Sternberg: Beim Synodalen Weg gibt es "keine zwei feindlichen Lager"
Unmittelbar vor Beginn der fünf Regionenkonferenzen des Synodalen Wegs haben die Mitglieder des Präsidiums die positive Stimmung unter den Delegierten betont. "Der Geist des Aufbruchs lebt", sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, bei einer Videopressekonferenz. Zugleich vertrat er die Auffassung, dass sich bei dem Reformprozess "keine zwei feindlichen Lager" gegenüberstünden. "Es gibt einen Geist des Miteinanders", so Sternberg. Es gebe wirklich ein gemeinsames Ringen, "einzelne Ausreißer" fänden kaum Gehör und sollten nicht überdramatisiert werden, erklärte der ZdK-Präsident.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Limburgs Bischof Georg Bätzing, sagte, er habe den Eindruck, "dass viele Synodale sich freuen, dass wir heute zusammenkommen und uns wiedersehen“. Die Regionenkonferenzen, die Corona-bedingt anstelle der ursprünglich vorgesehenen zweiten Synodalversammlung ins Programm genommen wurden, wollten "mit offenen Diskussionen" die Arbeit der Synodalforen unterstützen. Ähnlich äußerte sich der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode: "Ich freue mich, dass wir uns auch wieder physisch begegnen können." Es werde bei den fünf Konferenzen sicher "lebhafte Diskussionen" geben. Er selbst, so Bode, hoffe dabei auf "Ermutigung und Rückenwind".
Bode zu Voderholzer-Kritk: Papier enthalte Sätze , "die sehr angreifbar sind"
ZdK-Vizepräsidentin Karin Kortmann sprach von hohen Erwartungen an die Beratungen. Das betreffe unter anderem die Beteiligung von Frauen am kirchlichen Leben. "Die Zukunft der Kirche wird sich an der Frauenfrage entscheiden", so Kortmann wörtlich. Sie sei dankbar dafür, was bislang im Synodalforum "Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche". Die öffentliche Stellenausschreibung der Bischofskonferenz für einen neuen Sekretär nannte Kortmann eine "absolute Ermutigung". Sie hoffe, dass das Amt tatsächlich mit einer Frau besetzt werde.
Bode äußerte sich auf Nachfrage auch zu der Kritik des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer an dem vorliegenden Arbeitspapier des Frauen-Forums. Der Osnabrücker Oberhirte räumte ein, dass das Papier Sätze enthalte, "die sehr angreifbar sind". Die Einwände Voderholzers würden bei der nächsten Sitzung des Forums am 28. September erörtert. In einem Offenen Brief hatte Voderholzer am Mittwoch beklagt, dass Textbestandteile publiziert worden seien, über die das Forum noch nicht beraten habe. Er selbst sei nicht einbezogen worden. Außerdem lasse der Text "jedes theologische Niveau vermissen". In dem Text heißt es unter anderem, Jesus habe Jüngerinnen und Jünger gehabt und niemanden geweiht. (stz)