Trump erklärt sich zum "nicht konfessionellen Christen"
US-Präsident Donald Trump nimmt Abstand von der Presbyterianischen Kirche und bezeichnet sich offiziell nun als konfessionell nicht gebunden. "Obwohl ich als Kind in einer presbyterianischen Kirche konfirmiert wurde, betrachte ich mich jetzt als einen nicht konfessionellen Christen", teilte er dem "Religion News Service" in einer schriftlichen Stellungnahme auf die Frage mit, ob er ein Evangelikaler sei.
Als Begründung verwies er auf persönliche Erfahrungen mit unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften, insbesondere während der Pandemie. Er und seine Frau Melania hätten während dieser Zeit virtuell an Gottesdiensten mehrerer Glaubensgemeinschaften teilgenommen.
Trump hatte in den vergangenen Jahren wiederholt diffuse Angaben zu seiner religiösen Identität gemacht. 2015, einen Monat vor Bekanntgabe seiner Kandidatur für das Präsidentenamt, präsentierte er sich als "der beste Vertreter der Christen im Weißen Haus". 2011 bezeichnete er sich als "Gläubigen". Die Presbyterianische Kirche zählt zu den protestantischen Volkskirchen. Sie gehört zu den reformierten Kirchen des Protestantismus, deren Ursprung auf den Reformator Johannes Calvin (1509-1564) zurückgeht.
US-Senat bestätigt Barrett als Verfassungsrichterin
Unterdessen bestätigte der US-Senat Amy Coney Barrett als neue Richterin am Supreme Court. Die 48-Jährige wurde am Montagabend (Ortszeit) mit 52 zu 48 Stimmen gewählt. Damit erhielt die Ende September von Präsident Donald Trump nominierte konservative Richterin keine Stimme der Demokraten und nicht einmal alle Stimmen der republikanischen Mehrheit, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Senatorin Susan Collins aus Maine verweigerte der Katholikin demnach die Zustimmung.
Die Demokraten hatten die Wahl Barretts bis zuletzt zu verhindern versucht. Sie forderten, den Richterposten auf Lebenszeit erst nach der Präsidentschaftswahl zu vergeben. Mit Barrett wurde noch nie so kurz vor einer Wahl ein Supreme-Court-Posten nachbesetzt. Sie folgt auf die liberale Richter-Ikone Ruth Bader Ginsburg, die am 18. September 87-jährig gestorben war. Barretts Vereidigung nur 39 Tage später ist die schnellste Nachbesetzung seit 151 Jahren für das höchste US-Gericht.
Bei ihrem anschließenden Eid auf die amerikanische Verfassung sagte Barrett an den Senat gerichtet: "Ich bin dankbar für das Vertrauen, das Sie in mich gesetzt haben." Es war das dritte Mal in Trumps Amtszeit, dass ein von ihm nominierter Richter für den Supreme Court vereidigt wurde. Mit Barretts Bestätigung wurde die konservative Mehrheit im neunköpfigen Richterteam mit sechs zu drei verfestigt. Beobachter sehen dadurch mögliche Auswirkungen etwa auf die Gesundheitsreform von Barack Obama sowie auf lange Sicht auf das Recht auf Abtreibung, gleichgeschlechtliche Partnerschaft oder Frauenrechte. (tmg/KNA)