Medikamente seit einigen Tagen abgesetzt

Gänswein: Benedikt XVI. auf dem Weg der Besserung

Veröffentlicht am 10.08.2020 um 09:59 Uhr – Lesedauer: 

Bonndorf ‐ Dem emeritierten Papst geht es wieder besser: Anfang August wurde bekannt, dass Benedikt XVI. unter einer schmerzhaften Gesichtsrose leidet. Nun berichtet sein Privatsekretär Georg Gänswein über die Entwicklung des Gesundheitszustands des Emeritus.

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Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist nach der Erkrankung mit einer Gesichtsrose auf dem Weg der Besserung. Gegenüber der Tageszeitung "Südkurier" sagte Erzbischof Georg Gänswein, der Privatsekretär des Emeritus, am Sonntag, dass die Krankheit abklinge. Laut Gänswein sei vor allem die rechte Gesichtshälfte betroffen gewesen: "Das sind Schmerzen, die ich meinem ärgsten Feind nicht wünsche." Die Medikamente hätten Benedikt geschwächt. Mittlerweile gehe die Krankheit aber zurück, seit Mitte der Woche würden die Medikamente zurückgefahren. Ausgebrochen sei die Krankheit beim Besuch seines sterbenden Bruders in Regensburg. "Nach dem Tod des Bruders kamen die Schmerzen", so Gänswein.

Widerspruch zu Berichterstattung

Bereits Anfang August hatte Gänswein die Krankheit als "schmerzhaft, aber nicht ernst" bezeichnet und Medienberichten widersprochen, nach denen Benedikt schwer erkrankt sein sollte. Auch in Bonndorf wandte sich der Privatsekretär wieder gegen die Berichterstattung, die in Überschriften suggeriert hätte, dass der 93-jährige Emeritus im Sterben liege. Zuerst hatte die Passauer Neue Presse unter Berufung auf den Papst-Biographen Peter Seewald berichtet.

Die umgangssprachlich "Gesichtsrose" genannte Krankheit Herpes Zoster ist eine Viruserkrankung, die sich vor allem durch einen schmerzhaften Ausschlag auf einer Körperseite bemerkbar macht. Sie befällt vor allem Ältere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.

Gänswein war ab 2003 persönlicher Assistent des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger, nach dessen Wahl zum Papst wurde er zum Privatsekretär ernannt. Derzeit verbringt er seinen Sommerurlaub in seiner Heimat im Südschwarzwald. Am Sonntag hatte er im Rahmen einer kulturellen Veranstaltungsreihe in Bonndorf (Landkreis Waldshut) über drei Lieblingsbücher gesprochen. (fxn)