Finanzdirektorin: Künftig Nutzer an Angeboten beteiligen

Finanzielle Einbußen wegen Corona: Bistum Osnabrück nennt Zahlen

Veröffentlicht am 12.08.2020 um 15:30 Uhr – Lesedauer: 

Osnabrück ‐ Ganz so schlimm wie im Frühjahr befürchtet wird es wohl nicht. Dennoch fehlen im Bistum Osnabrück im Vergleich zum Vorjahr schon jetzt 5,6 Millionen Euro an Kirchensteuern. Künftig will es deshalb neue Wege bei der Finanzierung seiner Angebote gehen.

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Das Bistum Osnabrück verzeichnet im laufenden Jahr einen Rückgang der Kirchensteuereinnahmen wegen der Corona-Krise. "Im Vergleich zum Vorjahr fehlen uns in den ersten sieben Monaten 5,6 Millionen Euro", sagte die neue Finanzdirektorin Astrid Kreil-Sauer der bistumseigenen Zeitung "Kirchenbote" (Sonntag). Allerdings sei der Rückgang bisher nicht so groß, wie vom Arbeitskreis Steuerschätzung des Bundesfinanzministeriums im Mai vorhergesagt.  Damals war das Gremium davon ausgegangen, dass Bund, Länder und Gemeinden wegen der Corona-Krise im laufenden Jahr rund 100 Milliarden Euro weniger Steuern als 2019 einnehmen werden. Lohn- und Einkommensteuer sind die Bemessungsgrundlage für die Höhe der Kirchensteuer.

Darüber diskutieren, was noch leistbar ist

Das Bistum hatte ursprünglich mit einem Haushalt von rund 189 Millionen Euro in diesem Jahr geplant, wovon gut 160 Millionen Euro aus der Kirchensteuer kommen sollten. Wegen der negativen Prognosen hatte es Ende April alle über den Bistumshaushalt finanzierten und mitfinanzierten Maßnahmen unter einen Vorbehalt gestellt. Geplante und noch nicht genehmigte Bauvorhaben müssen aufgeschoben werden; freiwerdende Stellen werden nur noch durch interne Mitarbeiter besetzt. Laufende und genehmigte Investitionsmaßnahmen werden aber fortgeführt. Generalvikar Theo Paul hatte außerdem angekündigt, dass Kirchengemeinden, Vereine und Verbände, die von der Corona-Krise betroffen seien, wegen der verschlechterten Lage nicht mit Finanzhilfen des Bistums rechnen könnten.

Die Maßnahmen seien im Bistum vielerorts auf Verständnis gestoßen, sagte nun Kreil-Sauer. Künftig müsse das Bistum neue Wege gehen, um seine Einnahmen zu verbessern - "zum Beispiel durch gezieltes Fundraising oder die Beteiligung der Nutzer an einem Angebot, für das bisher vor allem Kirchensteuern zur Verfügung gestellt werden". Auf längere Sicht müsse auf vielen Ebenen auch eine inhaltliche Diskussion geführt werden, was noch leistbar sei. Dies dürfe aber nicht vorschnell passieren. Die 51-Jährige Betriebswirtin ist seit 1. Mai Finanzdirektorin des Bistums Osnabrück mit seinen knapp 550.000 Katholiken. (gho/KNA)