Polnisches Parlament macht 2021 zum Kardinal-Wyszynski-Jahr

Das polnische Parlament hat das Jahr 2021 zum "Jahr von Kardinal Stefan Wyszynski" erklärt. Die Politiker wollen damit sein Eintreten für die Unabhängigkeit der Kirche im Kommunismus ehren, wie der US-Pressedienst CNA am Montag berichtete. Die Resolutionen beider Parlamentskammern, des Senats (Oberhaus) und des Sejm (Unterhaus) wurden demnach mit "überwältigender Mehrheit" angenommen.

In seiner Resolution bezeichnete der Senat Wyszynski (1901–1981) als "einen der größten Polen des 20. Jahrhunderts". Es sei "unmöglich, die Verdienste und die Rolle, die Primas Stefan Wyszynski in diesen Jahren für Polen und die Kirche gespielt hat, genau zu beschreiben", heißt es weiter. "Er und Johannes Paul II. waren zusammen die großen Lehrer der Nation und unterstützten die Polen in den schwierigsten Momenten der Geschichte unseres Heimatlandes."

Seligsprechung wegen Corona-Pandemie verschoben

Die für Juni 2020 geplante Seligsprechung des polnischen Kardinals war im April vergangenen Jahres aufgrund der Corona-Pandemie auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Wyszynski wird in Polen als "Primas des Jahrtausends" verehrt. Von 1948 bis 1981 leitete er die Polnische Bischofskonferenz. Der Kirchenmann gilt zudem als Förderer des jungen Krakauer Kardinals Karol Wojtyla, dem späteren Papst Johannes Paul II. Die kommunistischen Herrscher steckten Wyszynski von 1953 bis 1956 ohne Prozess ins Gefängnis.

Papst Franziskus hatte im Oktober 2019 ein Dekret der Heiligsprechungskongregation gebilligt, das die Heilung einer damals 19-jährigen Polin von Schilddrüsenkrebs im Jahr 1989 auf Anrufung von Wyszynski als Wunder einstuft. In das Jahr 2021 fallen zwei Jahrestage in Bezug auf das Leben Wyszynksis: sein 120. Geburtstag und sein 40. Todestag. (cbr)