Haben Konservative die Wahl verhindert?

Keine Bischofswahl in Chur: Domkapitel lehnt moderate Kandidaten ab

Veröffentlicht am 23.11.2020 um 16:59 Uhr – Lesedauer: 

Chur ‐ Das Bistum Chur muss weiter auf einen neuen Bischof warten: Das Domkapitel lehnte die Kandidatenliste ab, dem Vernehmen nach waren die Kandidaten zu moderat. Nun kann Papst Franziskus entscheiden, wer neuer Bischof wird.

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Das Domkapitel des Schweizer Bistums Chur hat am Montag keinen neuen Bischof gewählt. "Die Liste war nicht akzeptabel", sagte ein Insider dem Portal kath.ch. Demnach lehnte es das Domkapitel ab, aus der traditionell von Rom vorgelegten Dreierliste ("Terna") einen Bischof zu wählen. Die Liste gehe nun zurück in den Vatikan; Papst Franziskus habe das Recht, selbst einen Bischof zu ernennen.

Laut geltendem Reglement schlägt Rom drei Kandidaten vor, von denen die derzeit 22 Churer Domherren den künftigen Bischof wählen sollten. Der Bischofssitz ist seit 2019 vakant. Übergangsbischof Peter Bürcher führt als Apostolischer Administrator das Bistum.

Laut kath.ch standen auf der Dreierliste des Papstes unter Berufung auf eine "sichere Quelle" Offizial Joseph Bonnemain, der Abt von Disentis, Vigeli Monn, und der Tessiner Mauro Giuseppe Lepori, der frühere Abt von Hauterive und derzeitige Generalabt der Zisterzienser in Rom. Die drei gelten als moderate Kandidaten. Generalvikar Martin Grichting soll den Domherren vorgeschlagen haben, die Liste zurückzuweisen. In den vergangenen Monaten wurden unter anderen die Namen vieler als konservativ geltender Geistlicher aus der Amtszeit des umstrittenen Bischofs Vitus Huonder (2007-2019) als neuer Bischof gehandelt. (tmg/KNA)