Hintergrund ist Corona-Krise

Taizé-Jugendtreffen in Turin auf Silvester 2021 verschoben

Veröffentlicht am 13.08.2020 um 11:20 Uhr – Lesedauer: 

Turin/Vatikanstadt ‐ Jeweils zum Jahreswechsel kommen traditionell Zehntausende junge Menschen zu einem Taizé-Treffen in einer europäischen Stadt zusammen. Doch in der Corona-Krise ist alles anders – sie hat nun auch Auswirkungen auf das Gebetstreffen der Gemeinschaft.

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Wegen der Corona-Krise ist das Europäische Taizé-Jugendtreffen zum Jahreswechsel in Turin um ein Jahr verschoben. Es findet nun von 28. bis 31. Dezember 2021 statt, wie die Gemeinschaft von Taize am Mittwoch mitteilte.

Ein Charakteristikum der Silverstertreffen von Taizé ist es, dass jeweils Gastfamilien die aus ganz Europa anreisenden Jugendlichen bei sich zu Hause beherbergen. Jährlich kommen etwa 20.000 junge Menschen zu den Treffen, die in immer anderen europäischen Städten stattfinden.

Spirituelles Zentrum für Jugendliche und Familien

Die piemontesische Hauptstadt Turin hatte die Einladung 2017 ökumenisch ausgesprochen. Verantwortlich dafür waren die jeweiligen lokalen Leiter der Waldenser, Baptisten, Rumänisch-Orthodoxen, Lutherischen Evangelikalen, Adventisten sowie der katholische Turiner Erzbischof Cesare Nosiglia.

Frere Alois Löser, Prior der Communaute von Taize, am 30. Oktober 2018 in Taize.
Bild: ©KNA/Jean-Matthieu Gautier

Frere Alois Löser, Prior der Communaute von Taize.

Organisiert werden die Begegnungen zum Jahreswechsel von der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé. Seit ihrer Gründung in den 1940er Jahren hat sich die Bruderschaft zu einem spirituellen Zentrum für Jugendliche und Familien in ganz Europa entwickelt. Die Gemeinschaft steht für eine Aussöhnung zwischen den Konfessionen, für europäische Verständigung und einen einfachen Lebenswandel.

"Laudate omnes gentes" und "Ubi caritas"

Der Bruderschaft im kleinen Ort Taizé in Burgund gehören rund 100 Männer aus etwa 25 Ländern aus der katholischen und verschiedenen evangelischen Kirchen an. Seit 1978 finden neben den dauerhaft in Burgund angebotenen Begegnungen jährliche Großveranstaltungen in europäischen Städten statt. Geleitet wird die Gemeinschaft von dem deutschen Katholiken Frere Alois (66). Der schwäbische Katholik ist Nachfolger des Schweizer Gründers Frere Roger.

Das Treffen zum vergangenen Jahreswechsel fand in Breslau statt. Charakteristisch sind die Taizé-Lieder, die in den 1970er Jahren entstanden und seitdem in der Kirche sehr erfolgreich und verbreitet sind. Es ging damals darum, Lieder zu schaffen, die Jugendliche aus der ganzen Welt gemeinsam singen konnten.  Wichtigstes Stilmittel für die Gesänge von Taize ist das Ostinato, eine sich stetig wiederholende Melodie oder ein Rhythmus, zunächst immer mit lateinischem Text. Dazu wurden oft in der Oberstimme Soli in einer oder mehreren lebendigen Sprachen gestellt. Beispiele sind "Laudate omnes gentes", "Ubi caritas", "Nada te turbe" oder "Bleibet hier und wachet mit mir". (gho/KNA)