Menschenrechtler: Gewalt gegen Christen nimmt weltweit zu
Nach Einschätzung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hat Gewalt gegen Christen weltweit zugenommen. "Anschläge auf Gebetsstätten, Entführung von Gläubigen oder Haftstrafen für Glaubenswechsel sind in einigen Ländern weltweit zur traurigen Normalität geworden", erklärte die IGFM am Donnerstag in Frankfurt.
Pakistan, Iran und Nordkorea
Vor allem unter "kommunistischer, nationalistischer und streng islamischer Herrschaft" würden christliche Gläubige wegen ihrer Religion diskriminiert, verfolgt, festgenommen oder getötet. Die Menschenrechtsorganisation erhält nach eigenen Angaben besonders viele Berichte über Einschränkungen der Religionsfreiheit aus Pakistan, Iran, Saudi-Arabien, Ägypten, China, Vietnam und Nordkorea.
IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin sagte: "Religionsfreiheit ist ein essenzielles Menschenrecht, das wir in Europa oft gar nicht mehr zu schätzen wissen." Viele Menschen weltweit könnten ihren Glauben nur mit der Angst leben, dafür verhaftet oder ausgegrenzt zu werden.
Dabei kann die Lage laut IGFM innerhalb eines Landes oder über verschiedene christliche Gruppen aber auch geradezu "erstaunlich" variieren, wie es auf der Homepage der Gesellschaft heißt. Das liege zum einen an regionalen Unterschieden, wie Stadt und Land oder ethnischen Zusammensetzungen. So müssten Christen im Norden Nigerias unter der Scharia leben und würden bedroht und angegriffen. Die Mehrheit der Gläubigen in dem Land lebe aber in anderen Landesteilen mit überwiegend christlich geprägten Bundesstaaten.
Die IGFM äußerte sich anlässlich des "Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer von Gewalthandlungen aufgrund der Religion oder der Weltanschauung" am Samstag. (gho/KNA)