Aktuell mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen an Kurie

Bericht: Fast 70 Prozent mehr Frauen in Vatikan-Leitungspositionen

Veröffentlicht am 11.08.2020 um 12:55 Uhr – Lesedauer: 

Buenos Aires/Vatikanstadt ‐ Papst Franziskus möchte den Vatikan mit seiner Kurien-Reform zukunftsfähig machen – dazu gehört auch, den Frauenanteil in den vatikanischen Behörden zu erhöhen. Dieses Vorhaben treibt der Pontifex gut voran, wie ein Bericht zeigt.

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In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Anteil von Frauen in Leitungspositionen an der vatikanischen Kurie um fast 70 Prozent erhöht. Arbeiteten 2010 noch 385 Frauen mit Entscheidungsbefugnissen im Vatikan, waren es Ende vergangenen Jahres 649, wie die argentinische Nachrichtenagentur "Télam" unter Bezugnahme auf die Statistiken des Vatikan berichtete. Auch die Gesamtzahl der weiblichen Beschäftigten des Vatikan ist demnach angestiegen: Lag sie 2010 noch bei 697, war sie bis Ende 2019 auf 1.016 angewachsen.  

Papst Franziskus habe in diesem Jahr zudem mehrere Berufungen von Frauen auf vatikanische Leitungspositionen vorgenommen, heißt es in dem Bericht weiter. So hatte der Pontifex etwa im Juni eine italienische Rechtsexpertin in den Aufsichtsrat der vatikanischen Finanzaufsichtsbehörde AIF berufen. Auch an der Spitze der Vatikanischen Bibliothek steht seit zwei Monaten eine Laiin als Büroleiterin. In der vergangenen Woche hatte der Papst sieben Finanzexperten in den vatikanischen Wirtschaftsrat berufen. Sechs von ihnen sind Frauen, unter ihnen auch zwei Deutsche.  

Seit seinem Amtsantritt 2013 arbeitet Papst Franziskus an einer Reform der Kurie. In dem zentralen Leitungsorgan der katholischen Kirche sollen künftig mehr Laien arbeiten. In der Kurie und dem Vatikanstaat arbeiten derzeit rund 2.500 Menschen, ein Großteil davon sind Kleriker. (rom)