere Bischöfin Margot Käßmann oder der Dalai Lama. Neben seinem Buchprogramm produziert der Verlag Herder zudem Zeitschriften wie die "Herder Korrespondenz", "Christ in der Gegenwart" und "Stimmen der Zeit". Durch die Thalia-Übernahme 2016 sorgte Herder für bundesweite Schlagzeilen. Das entsprechende Eigentümerkonsortium schloss sich 2019 zudem mit der Mayerschen Buchhandlung zusammen. (tmg/KNA)