Körper des künftigen Seligen Carlo Acutis ist nicht unversehrt
Anders als in mehreren Posts in den sozialen Medien behauptet, wurde der Leichnam des kurz vor der Seligsprechung stehenden Carlo Acutis bei der Öffnung seines Grabes nicht unversehrt aufgefunden. Acutis' Körper habe "den normalen Prozess der Verwesung" durchlaufen, sagte Erzbischof Domenico Sorrentino laut Medienberichten am Donnerstag in einer Messfeier anlässlich der Umbettung des Leichnams in Assisi. Der Verfall des menschlichen Körpers sei "das Erbe der Bedingung des Menschen nachdem die Sünde ihn von Gott, der Quelle des Lebens, entfernt" habe, so der Oberhirte des Bistums Assisi-Nocera, Umbra-Gualdo Tadino. Aber Acutis' "sterblicher Leib ist zur Auferstehung bestimmt", zeigte sich Sorrentino hoffnungsvoll.
Verschiedene katholische Medien hatten auf Twitter behauptet, der Körper von Acutis sei "unversehrt" gewesen. Auch der Postulator des Seligsprechungsprozesses, Nicola Gori, hatte im vergangenen Jahr von der Unversehrtheit des Leichnams gesprochen. Diesen Umstand deutet die Kirche traditionell als Hinweis auf die Heiligkeit eines verstorbenen Menschen, ebenso wie etwa den Wohlgeruch eines Leichnams. Sorrentino bestätigte jedoch, der Körper des jugendlichen Glaubenszeugen sei "mit Kunst und Liebe wieder zusammengefügt" worden. Bruder Carlos Acácio Gonçalves Ferreira, der Rektor der Kirche in Assisi, in der Acutis bestattet ist, gab an, der Leichnam sei "komplett zusammenhängend, nicht unversehrt, aber mit den Organen" gefunden worden. An seinem Gesicht habe gearbeitet worden müssen, so Gonçalves Ferreira.
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Acutis starb 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie und wird seit seinem Tod aufgrund seiner Affinität zum Internet und seiner intensiven Eucharistie- sowie Marienfrömmigkeit als "Cyber-Apostel" verehrt. Offizieller "Patron des Internets" ist er jedoch nicht. Am 10. Oktober findet die Seligsprechung in Assisi statt. Im Vorfeld wurde sein Leichnam nun in einem mit einer Glasscheibe versehenen Grab in einem Altar zur öffentlichen Verehrung ausgestellt. Acutis' Körper trägt seine damalige Alltagskleidung: "Zum ersten Mal in der Geschichte sehen wir einen Heiligen in Jeans, Sneaker und Sweater", so Gonçalves Ferreira.
Acutis' Mutter Antonia Salzano sagte, sie sei bei der Öffnung des Grabes ihres Sohnes sehr berührt gewesen. Gläubige aus aller Welt könnten "Carlo nun sehen und ihn stärker verehren", so die Mutter. (rom)