US-Bischöfe an Präsident Trump: "Stoppen Sie diese Hinrichtungen"
Die katholischen Bischöfe in den USA haben die Regierung von Präsident Donald Trump erneut zu einem Hinrichtungsstopp auf Bundesebene aufgefordert. "Wir sagen zu Präsident Trump und Justizminister Barr: Genug. Stoppen Sie diese Hinrichtungen", heißt es in einer am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung der US-Bischofskonferenz. Die Trump-Administration habe schon jetzt mehr Hinrichtungen auf Bundesebene durchgeführt als alle Regierungen in den vorangegangenen 60 Jahren. "Seit Juli wurden fünf Hinrichtungen vollstreckt, das sind mehr Hinrichtungen als in jedem Jahr des vergangenen Jahrhunderts. Diese Woche sind zwei weitere Hinrichtungen des Bundes geplant", erklärten die beiden Erzbischöfe Paul S. Coakley (Oklahoma City) und Joseph F. Naumann (Kansas City).
Die Erzbischöfe betonten, dass die Kirche den Opfern von Gewalt konkrete Hilfe leisten und die Rehabilitation der Täter fördern müsse; eine „legitime Strafe“ sei Teil des Wiedergutmachungsprozesses. Die Täter müssten Verantwortung für ihr Handeln übernehmen, damit Heilung stattfinden könne. "Hinrichtungen sind jedoch völlig unnötig und inakzeptabel, wie die Päpste Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus allesamt betont haben", so Coakley und Naumann.
Die katholischen Bischöfe hatten zuletzt Ende August gegen die kurz zuvor durchgeführte Vollstreckung eines Todesurteils in einem Bundesgefängnis protestiert und einen sofortigen Hinrichtungsstopp verlangt. Justizminister William Barr, ein Katholik, hatte auf Weisung von Präsident Trump darauf gedrängt, die seit 2003 ausgesetzten Hinrichtungen nach Bundesrecht wieder aufzunehmen. Der Oberste Gerichtshof bestätigte die Regierungsentscheidung im Juli. Die Kirche hatte sich nachdrücklich für eine Beibehaltung des Moratoriums eingesetzt. (stz)
