Nach Zerstörung von Heiligendenkmal: Erzbischof fordert harte Strafen
Der Erzbischof von San Francisco fordert eine harte Bestrafung für die Zerstörung des Denkmals des heiligen Junipero Serra im kalifornischen San Rafael. In einem Brief an die zuständige Bezirksstaatsanwaltschaft verlangt Erzbischof Salvatore Cordileone, die "volle Härte des Gesetzes" anzuwenden und die sechs mutmaßlichen Täter wegen eines Hassverbrechens anzuklagen. Der Denkmalsturz sei kein kleines Eigentumsdelikt, sondern ein "Angriff auf das Volk der Katholiken".
Am Columbus-Tag (12. Oktober) hatten Demonstranten bei Protesten in der Mission San Rafael Arcangel die Statue des Missionars aus dem 18. Jahrhundert vom Sockel gestoßen. Kritiker sehen in Serra einen Vertreter des europäischen Kolonialismus, der für die Auslöschung der Kultur der Ureinwohner Amerikas mitverantwortlich sei.
Serra sei falsches Ziel des Zorns
Cordileone sagte, die indigenen Völker Amerikas hätten zweifelsfrei unter den Europäern gelitten, doch Serra sei das falsche Ziel des Zorns. Der von Papst Franziskus 2015 heiliggesprochene Ordensmann baute entlang der Küste Mexikos und Kaliforniens zahlreiche Missionsstationen auf. Er gilt als Gründer von San Francisco.
Erzbischof Cordileone hatte vor zwei Wochen vor der zerstörten Statue Serras einen Exorzismus durchgeführt. Das Ritual solle das Böse vertreiben und das Bild von Serra verteidigen, sagte Cordileone laut US-Medien. Zu der Zeremonie hatten sich rund 150 Gläubige vor der Missionskirche San Rafael eingefunden. "Diese heilige Stätte ist geschändet worden, daher wissen wir, dass es hier Böses gibt", so Cordileone. (cbr/KNA)